10 Tipps zum Zeitmanagement im Fernstudium

ZeitmanagementDas richtige Zeitmanagement spart Kraft und Zeit

Zeitmanagement – so heißt das neue Thema der Artikelreihe von studies4studies. Gerade Fernstudenten, deren überwiegende Anzahl berufstätig ist, haben oftmals mit dem Problem Zeitmanagement zu kämpfen. Job, Familie, Hobbys und ab und zu etwas Erholung und Abwechslung sind eigentlich schon zeitraubend genug. Ein nebenberufliches Fernstudium, dessen zeitlicher Lernaufwand oft unterschätzt wird, macht effektives Zeitmanagement zu einer Notwendigkeit, um alle Verpflichtungen unter einen Hut zu bringen.

Als ich im Oktober mein Fernstudium der Wirtschaftswissenschaften an der Fernuni Hagen begonnen habe, war das Thema Zeitmanagement noch etwas Überflüssiges für mich. Schließlich hatte ich bis zu den Prüfungen knapp sechs Monate Zeit und das müsste ja locker zum Lernen reichen! Zwar arbeite ich nebenbei Vollzeit und habe mit Sport auch ein zeitraubendes Hobby, aber für zwei Prüfungen sollte die freie Restzeit doch kein Problem sein…

Wenn ich bedenke, dass ich zu Beginn neben meinem Vollzeitjob noch drei Module (was einem Vollzeitstudium entspricht) belegen wollte, kann ich nur über mich selbst lachen. Das erste Semester war für mich eine Lektion in Thema Zeitmanagement. Zwar ist das Semester noch nicht vorbei, aber dafür aber der Großteil der sechs Monate, die mir am Anfang noch so lang und zum Lernen vollkommen ausreichend erschienen.

Ich wurde eines Besseren belehrt. In den folgenden Tipps zum Zeitmanagement im Fernstudium möchte ich auf meine Fehler und Zeitmanagement-Probleme eingehen, sowie Tipps für ein effektives Zeitmanagement geben, um das Fernstudium – gerade zu Beginn – effektiv zu gestalten und (meine) Fehler zu vermeiden ;).

1. Auswahl der Module sorgfältig überdenken

In meinem ersten Semester habe ich mich an den exemplarischen Studienplan für das Wiwi-Teilzeitstudium gehalten und die beiden Module „Einführung in die Wirtschaftswissenschaft“ und „Grundlagen der Wirtschaftsmathematik und Statistik“ belegt. Im Oktober habe ich zuerst mit den Studienheften zum Kurs „Grundlagen der Linearen Algebra und Analysis“ begonnen und ziemlich viel Zeit zum Lernen investiert. Bis ich nach knapp 1,5 Monaten feststellen musste, dass ich ohne ein umfassendes Wiederholen der mathematischen Grundlagen viel zu viel Zeit in diesen Kurs stecken müsste, welche mir dann für das andere  Module, bzw. für die anderen Kurse fehlen würde.

Das war fatal, denn schließlich waren diese 1,5 Monate verpulverte Zeit, die ich hätte durchaus effektiver einsetzen können. Ich habe mich blind nach dem exemplarischen Studienplan gerichtet, ohne die Voraussetzungen für die einzelnen Kurse zu kennen. Im Falle des Moduls „Grundlagen der Wirtschaftsmathematik und Statistik“ waren es u.a.:

  • Grundbegriffe der Arithmetik (Rechnen mit Klammern, Grundrechenarten, Bruchrechnen) und der Algebra (Rechnen mit Buchstaben, Binomen, Potenzen und Wurzeln, Summenzeichen),
  • lineare und quadratische Gleichungen,
  • Logarithmen
  • Grundbegriffe der Geometrie (Punkt, Linie, Fläche, Raum, Winkel, Strahlensätze, Dreieck, Viereck, Kreis, Parabel, Hyperbel),
  • elementare Logik und Mengenlehre
  • Kombinatorik
  • Folgend und Reihen
  • Grundbegriffe über Funktionen

Zwar hatte ich den ganzen Kram auch zu Zeiten meines Fachabis, aber – man mag es kaum glauben – auch das ist schon einige Jährchen her… Man sollte die Module, auch im ersten Semester, nicht unterschätzen. Man wird während des Fernstudiums nicht mit Watte angefasst, es geht von 0 auf 100 los und dann sitzt man da mit seinem Berg an Studienheften und ist auf sich alleine gestellt.

Daher sollte man sich noch vor dem Fernstudium, bzw. vor Belegung der Kurse gründlich überlegen, welche Module/Kurse man in diesem Semester belegen möchte. Das Modulhandbuch gibt Aufschluss über die Voraussetzungen für die jeweiligen Module. Ggf. sollte man sich die Grundlagen noch vor Kursbeginn anschauen, um das notwendige Basiswissen vorzuweisen und den Lernstoff zügig durcharbeiten zu können.

Der Studienplan der Fernuni ist wirklich nur exemplarisch. Natürlich ist es sinnvoll, einige Kurse und Module an den Anfang des Studiums zu setzen (z.B. „Grundlagen der Wirtschaftsmathematik und Statistik“) und andere Kurse in der logischen Reihenfolge zu belegen (z.B. BWL I-IV), aber in der Auswahl der Module ist man frei und sollte seine Wahl auch dem vorhandenen Kenntnisstand anpassen.

Ich werde das Modul “ Grundlagen der Wirtschaftsmathematik und Statistik“ jetzt im nächsten Semester als Wiederholer belegen und mir in der Zeit davor noch die mathematischen Grundlagen anschauen. In diesem Semester habe ich mir vorgenommen, nur die Prüfung für das Modul „Einführung in die Wirtschaftswissenschaft“ zu schreiben. Viel Zeit bleibt mir nicht mehr und der Lernstoff wird irgendwie nur ein kleinen Schritten weniger, aber immerhin geht es frei nach dem Motto „langsam, aber stetig“, weiter ;).

2. Rechtzeitig mit dem Lernen anfangen

Zeitmanagement

Der zeitliche Aufwand zum Lernen wird im Fernstudium oft unterschätzt. Auch wenn man sich auf die belegten Kurse (falls nötig) gründlich vorbereitet hat, gilt es, rechtzeitig mit dem Lernen anzufangen. Die Zeit vor offiziellem Kursbeginn kann, wie bereits erwähnt, zur Einarbeitung genutzt werden. Sobald man jedoch die Studienhefte vorliegen hat, sollte man keine Zeit mehr verschwenden.

Gerade zu Beginn eines Semesters schleicht sich gerne mal eine „das wird schon“-Haltung ein, die jedoch trügerisch ist. Man kann nie genug Zeit zum Lernen haben und jeder von uns hat nur 24 Stunden am Tag zur Verfügung. Und als Fernstudent hat man schließlich auch ohne das Fernstudium einen eng gestrickten Zeitplan. Zudem weiß man nie, welche „Zeitstopper“ während des Semesters auftreten, die einen vom Lernen aufhalten könnten.

Rechtzeitig mit dem Durcharbeiten der Studienhefte anzufangen gibt ein gutes Gefühl, sorgt für eine entspanntere Lernweise und verschafft Zeitpolster.

3. Zeitplan aufstellen

Für effektives Zeitmanagement im Fernstudium empfiehlt sich das Aufstellen eines Zeitplans. Ein Zeitplan hat den Vorteil, dass er als eine Art Lernkontrolle dient und kleine Ziele formuliert, an die man sich dann auch halten sollte.

Auch ich hätte beim Erhalt meines ersten Studienpakets einen Zeitplan erstellen sollen, denn man verliert bei dem Umfang an Lernmaterial schnell den Überblick und schätzt den Lernaufwand oft falsch ein. Wenn man dann auch noch, wie ich, mit dem „falschen Modul“ anfängt und nur noch wenig Zeit für das zweite Modul bleibt, kommt man in Zeitnot. Daher werde ich mir für die verbleibenden Wochen auch noch einen Zeitplan erstellen, um mit dem noch vor mir liegenden Lernstoff rechtzeitig zur Prüfung fertig zu werden.

Bei der Erstellung eines Zeitplans sollten drei Dinge berücksichtigt werden: Die (für den Kurs notwendigen)Vorkenntnisse, der (Seiten)umfang der Studienhefte, sowie die von der Fernuni angesetzten Semesterwochenstunden (SWS). Ein Zeitplan beginnt nämlich im besten Fall schon vor dem offiziellen Semesterbeginn. Denn in der Regel hat man zwischen den Prüfungen und dem neuen Semester noch etwas Zeit, um sich ggf. auf die vor einem liegenden Module und Kurse vorzubereiten, bzw. sich Grundlagenwissen anzueignen.

Zum Kursbeginn erhält man dann die Studienhefte in einem Rutsch, bzw. in regelmäßigen Abständen nach Hause zugeschickt. Kommen diese, wie bei mir, alle auf einmal, hat meine eine gute Möglichkeit, den zeitlichen Lernaufwand einzuschätzen und den Stoff einzuteilen. Man könnte sich z.B. an den Seitenzahlen orientieren und diese auf die Wochen aufteilen. Oder man orientiert sich grober an den Studienheften und setzt sich Ziele, wann man mit einem Heft fertig sein will.

Schwieriger wird es, wenn die Unterlagen z.B. im 2-Wochen-Rhythmus verschickt werden. Doch auch hierbei kann man sich anhand der Versandtermine ausrechnen, wie viel Zeit man ungefähr zum Lernen aufwenden wird. Der Vorteil des mehrfachen Versands der Studienunterlagen ist natürlich, dass automatisch eine Rationierung des Lernumfangs erfolgt. Denn schließlich kann man dann nur die Studienhefte durcharbeiten, die man auch vorliegen hat. Hier könnte es das Ziel sein, zum nächsten Versandtermin alle bis daher erhaltenen Studienheften durchgearbeitet zu haben.

Die von der Fernuni veranschlagten Semesterwochenstunden (SWS) für Kurse bieten eine weitere Hilfestellung, den Zeitaufwand zum Lernen richtig einzuschätzen. Eine SWS entspricht dabei einer 45-minütigen Vorlesung in der Woche. ABER: Die SWS gibt nur Auskunft über den für die Vorlesung veranschlagten Zeitaufwand. Der reale Zeitaufwand (Auffrischung der Vorkenntnisse, Lernen und Wiederholen) dürfte deutlich größer ausfallen.

Angaben dazu, wieviele Semesterwochenstunden pro Kurs veranschlagt werden, findet man ebenfalls im Modulhandbuch.

Wir können mal ein kleines Beispiel durchrechnen. Nehmen wir an, man möchte im Semester die zwei Module „Einführung in die Wirtschaftswissenschaft“ und „Grundlagen der Wirtschaftsmathematik und Statistik“ belegen.

Laut Modulhandbuch wäre der Zeitaufwand in Semesterwochenstunden wie folgt:

  • Einführung in die Volkswirtschaftslehre (150 Stunden)
  • Einführung in die Betriebswirtschaftslehre (150 Stunden)
  • Grundlagen der Linearen Algebra und Analysis (150 Stunden)
  • Grundlagen der Statistik (150 Stunden)

So, 4 x 150 SWS (kriege ich auch gerade noch so hin ;)) wären also insgesamt 600 Semesterwochenstunden. Hört sich viel an, ist es auch. Vor allem wenn man bedenkt, dass diese 600 Stunden nur die Zeit sind, die (theoretisch) für die Verlesungen gedacht wären.

Rechnet man die 600 SWS auf Wochenbasis herunter (sind im WS 2010/11 rund 24 Wochen), so kommt man auf 25 SWS pro Woche für zwei Module. Man sieht schon, dass der Lernaufwand schon für „nur“ zwei Module ziemlich hoch ist. 25 Semesterwochenstunden entsprechen ca. 19 Stunden Vorlesungszeit in der Woche (1 SWS = 45 Minuten Vorlesungszeit).

Die Vorlesungszeit entfällt natürlich bei einem Fernstudium, dennoch dürfte der Lernaufwand mindestens gleich, wenn nicht größer ausfallen. Zumal in diesen 19 Std./Woche auch schon die Zeit für Wiederholung des Lernstoffs, sowie zur Prüfungsvorbereitung enthalten ist.

Und ich muss ehrlich sagen, dass 19 Stunden pro Woche ziemlich viel Zeit neben dem Beruf sind. Das ist nur zu schaffen, wenn man unter der Woche etwas lernt (z.B. auf dem Weg zur Arbeit) oder die Wochenenden opfert. Daher wundert es mich nicht, dass ich dieses Semester und in der mir verbleibenden Zeit nur eine Prüfung schaffen kann. Ohne das Lernen unter der Woche wird es für berufstätige Fernstudenten ziemlich schwer, zwei Module im Semester zu schaffen, da man sonst alternativ an den Wochenenden 10 Stunden lernen müsste. Und wer macht/schafft das schon?

4. Früher mit dem Lernen fertig sein

Fertig mit Lernen!

Im besten Fall richtet man den Zeitplan so aus, dass man schon früher mit dem Lernen fertig ist und noch ausreichend Zeit hat, den Lernstoff zu wiederholen, schwierige Sachverhalte nachzuschlagen, Übungsaufgaben/Klausuren zu bearbeiten und sich grünlich auf die Prüfung vorzubereiten.

Denn das Lesen der Studienhefte ist das Eine, das Einprägen der Formeln und Lehrinhalte, sowie der Aufbau eines soliden Grundverständnisses des Gelernten, das Andere. Kalkuliert man seine Zeit so ein, dass man kurz vor Prüfungsbeginn gerade mit dem Durcharbeiten des Studienmaterials fertig ist, ist es zu spät.

Ich fand den Tipp in einem Kommentar von Asta sehr hilfreich, dass man sich nicht zu lange mit den Studienheften aufhalten sollte. Natürlich sind die Studienhefte die Basis jeden Kurses, aber eben nicht alles! Ich habe beim Lernen oftmals das Gefühl gehabt, dass ich das Gelesene direkt verstehen und verinnerlichen muss. Das ist aber der falsche Ansatz. Zuerst sollte man sich ohne jeglichen Druck an das (oberflächliche) Durchlesen des Lernstoffs machen. Mit „oberflächlichem Durchlesen“ meine ich, dass man beim ersten Durchlesen nicht gleich den Anspruch an sich stellen sollte, das Gelesene perfekt zu verstehen und zu beherrschen. Denn das kommt meistens erst im zweiten, dritten Wiederholen und beim Bearbeiten der Übungsaufgaben. Beim ersten Durcharbeiten ist es jedoch durchaus hilfreich, sich Notizen zu machen und wichtige Sachverhalte, Definitionen und Formeln zu unterstreichen, um sich später beim Wiederholen des Lernstoffs auf das Wesentliche konzentrieren zu können.

Beim Lernen gilt: Üben, üben, üben. Die Studienhefte bieten sozusagen das Grundwissen zum Verständnis des Lernstoffs, aber die Übungs-, Einsendeaufgaben, sowie alte Klausuren sind in Wirklichkeit das Geheimnis des Lernerfolgs, denn schließlich bereiten sie am besten auf die bevorstehende Klausur vor. Daher sollte man möglichst schnell mit der Bearbeitung der Studienhefte fertig sein, um sich danach auf das Wesentlich, nämlich das Wiederholen und Üben, konzentrieren zu können.

5. Zeiträuber enttarnen

Zeiträuber Fernseher

Das beste Zeitmanagement nützt nichts, wenn man es Zeiträubern erlaubt, sich in den Alltag zu schleichen und alle guten Vorsätze zunichte zu machen. Und jeder von uns kennt diese Zeiträuber. Oftmals verstecken sie sich hinter Vorwänden, Einwänden, Stimmungsschwankungen, Kränkeleien und anderen potentiellen Gründen, weshalb man gerade heute und jetzt leider keine Zeit zum Lernen hat.

Mir fallen viele dieser möglichen Gründe ein, z.B. die Arbeit, der lange Hin- und Rückweg, die Hausarbeit, der Sport, lange Telefonat mit der Familie und, und, und. Und dazwischen muss man sich schließlich auch noch etwas entspannen, vom anstrengenden Tag erholen und da hat Lernen nun mal keinen Platz.

Potentiellen Ausreden ist kein Ende gesetzt. Selbstverständlich haben vor allem berufstätige oder privat eingespannte Fernstudenten einen straffen Zeitplan und natürlich ist Erholung wichtig, aber wie viel Zeit verbringt man täglich vor dem Fernseher? Wenn ausreichend Zeit da ist GZSZ und das Dschungelcamp zu gucken, dann sollte es doch wohl auch möglich sein, sich mal auf sein faules Hinterteil zu setzen und zu lernen, oder nicht?

Manchmal kommt man sich vor, wie in Momo von Michael Ende und den grauen Männern, die die Zeit stehlen. Aber soweit muss es nicht kommen!

Denn eigentlich weiß man, wo die Zeitfallen lauern. Einer der größten Zeitfresser dürfte wohl der Fernseher sein, vor dem man sich nach einem anstrengenden Tag doch so schön gemütlich erholen kann …. und zwar Stunde für Stunde…

Lösung? Naja, einige empfehlen, den Fernseher in den Keller zu stellen. Das wäre vielleicht eine Lösung, wenn auch eine sehr radikale. Vielleicht mache ich das ja, wenn das Dschungelcamp vorbei ist ;). Leider ist das deutsche Trash-TV-Programm so raffiniert abgestimmt, dass nach der einen Schrottsendung gleich die nächste kommt.

Der Fernseher ist mein absoluter Zeiträuber Nr. 1, denn ich gucke ziemlich viel fern und bin bei der Auswahl des Fernsehprogramms leider auch relativ schmerzbefreit. Dennoch wäre das für mein ein Ansatzpunkt an dem ich etwas ändern muss, um mir mehr Zeit freizuschaufeln. Alternativ kann man auch beim Fernsehen lernen, aber hierzu muss das Fernsehrprogramm relativ monoton sein. Ich habe z.B. herausgefunden, dass ich bei Wintersport gut lernen kann. Das gucke ich mir dann am Wochenende an und lese dabei unterhaltsame VWL-Lektüre.

Unter der Woche fällt es mir deutlich schwieriger, nach der Arbeit zu lernen. Hier nutze ich die Zeit in der U-Bahn. Aber ich werde mich bemühen, in den nächsten Wochen auch nach der Arbeit zu lernen, und wenn es nur eine Stunde ist. Besser als nichts. Wenn man innerhalb der Woche nur wenig lernen kann, sind die Wochenenden natürlich umso wichtiger, schließlich hat man am Samstag und Sonntag i.d.R. mehr Zeit zur Verfügung.

Doch auch an Wochenenden schleichen sich gerne mal Planungen ein, die das gute Vorhaben zu Lernen außer Gefecht setzten. Sei es das Samstags-Shopping, der IKEA-Besuch oder andere Dinge, die viel mehr Spaß machen, als zu Lernen. Hier hilft nur Disziplin und ein klares Ziel vor Augen. Denn die Motivation und den notwendige Druck zum Lernen muss man sich selbst schaffen, schließlich ist man im Fernstudium weder an feste Zeitvorgaben, noch an einen Ort gebunden und kann im Bezug auf Zeitplanung frei walten. Da bleiben andere Dinge oftmals auf der Strecke, aber das ist nun mal der Preis eines erfolgreichen (nebenberuflichen) Studiums. Es erfordert Opfer. Und wenn man nicht selbst eines werden will, sollte man auch den folgenden Punkt beherzigen ;).

6. Zeitreserven einkalkulieren

Man weiß nie, was einen im Laufe des Semesters erwartet. Unerwartete Ereignisse, Stressphasen im Job, familiäre Verpflichtungen und Krankheiten können dem sauber kalkulierten Zeitplan schnell einen Strich durch die Rechnung machen. Daher ist es wichtig, Platz für Unvorhergesehenes einzuplanen, um Zeiträubern nicht zum Opfer zu fallen.

Ein zu enger Zeitplan sollte daher vermieden werden. Ich habe zwar bis zur Prüfung im März nicht mehr so viel Zeit, aber ich habe mir dennoch vorgenommen, bis Ende Februar mit allen Studienheften fertig zu sein, um die dann noch verbleibenden drei Wochen zum Wiederholen und Üben nutzen zu können.

Für mich war meine nebenberufliche Selbstständigkeit, die ich im Dezember begonnen habe ein etwas unvorhergesehenes Ereignis. Zwar wusste ich schon länger, dass ich mich neben dem Job selbstständig machen möchte, aber im Dezember hat sich die Lage etwas zugespitzt, sodass ich da schon das Gewerbe anmelden musste, um Rechnungen schreiben zu können. Und wie das nun mal so ist: Wenn man erstmal ein Gewerbe angemeldet hat und sich mit dem ganzen Steuerkram etc. beschäftigen muss und neben der Arbeit und am Wochenende noch mit den eigenen Projekten beschäftigt ist, fehlt am anderen Ende schnell man die Zeit.

Zwar versuche ich, den zeitlichen Aufwand für die Selbstständigkeit noch so gering wie nur möglich zu halten, aber da war für mich auch ein Beispiel dafür, dass man manchmal von Ereignissen überrumpelt wird, ebenso, wie wenn man durch eine Grippe einige Tage ans Bett gefesselt ist (hatte ich auch).

Besser ist es, die Zeit zum Lernen eher großzügig einzuplanen, um bei unvorhergesehenen Ereignissen einigermaßen im Zeitplan zu bleiben.

7. Ausreichend Pausen machen

Pausen machen!

Gutes Zeitmanagement benötigt Erholungsphasen ebenso wie Lernphasen. Überlanges Lernen ohne Pausen kann schnell auf die Psyche schlagen und die Effektivität des Lernprozesses gravierend verschlechtern. Jeder von uns kennt es, wenn man lernt und lernt und das Gefühl hat, dass nichts mehr in den Kopf geht. An dieser Stelle wäre es mal Zeit für eine Pause.

Pausen haben im Lernprozess eine entscheidende Bedeutung, denn sie helfen leistungs- und aufnahmefähig zu bleiben. Dies gilt vor allem bei längeren Lernphasen, z.B. an Wochenenden. Konzentration ist bei Aufnahme von Lernstoff das A und O und sollte durch überlange Lernphasen nicht aufs Spiel gesetzt werden. Schließlich hat man als Fernstudent meistens ohnehin wenig Zeit zur Verfügung und daher sollte die Zeit, die man zum Lernen aufwenden kann auch effektiv eingesetzt werden.

Es empfiehlt sich, alle 30 Minuten eine 5-minütige Pause zu machen. Während der Pause sollte man wenn möglich den Lernraum verlassen und etwas ganz anderes tun, sowie etwas trinken. Ab einer Lerndauer von 1,5 Stunden sollte die Pause auf 15-20 Minuten ausgeweitet werden. Ab 3 Stunden Lerndauer kann die Pause gerne etwas länger ausfallen, sollte jedoch 1,5 Stunden nicht übersteigen, da man sonst riskiert, den Anschluss zu verlieren und sich nicht mehr zum Lernen aufzuraffen.

Generell gilt: Konzentrierte und kürzere Lernphasen sind effektiver, als lange und unkonzentrierte Phasen. Je länger de Lernphasen sind, umso unkonzentrierter wird man nun mal und umso höher ist der Aufwand, sich Gelerntes einzuprägen, bzw. wirklich zu verinnerlichen.

Dennoch gilt: Pausen und Erholungsphasen sind dem individuellen Lerntyp anzupassen. Hier sollte jeder Fernstudent in sich selbst hineinhören und das Pausenkonzept, sowie die Dauer der Lernphasen so anpassen, dass man gefühlt das beste Ergebnis aus Lernaufwand und Lernerfolg erzielt.

8. Biorhythmus nutzen

Die Effektivität beim Lernen hängt von unserem persönlichen Biorhythmus ab. Jeder hat (Tages)zeiten, an denen er sich fitter oder müder fühlt. Ebenso sind den meisten von uns auch Leistungstiefs bekannt, die z.B. gerne mal nach dem Mittagessen auftreten. Für effektives Lernen sollte daher auch der Biorhythmus im Zeitmanagement berücksichtigt werden.

Als berufstätiger Fernstudent hat man es natürlich schwieriger, da die Arbeit den Großteil des Alltags einnimmt, aber auch dann kann man den Biorhythmus in der verbleibenden Zeit vor und nach der Arbeit berücksichtigen, um die besten Lernzeitpunkte herauszufinden.

Ich habe z.B. an mir festgestellt, dass ich vor der Arbeit (in der U-Bahn) besser lernen kann, als nach der Arbeit. Der lange Hinweg zur Arbeit ist für mich daher ideal, um einige Seiten in den Studienheften zu lesen und Übungsaufgaben zu machen. Übrigens ist es bei den meisten Menschen so, dass sie morgend ein echtes Leistungshoch haben (zwischen 9.00 und 11.00 Uhr). Ok, ich bin zwar schon um 6 auf dem Weg zur Arbeit, kann mich aber dennoch gut konzentrieren (weil Frühausteher ;)). Bei Spätaustehern sieht es wieder anders aus, diese erreichen i.d.R. erst gegen 15.00 Uhr ihr Leistungshoch.

Abends geht bei mir meistens nichts mehr. Da bereitet sich mein Körper schon gegen 18.00 Uhr auf Schlaf vor und leitet die Erholungsphase ein. Der Abend würde sich bei mir gut dazu eignen, Dinge zu wiederholen oder „zu Ende zu lesen“, aber nicht, um etwas völlig Neues zu beginnen. Tiefphasen und Müdigkeit zu ignorieren bringt auch nichts, da man sonst noch schwerer in Schwung kommt und längere Tiefphasen danach riskiert.

9. Kein Hang zum Perfektionismus!

Nobody´s perfekt! Das gilt auch im Zeitmanagement und während des Fernstudiums. Wichtig für langanhaltenden Erfolg ist daher, auch mit Niederlagen umgehen zu können, Fehler zu erkennen und auch mit Würde zu Scheitern ;). Oftmals sind die selbstgesteckten Ziele zu hoch, sodass die hohen Erwartungen an sich selbst nicht erfüllt werden können.

Ich kann nach den ersten Monaten meines Fernstudiums ein Lied davon singen: Statt zwei Prüfungen nur eine Prüfung und statt großzügiger Zeitplanung nur wenige Wochen bis zur ersten Prüfung. Auch ich habe die anfänglichen Erwartungen an mich selbst nicht erfüllt, aber was soll man machen? Fernstudium abbrechen? Sicherlich nicht. Statt dessen sollte man die Erwartungen zurückschrauben oder etwas an der Situation ändern (sofern es in den eigenen Möglichkeiten liegt).

Ich habe die Erwartungen an mich selbst zurückgeschraubt und versuche, mein Zeitmanagement zu verbessern und die Lernphasen effektiver zu gestalten. Man kann nicht mehr, als sein bestes geben. Nur, weil man nicht die Ziele erreicht, die man sich vorgenommen hat, heißt es nicht, dass man gescheitert ist oder dass das Fernstudium keinen Sinn mehr macht! Die Devise lautet: am Ball bleiben und in kleinen Schritten stetig Fortschritte zu machen.

Und gerade zu Beginn des Fernstudiums muss man sich auch als Fernlern-Typ kennenlernen, ideale Lernphasen herausfinden und lernen, mit dem Lernstoff zurechtzukommen. In den weiteren Semestern wird man aus den ersten Erfahrungen gelernt haben und Lernprozesse kontinuierlich verbessern können!

10. Ruhig experementieren!

Für gutes Zeitmanagement gibt es keinen Masterplan. Ziel für eine effektive Zeiteinteilung kann es daher nicht sein, sich an bestimmte Vorgaben zu halten und starre Zeitpläne einzuhalten. Viel besser ist es, einfach etwas zu experementieren und den für sich am besten funktionierenden Lernrhythmus zu finden.

Zum Beispiel könnte man mal die Lernzeiten und Dauer der Lernphasen zu variieren. Warum nicht mal morgens, statt abends lernen oder umgekehrt? Ebenso könnte man sich vornehmen, in der Woche längere Lernphasen einzuplanen und an den Wochenenden weniger zu lernen oder die Wochenenden intensiver nutzen und es während der Arbeitswoche ruhiger angehen zu lassen.

Man wird schnell feststellen, zu welchen Zeiten, an welchen Tagen und für welche Lerndauer man am effizientesten lernt. Natürlich kann man sich Tipps und Vorschläge holen, aber Probieren geht nun mal immer noch über Studieren!

Fazit

Effektives Zeitmanagement ist eine Herausforderung für jeden Fernstudenten. Neben der Schwierigkeit, im Fernstudium den Rhythmus zu finden, gilt es bei den meisten Fernstudenten zudem noch, Job, Familie, Hobbys und andere Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen.

Das kann schon mal schwierig werden. Daher sollte man sich vor allem am Anfang eines Fernstudium ausreichend Zeit nehmen, um den Lernstoff so früh wie möglich durchzuarbeiten. Es gilt, Vorbereitung, Aneignung des Lernstoffs, Vertiefung des Gelernten, sowie das Überprüfen anhand von Übungsaufgaben und Klausuren innerhalb der verfügbaren Zeit einzuplanen. Ein Zeitplan ist hierbei eine hilfreiche Lösung, um sich schrittweise Lernziele zu setzen. Dabei sollten ausreichend Pausen und Zeiten für unvorhergesehene Ereignisse eingeplant werden.

Das Analysieren des Alltags kann helfen, Zeiträuber zu enttarnen und mehr Zeit freizuschaufeln. Auch eine Analyse des Biorhythmus trägt dazu bei, zu möglichst effektiven Zeiten zu lernen und den größtmöglichen Nutzen aus Lernaufwand und Lernerfolg zu ziehen.

Die eigenen Erwartungen und Ansprüche u.U. auch zurückzuschrauben sollte kein Grund zur Frustration sein, schließlich gilt es vor allem, sein Bestes zu geben und nach seinen individuellen Möglichkeiten zu lernen. Das Gute am Fernstudium ist ja auch, dass man sich die Anzahl der Module und Kurse an seine persönliche Lebenssituation anpassen kann und daher auch soviel lernen kann, wie möglich ist.

Man sollte sich daher in erster Linie darauf konzentrieren, das Zeitmanagement, sowie die Lernprozesse zu verbessern, um das Bestmögliche aus der (wenigen) zur Verfügung stehenden Zeit herauszuholen ;).

Wer seine eigenen Erfahrungen, Lernstrategien und Herausforderungen zum Thema Zeitmanagement mit anderen Fernstudenten der Fernuni teilen möchte, kann seine Eindrücke gerne an studies4studies weitergeben und sich an der neuen Artikelreihe zum Thema Zeitmanagement beteiligen. Auch Vorschläge für neue Artikelreihen sind dort immer gerne gesehen!

Über den Autor

Alicia
Hier schreibt Alicia, 36 aus dem schönen Geesthacht an der Elbe. Im WS 2010/11 habe ich ein WiWi-Fernstudium an der Fernuni-Hagen begonnen - Und bereits nach 18 Monaten erfolgreich abgebrochen. Die Gründe: Eine voreilige Entscheidung, berufliche Veränderungen und die Einsicht, dass nicht jeder der geborene Fernstudent ist. In meinem Blog berichte ich über persönliche Erfahrungen, Eindrücke, Probleme und Fragen aus meiner Fernstudienzeit, sowie allgemeine Informationen und News rund um das Thema Fernstudium und wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge. Mein Ziel ist es, Studieninteressierte bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen, damit das Projekt Fernstudium auch ein nachhaltiger Erfolg wird.

25 Kommentare zu "10 Tipps zum Zeitmanagement im Fernstudium"

  1. Hallo Alicia,

    die 300 Stunden (laut SWS) sind nicht nur als reine Vorlesungszeit gedacht, sondern sollen alles umfassen. Darunter fallen auch freiwillige mentorielle Veranstaltungen mit Hin- und Rückfahrt, Klausurvorbereitung, Zusatzliteratur usw.

    VG, Asta

  2. Hey Asta,

    danke für deinen Kommentar! Die Fernuni schreibt zwar, dass eine SWS einer Vorlesungzeit von 45 Minuten entspricht, aber ich gebe dir Recht, dass die Zeitabgrenzung im Fernstudium nicht zu einfach getroffen werden kann und eher als Richtwert anzusehen ist.

    Schließlich gibt es an der Fernuni keine Vorlesungen. Und wenn man mal bedenkt, dass man pro Modul 12,5 Std. Zeit/Woche zum Lernen hat, ist das ja schon ganz schön viel. Es geht sicherlich auch mit einem geringeren zeitlichen Aufwand. Insofern kann die tatsächliche Vorlesungszeit höchstwahrscheinlich deutlich geringer.

    Auf der sicheren Seite ist man, wenn man den Rest der Zeit als „zeitlichen Puffer“ einkalkuliert, dann dürfte auch nichts schief gehen ;).

    Viele Grüße,

    Alicia

  3. Hallo,

    hier scheint es ziemlich missverständliche Ansichten zu der Studienbelastung zu geben.

    1.
    Semesterwochenstunden (SWS) war/ist die Grundlage zur Berechnung der Bezugsgebühr:
    „Die Gebühr für den Bezug der Fernstudienkurse beläuft sich auf 20 € je Semesterwochenstunde (SWS).“
    Die Kurse wurden in den Anleitungen zur Belegung in SWS angegeben (z.b. Organisation und Planung mit 360 SWS), was eine wöchentliche Arbeitsbelastung (Semester mit 14-16Wochen) von rund 24 Stunden ergab.
    2.
    Für die Kursgebühr wurde für Org. und Pla. bei 12 SWS/pro Woche (bei jetzigen Bezugsgebühren) diese auf ~ 240 € festgelegt.
    Die 360SWS ergaben eine Arbeitsbelastung von 720 h, diese 720 h werden in den Modulen jetzt als Workload (Arbeitsbelastung) bezeichnet.
    D.h. also, das alte Wahlpflichtfach hätte nach neuer Rechnung eine Workload von 720 h.

    Nachzulesen ist das alles unter dem Stichwort „Studienbelastung“ in den allgemeinen Informationen zum Studium (HP der FernUni).

    Wichtig ist also.

    Workload = Arbeitsbelastung zum Durcharbeiten des Studienmaterials
    Semesterwochenstunden= Berechungsgröße für die Bezugsgebühren

    Mit einen ETCS Punkt wird die Workload a 30 h erfaßt.
    Damit ist die Lektüre eines Kurses – auch die Zeit für Vor- und Nachbereitung der Veranstaltung berücksichtigt.

    @Asta, damit sind die mentorellen Verantstaltungen, Fahrten und die Klausur auch nicht eingeschlossen!
    Diese Zeiten laufen unter „Vergnügen“!

    @

  4. Wie schreibt Alicia:
    Das war fatal, denn schließlich waren diese 1,5 Monate verpulverte Zeit, die ich hätte durchaus effektiver einsetzen können. Ich habe mich blind nach dem exemplarischen Studienplan gerichtet, ohne die Voraussetzungen für die einzelnen Kurse zu kennen. Im Falle des Moduls “Grundlagen der Wirtschaftsmathematik und Statistik” waren es u.a.:

    Na, das geht aufs Konto Anfängerfehler!
    Es ist halt die FernUni selbst, die diese Denkweise der Studienanfänger bestärkt, eine Studium in Hagen quasi im Vorbeigehen neben einen Volltzeitjob zu erledigen. Da hat die FernUni schon viele tolle Leute gezeigt die das geschafft haben. Leider ist dabei das „Wie“ dann immer ziemlich in den Hintergrund gerückt. Das „Wie“ aber wäre Ungemein hilfreich für die Masse der Fernstudenten!
    Leider, Leider, Leider und nochmal Leider hat da die Redaktion der „FernUni Perspektiven“ noch keinen dieser Vorzeigeabsolventen den 08/15 Studenten bzgl. deren Geheimnisses näherbringen können!
    Aber zu dir liebe Alicia, ich würd jetz am Ende des 1. Semesters mal einfach eine Zwischenbilanz machen, wie die ursprüngliche PLanung nach dem „Zusammentreffen“ mit der Studienrealität „FernUni-Hagen“ noch weiter bestand hat!

    Also bis bald!

  5. Hallo Wolfgang,

    vielen Dank für deine Kommentare!

    Demnach spiegeln die SWS anscheinend nicht die Studienbelastun wieder, bzw. sollten nicht dazu genutzt werden, die (wöchentliche) Lernzeit auszurechnen.

    Dazu sollte man dann lieber, wie du schon meinst, die ECTS Punkte heranziehen. Unter http://www.fernuni-hagen.de/mathinf/studium/sws_ects.shtml wird auch noch mal der Unterschied zwischen SWS und ECTS herausgestellt.

    Danke nochmal für die Herausstellung des Unterschiedes. Der ECTS ist der“studentische Workload“. Im Teilzeitstudium entspricht der wöchentliche Arbeitsaufwand von 20 – 30 Stunden (bei Belegung von 2 Modulen).

    Zum „Anfängerfehler“: Ich hoffe, dass sich auf dem Konto „Anfängerfehler“ nicht mehr allzuviel ansammelt ;). Mittlerweile kann ich den zeitlichen Aufwand jedoch gut, bzw. besser einschätzen und bin mir auch des hohen Aufwandes und der Schwierigkeit eines nebenberuflichen Fernstudiums bewusst!

    Am „vorbeigehen“ kann man das wirklich nicht schaffen… Aber ich weiß auch, dass es möglich ist, wenn man es wirklich will und sein Ziel nie aus den Augen verliert.

    Gibt es an der Fernuni überhaupt ein 08/15 Studium? Ich weiß nicht, jedenfalls sind die exemplarischen Studienpläne nicht besonders hilfreich und haben auch nichts mit der Studienrealität zu tun.

    Ich glaube, dass das Fernstudium an der Fernuni Hagen bei jedem Studenten sehr individuell ist und das viele Probleme auftreten, ob zeitlich oder vom Workload her. Und das könnte auch der Grund sein, weshalb so viele Studenten im Laufe des Fernstudiums aufgeben. Weil sie sehen, dass es nicht nach ihren Vorstellungen läuft, sie mit dem Lernstoff überfordert sind und das Gefühl haben, zu langsam zu sein und mit anderen Studenten nicht mithalten zu können.

    Aber genau diese Denkweise gilt es abzustellen, da eigentlich jeder Fernstudent während des Studiums auf Probleme und Schwierigkeiten stoßt. Ich finde es nur wichtig, dann darüber zu sprechen und Tipps, bzw. Hilfestellungen zu geben.

    Ob man das von der Fernuni erwarten kann….ich weiß nicht. Die Fernuni will sich natürlich auch bestmöglich verkaufen, aber die Realität sieht nun mal anders aus. Wenn auch die Fernuni offen über diese Probleme und vielleicht auch über Schwierigkeiten und negative Aspekte ihres Fernstudiums sprechen und diese offen kommunizieren würde, wäre bestimmt vielen Studenten geholfen. Und vielleicht würde sogar die Abbrecherquote sinken…

    Ich habe die Studienrealität an der Fernuni jetzt mittlerweile kennengelernt und musste meine ursprüngliche Planung (jedenfalls für dieses und das nächste Semester) erstmal meinem Zeitkontingent anpassen, aber das ist doch auch völlig ok.

    Die Alternative wäre ein Studienabbruch. Doch ich habe Lust auf das Studium und es gefällt mir bis jetzt auch gut. Daher studiere ich lieber nach meinen eigenen Möglichkeiten, nicht für die Fernuni, nicht für andere, sondern ausschließlich für mich. Denn dann kann ich auch gut mit meinen Entscheidungen leben ;).

    Viele Grüße & bis bald!

    Alicia

  6. Aliia schrieb:
    „Die Alternative wäre ein Studienabbruch. Doch ich habe Lust auf das Studium und es gefällt mir bis jetzt auch gut. Daher studiere ich lieber nach meinen eigenen Möglichkeiten, nicht für die Fernuni, nicht für andere, sondern ausschließlich für mich. Denn dann kann ich auch gut mit meinen Entscheidungen leben .“
    Na die Möglichkeit des Studienabbruchs sollte man immer ins Auge
    fassen. Aber je länger man vor sicht hinstudiert wird der Abbruch immer mehr ein harter Verlust sein, der Wechsel an eine „Normale“ Hochschule ist auch nicht so einfach.
    Das Dumme an den neuen Bac. /Masterstudiengängen ist, dass bei einen Wechsel der Hochschule es ganz gut sein kann, dass von den bisherigen Studiumsleistungen (bei gleicher Fachrichtung) kaum was angerechnet wird. Deshalb sollte man beim Studium an der Fernuni Hagen sich schon mal auf eine längere Studienzeit als die Regelzeit einstellen, oder aber bereit sein, zum Ende hinaus von Teilzeit auf Vollzeit umzustellen. Also die Berufstätigkeit aufzugeben. (Aber sich auch nicht scheuen sich als Teilzeitstudent arbeitslos zu melden und Alg I zu beziehen !)

  7. Hallo Wolfgang,

    ja, da gebe ich dir Recht. Die Wahrscheinlichkeit, das Fernstudium (neben Job etc.) in der Regelstudienzeit zu absolvieren ist wirklich gering…jedenfalls bei mir ;).

    Der Wechsel an eine „normale“ Uni kommt für mich erstmal nicht in Frage, da ich – selbst wenn ich den ganzen Tag Zeit hätte – wahrscheinlich dennoch lieber ein Fernstudium machen würde.

    Die Arbeit ist echt das, was bei mir die Zeit für das Fernstudium raubt, nebenbei noch viel zu Lernen ist sehr anstrengend und erfordert viel Motivation. Mit Freizeit an den Wochenenden ist (besonders einige Wochen vor der Prüfung) nichts…

    Das Fernstudium an sich wäre eigentlich schon ein Vollzeitjob. Man muss sich einfach überlegen, welche Schritte man unternimmt, um sich selbst mehr Zeit zu verschaffen, ohne Reserven anzugreifen und irgendwann die Lust zu verlieren.

    Viele Grüße,

    Alicia

  8. Alicia schrieb:
    „Das Fernstudium an sich wäre eigentlich schon ein Vollzeitjob. Man muss sich einfach überlegen, welche Schritte man unternimmt, um sich selbst mehr Zeit zu verschaffen, ohne Reserven anzugreifen und irgendwann die Lust zu verlieren.“

    Da gibt es einfach kein Rezept (Zeitmanagement ist halt auch nur ein Placebo).
    Aber bei der FernUni-Hagen ist vor den Terminen bei den Modulprüfungen
    ein Lernschwerpunkt zu legen. D.h. dann aber auch , der Jahresurlaub geht dann für die Prüfungsvorbereitung drauf. Soviel „Opferbereitschaft“ sollte man für ein Fernstudium neben den Beruf schon mitbringen. Dann kann man am Anfang des Studiumssemester sich auch mal 6 Wochen eine geringe Studiumsintensität erlauben.
    Damit sollten sich 3 Module = 30 ETS im Jahr (900h workload) abarbeiten lassen. Was aber immer noch einen Zeitumfang von 6 Jahren für das Bac. Studium ergibt.
    Die Regelstudienzeit in Teilzeit von 4,5 Jahren ist ja auch nicht bei Vollzeitberufstätigkeit a 40h/Woche zu sehen, sondern als ein Studium mit Teilzeitberufstätigkeit a 20h/Woche.

    Und ansonsten noch,
    Alles Gute!

  9. Hallo Wolfgang,

    danke für deine Sichtweise zum Teilzeitstudium. Ich habe mir am Anfang ziemlich viel Druck gemacht, das Teilzeitstudium (wie vorgesehen mit 2 Modulen) auch neben dem Vollzeitjob zu schaffen, bis ich schließlich feststellen musste, dass das eigentlich gar nicht möglich ist. Sonst macht man sich echt kaputt. Ich teile mir jetzt schon meinen Urlaub für die Lernphasen vor den Prüfungen ein, aber dieses „Opfer“ muss man eben bringen, wenn man sich für ein Fernstudium an der Fernuni entscheidet. Das ist auch ok.

    Jedoch sollte man aufpassen, sich nicht selbst zu viel zuzumuten, sonst bricht man irgendwann ein… Ich sehe es auch so, wie du, dass das Teilzeitstudium ziemlich gut und mit ausreichend Erholungsphasen neben einem Teilzeitjob zu schaffen wäre.

    Mit einem Vollzeitjob wird es schon schwierig, aber ich versuche einfach, mich nicht nach der Regelstudienzeit oder irgendwelchen (unrealistischen) Vorgaben der Fernuni zu richten, sondern das Studium meinen Möglichkeiten und Bedürfnissen anzupassen. Ich hoffe, dass ich damit gut fahre.

    Viele Grüße & bis bald ;),

    Alicia

  10. Nur so „by the way“, hast du zumindest versucht dir Prüfungsleistungen aus deinen vorherigen Studium anrechnen zu lassen?
    Ich denke da an die Seminararbeit und die Bac. – arbeit.
    Genaueres steht in §7 Prüfungsordnung, bei den Wahlpflichtmodulen geht halt mit der Anrechnung nichts. Aber vielleicht ist es möglich bei den Pflichtmodulen etwas sich anrechnen zu lassen.

    Ich würde einfach mal beim Prüfungsamt vorfühlen!

  11. Hallo Wolfgang,

    ne, das mit der Anrechnung habe ich noch nicht versucht. Aber es ist eine gute Idee und würde mir vielleicht die ein oder andere Prüfung ersparen. Ich werde es auf jeden Fall mal versuchen und beim Prüfungsamt nachfragen, ob da was geht.

    Ich habe so etwas meine Zweifel, ob die „Gleichwertigkeit“ zwischen den Fächern aus meine Wirtschaftspsychologie-Studium und den Wiwi-Modulen besteht, aber einen Versuch ist es definitiv wert!

    Man kann die Module dann ja trotzdem noch belegen, um einfach den Stoff zu wiederholen und müsste dann eben nur die Prüfung auslassen…

    Danke für den Tipp!

    Viele Grüße,

    Alicia

  12. Hallo Alicia,

    hast du dich beim Thema Anerkennung nochmal informiert?
    Bachelorthesis und Seminararbeit wären ja schon eine große Erleichterung.

  13. Hey Niklas,

    genau informiert habe ich mich noch nicht, aber ich gehe mal stark davon aus, dass ich um die Seminararbeit und die Bachelorthesis nicht herumkommen werde. Dafür sind die inhaltlichen Unterschiede zwischen dem Wiwi-Studium und meinem Erststudium (Wirtschaftspsychologie) einfach zu groß. Selbst die Anerkennung einzelner Fächer wäre schwierig gewesen, da sie thematisch sehr stark den Fernuni-Modulen hätten ähneln müssen.

    Seminar + Bachelorarbeit müssen sich zudem ein wirtschaftswissenschaftliches Thema drehen, was bei meiner Bachelorarbeit auch nur bedingt der Fall war.

    Aber ehrlich gesagt habe ich auch nichts dagegen, noch eine Bachelorthesis zu schreiben. Mich hetzt ja keiner ;). Aber wenn man das Studium zügig beenden möchte, wäre es einen Versuch wert, sich alle in Frage kommenden Leistungen eines Erststudiums anrechnen zu lassen. Mehr als „Nein“ sagen können sie ja nicht…

    Viele Grüße,

    Alicia

  14. Hallo zusammen,

    ich finde es sehr gut wenn man sich hier austauschen kann. Ich habe ein ähnliches Anliegen. Ich habe im Bachelor Studium fast die gleichen Vorlesungen uns Fächer wie jetzt im WIWI Master (Fernuni Hagen). Ich frage mich, ob man auch die vom Bachelro sich im Master anrechnen lassen kann. Habt ihr da Erfahrungen damit ?

    Grüsse

    Hakan

  15. Hey Hakan,

    vielen Dank für deinen Kommentar! Ich denke schon, dass es möglich ist, sich die Studienleistungen aus dem Bachelorstudium auf den Master anrechnen zu lassen, zumal sie thematisch sehr ähnlich sind.

    Voraussetzung ist jedoch, dass die Module bzgl. des behandelten Stoffs, den Umfang in Semesterwochenstunden, sowie den Prüfungsleistungen gleichwertig sind.

    Ich würde mich aber direkt beim Prüfungsamt erkundigen und ggf. einen Antrag auf Anrechnung an den Prüfungsausschuss schicken (http://www.fernuni-hagen.de/wiwi/studium/pruefungen/anrechnung/voraussetzungen.shtml).

    Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg beim Masterstudium :)!

    Viele Grüße,

    Alicia

  16. Ich hab mir neulich den Videoworkshop „Wake Up Productive“ von Eben Pagan angeschaut. Grundthese war: Dein Unterbewusstsein vergleicht deine Effektivität mit dem ersten 30 Minuten des Tages. Sind wir also in den ersten 30 Minuten sehr aktiv (zum Beispiel direkt joggen gehen), kommen wir erst gar nicht in die berühmt „Gammelstimmung“. Ich bin selbständig und arbeite von zu Hause. Jahrelang hat mich die Gammelstimmung immer wieder in seine Tiefen gerissen und meine Produktivität erheblich gekillt. Mal hier den Fernseher anschmeißen, dort mal kurz zum 12 mal news oder e-mails checken und kaum versieht man sich, sind Stunden einfach den Bach runtergegangen.

    Die Sache mit dem Zeitplan, sehe ich ein wenig entspannter. Motivation kommt nicht nur aus Visionen heraus, sondern häufig auch einfach durch Druck. Ich lerne wesentlich schneller, wenn ich unter Druck stehe. Leider kann ich das Pensum zwar nicht lange durchhalten, aber mal ein oder zwei Wochen die Pistole auf die Brust gesetzt zu bekommen, tut mir ganz gut 🙂

  17. Hey Ulf,

    vielen Dank für den wirklich aufmunternden Kommentar!

    Das, was du dort schilderst, kommt mir bekannt vor, denn auch ich arbeite und lerne von Zuhause aus. Die „Gammelstimmung“, die du genannt hast, habe ich auch und Gott sei Dank schon hinter mir. Gerade zu Beginn ist es eine große Herausforderung, am Ball zu bleiben und sich nicht ablenken zu lassen.

    Seitdem ich jetzt jeden Morgen um Punkt 7 Uhr im Fitnesstudio bin, ist auch die Gammelstimmung verschwunden. Die These kann ich daher nur unterstützen! Man ist deutlich produktiver und hat mehr Spaß an der Arbeit, wenn man den Tag so beginnt, wie er sein sollte. Da nicht jeder direkt nach dem Aufstehen zu Höchstleistungen fähig ist, ist Sport echt eine super Sache.

    Ich persönlich habe dafür auch meinen Zeitplan etwas über Bord geworfen, da dieser durch die Selbstständigkeit nur schwer einzuhalten war. Die Arbeit geht zurzeit vor, schließlich sind gerade die ersten Monate wichtig. Ich bin dennoch froh, dass die Produktivität durch den morgendlichen Sport zugenommen hat, auch wenn ich mich teilweise echt aus dem Bett quälen muss. Aber dafür lohnt es sich ;).

    Vielen Dank & Grüße,

    Alicia

  18. Hallo Alicia,

    Da ich gerade von der SRH Hamm (Fernstudium Logistik) zur Uni Hagen (Wiwi) wechseln will, hilft mir dein Blog sehr! Insbesondere dieser Artikel über die Schwierigkeit, Fernstudium und Beruf zu vereinbaren, hat mir aus der Seele gesprochen :)…an der SRH Hamm hatte ich keinen Kontakt zu Studierenden, da keiner aus meiner Nähe kam..daher musste ich immer alleine lernen. Dies war ein Grund für mich, an die Uni Hagen zu wechseln, weil ich einige Leute kenne, die dort auch studieren. Geteiltes Lernen ist halbes Lernen 😉

    Vielen Dank für diesen tollen Blog 🙂

    Grüße aus dem fernen Bonn ;),

    Eva

  19. Hallo Eva,

    vielen Dank für deinen lieben Kommentar! Ja, der Kontakt zu anderen Studenten ist ein nicht zu unterschätzender Motivationsfaktor. Das hat mir auch während meines Fernstudiums gefehlt. Eigentlich lerne ich auch gerne alleine, aber es ist nicht schön, sich komplett abgeschottet zu fühlen…

    Das ist ja auch der große Vorteil eines Präsenzstudium, wo man sich nahezu täglich mit Kommilitonen austauschen, gemeinsam lernen und Gruppenarbeiten machen kann. Wenn man Vollzeit berufstätig ist, ist es häufig sehr schwer, in seiner knappen Freizeit den Kontakt zu Mitstudenten zu suchen. Aber gerade das ist wichtig, um Zuspruch und Motivation zu bekommen.

    Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Fernstudium und viel Spaß beim (gemeinsamen) Lernen!

    Liebe Grüße aus Hamburg,

    Alicia

  20. Hey Alicia!

    Viele Dank für deine tollen Tipps! Ich fange gerade Wiwi im SS15 in Vollzeit an. Habe schon meine ersten Bücher bekommen. Gibt es einen Tipp mit was man zuerst anfangen sollte? Habe folgende Kurse belegt:

    00029 Jahresabschluss
    00034 Grundzüge der betrieblichen Steuerlehre
    00046 Buchhaltung
    40500 Einführung in die Betriebswirtschaftslehre
    40501 Einführung in die Volkswirtschaftslehre
    40600 Grundlagen der Analysis und Linearen Algebra
    40601 Grundlagen der Statistik

    Bin leider was Wirtschaft angeht überhaupt nicht vorbelastet und überlege wie ich am Besten in den Stoff einsteige.

    Liebe Grüße aus Augsburg

    Philipp

  21. Hey Philipp,

    man, da hast du dir ja einiges vorgenommen!

    Ich habe damals mit Einführung in die BWL und VWL angefangen. Leider habe ich zu spät gemerkt, dass mir für das Modul „Grundlagen der Analysis und Linearen Algebra“ grundlegende Mathe-Kenntnisse fehlen.

    Die Auffrischung der Grundlagen hat etwa 2 Woche extra Zeit gekostet und mich ganz schön aus dem Zeitplan gebracht. Falls du bei Mathe noch Unsicherheiten hast, würde ich auf jede Fall mit dem Modul anfangen.

    Mathe-Basics werden auch in den meisten anderen Modulen gebraucht. Falls du in Mathe soweit fit bist, kannst du mit einem Modul deiner Wahl beginnen. Am besten mit dem, worauf du jetzt noch gar keine Lust hast. Im weiteren Studienverlauf kannst du dich dann deinen Lieblings-Modulen widmen.

    Am besten du wirfst mal einen Blick in die Studienhefte. So lässt sich relativ schnell feststellen, welche Inhalte einen höheren Zeitaufwand erfordern. Auch wenn „Einführung“ oder „Grundlagen“ davor steht, ist es nicht so, dass der Stoff wirklich von Null an behandelt wird. Gewisse Vorkenntnisse werden einfach vorausgesetzt.

    Tipp: Frag einfach mal im Forum auf Studienservice.de andere Wiwi-Studenten der Fernuni, was sie dir empfehlen bzw. womit sie anfangen würden.

    Ich hoffe dir etwas weitergeholfen zu haben und wünsche dir viel Erfolg bei deinem Fernstudium!

    Liebe Grüße aus Hamburg,

    Alicia

  22. Hallo Alicia

    Ich bin mir jetzt mal nach dem Überfliegen der Kommentare gar nicht mehr so sicher ob du jetzt wirklich abgebrochen (Exmatr.) hast oder doch noch am Ball bist?

    Ich bin 26 Jahre alt und seit fast 4 Jahren fertig mit dem Studium und im Beruf. Keine Ahnung ob das gerade eher eine Phase ist, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich bis auf ein paar kleine Weiterbildungen „ausgelernt“ haben soll. Ich fühle mich zu jung dafür und merke auch allmählich dass ich auf Dauer geistig unterfordert bin.

    Ein Abendstudium (FOM) ist mir nach langem Überlegen zu teuer. Ich wurde nicht mit dem goldenen Löffel geboren und finde diese Investition dann doch (da ich keine Garantie haben dadurch beruflich zu steigen) doch ein wenig zu hoch.

    Daher Fernuni Hagen. WIWI. Seit einer Woche beschäftige ich mich jeden Tag damit und beginne gewisse Dinge „vor zu organisieren“.
    Auch ich habe Vollzeit (41h Woche) und würde gerne trotz Fernstudium Teilzeit noch ein wenig vom Leben haben. Ich bin echt sehr schnell demotiviert und denke ich werde es trotz allen Kommentaren von „Oh mein Gott, du wirst Zeit für nichts mehr haben, kein Schlaf, kein Sport, nix!!!“ bis „Du haelst eh nicht durch“ zum WS 15/16 beginnen.
    Wenn nicht jetzt wann dann.
    Falls es in die Hose geht bin ich eben um eine Erfahrung reicher und ein paar Euro ärmer.
    Aber der Gedanke mit 26 nichts mehr zu lernen und hinterher was in den Händen zu halten, ist mir ein Graus.

    Voller Eifer habe ich mir gestern einen Arbeitsplatz eingerichtet, suche gerade nach einem schicken Laptop und organisiere die Unterlagen für die Uni.

    Kannst du mich doch noch mal ein wenig motivieren. Viele haben mir den Kopf gewaschen und das hat mich total demotiviert. Halten die denn gar nichts von mir? Denke echt viel nach und gerate ein wenig ins Schwanken.
    Ich sollte es vielleicht eher als Motivator nehmen „Jetzt zeige ich es euch“.

    Danke

    • Hey Missi,

      vielen Dank für deinen Kommentar!

      Mir ging es damals ähnlich wie dir. Auch ich finde, dass man niemals zu alt ist, um Neues zu Lernen oder ein Studium zu beginnen. Ich war damals in einer Online-Marketing-Agentur tätig und wollte durch einen weiteren Studienabschluss meine Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. Für mich kam damals nur ein Fernstudium an der Fernuni Hagen in Frage, weil ich flexibel bleiben und nicht allzu hohe Studiengebühren bezahlen wollte.

      Eigentlich hatte ich vor, einen Master-Abschluss nachzuholen. Allerdings passte an der Fernuni kein Master-Studiengang zu meinem Erststudium (Wirtschaftspsychologie). Daher entschied ich mich für den Wiwi-Bachelor… kein gute Wahl, wie sich letztendlich herausstellte.

      Zum einen habe ich mich in der Zwischenzeit selbstständig gemacht, zum anderen war das Studium auch inhaltlich nicht das Richtige für mich. Nach etwa zwei Semestern entschied ich mich, das Fernstudium abzubrechen und habe es bis heute nicht bereut.

      Für den Erfolg eines Studiums – ob Präsenz- oder Fernstudium – sind vor allem die Eigenmotivation und der richtige Motivationshintergrund entscheidend. Hat das Studium einen Sinn für dich? Welches Ziel verfolgst du damit? Motivation ist bereits die halbe Miete. Wenn du Lust auf das Fernstudium hast und es wirklich in Angriff nehmen willst, solltest du dich von niemandem verunsichern lassen. Höre auf dein Bauchgefühl.

      Allzu blauäugig solltest du aber auch nicht an die Sache rangehen. Daher macht es schon Sinn, Einwände von Familie, Freunden und Bekannten ehrlich zu hinterfragen. Am Anfang ist die Motivation noch sehr hoch. Wenn man sich aber zu viel Arbeit auferlegt und die Work-Life-Balance aus dem Ruder gerät, kann die Sache auch nach hinten losgehen.

      Daher mein Tipp: Probiere das Wiwi-Fernstudium auf jeden Fall aus. Die Studiengebühren sind ja an der Fernuni nicht allzu hoch. Belege zunächst nur ein Modul. So kannst du schauen, wie du mit dem Lernpensum zurechtkommst. Ein Vollzeitstudium ist neben einem Vollzeitjob nahezu unmöglich. Starte daher nicht allzu übermotiviert, sondern lasse dir selbst Zeit, das Studium in deinen Alltag zu integrieren.

      Auch wichtig (weiß ich aus Erfahrung): Bereite dich gut auf Mathe vor! Ich empfehle dir hierfür die Mathe Tutorials von Lecturio (siehe Artikel „Lecturio: Mathe lernen mit Online-Lernvideos“). Ohne Mathe-Basiswissen wird man schnell 2 Wochen zurückgeworfen.

      Mache dir nicht so viele Gedanken, was andere von deinem Fernstudium-Vorhaben denken. Wäge die Entscheidung für dich persönlich ab und probier es einfach mal aus – in DEINEM Tempo. Man hört immer wieder von „tollen“ Studenten, die ihr Fernstudium in wenigen Semestern neben einem Vollzeitjob, Hobbys, Familie & Co. schaffen. Super, na und?

      Nur wer seinen eigenen Weg geht, kann von niemandem überholt werden!

      Wie sing Udo so schön? „Mach dein Ding, egal was die anderen sagen“ 🙂 Und sollte sich das Fernstudium doch nicht als das Wahre herausstellen, kannst du deine Entscheidung ja immer noch überdenken. So habe ich es auch gemacht. Ich musste auch erst lernen, dass es nicht schlimm ist, Entscheidungen zu korrigieren und Dinge fallen zu lassen, die sich nicht mehr richtig anfühlen. Bereuen kann man nur, was man NICHT ausprobiert.

      Wenn du das Fernstudium startest, dann mache es nur für dich. Starte langsam und besonnen und bereite dich gut vor (Stichwort „Mathe“) – dann bleibt die Motivation erhalten!

      Ich hoffe ich konnte dir etwas weiterhelfen und wünsche dir viel Erfolg!

      Liebe Grüße,

      Alicia

  23. Hallo Alicia

    Danke für deine Antwort. Toll, dass du noch immer aktiv und online hier bist:)
    Mathematiktechnisch habe ich mir ein Buch „Mathematik für Uni“ besorgt, und mein Studium für Finanzen liegt erst 4 Jahre zurück, momentan arbeite ist auch ziemlich BWL-lastig (Kennzahlen berechnen, Buchhaltung usw.).

    An einer FOM wurde Wirtschaft und Psychologie angeboten, der Kostenfaktor ist natürlich immens. Da ich bereits BWL und VWL belegte, könnte WIWI nicht verkehrt sein.
    Eine Aufstiegsgarantie habe ich zwar nicht, aber zumindest dann die Möglichkeit.

    Ich mag es einfach nicht, wenn sich da alle einmischen und meinen MICH kritisch beleuchten zu müssen.
    „Warum machst du das“
    „Was verfolgst du damit“
    „Mit welchem Umstand bist du unzufrieden“

    Der Wunsch ist schon länger in mir.
    Ich habe nichts zu verlieren und ein Versuch ist es wert. Ich glaube auch wie du, dass ich es mehr bereuen würde es nicht getan zu haben. Selbst wenn meine Freizeit mir dann doch zu kostbar ist, sag ich einfach „Gut, Leute, ist mir doch zu viel, ich lass es ;)“
    Auf die Kommentare „Haben wir doch gleich gesagt“
    „Siehste“, „Warum hörst du nicht auf uns“
    freue ich mich jetzt schon *nerv*

    Dachte eigentlich die motivieren mich. Gestern Abend kamen auch wieder nur Vorwurfs-und Denkdrübernach Floskeln.
    Meine Familie und alte Freunde, die mich Jahre kennen, sind da anders. Die meinen, dass ich es sehr wohl machen sollte und bieten Unterstützung an.

    Habe auch schon Wochenpläne bzgl. eines Lern Rhythmus ausgearbeitet und es fühlt sich gerade gut an mal wieder was im Leben anzupacken ganz egal wo es hinführt;)

    Meine alten BWL und VWL Skripte sind entstaubt, Taschenrechner liegt bereit und das Aufbaumathebuch sind auf dem Weg.

    Würde mich freuen hier weiter mit dir in Kontakt zu bleiben und ein wenig zu berichten;)
    Wenn ich schon nicht mehr so viel mit Freunden schnattern kann, dann wenigstens virtuell;)

    Sonnige Grüße

  24. Hallo, eure Informationen und Kommentare waren echt hilfreich für mich, ich will mich auf jeden Fall nicht abschrecken lassen und es versuchen. Allen anderen viel Durchhaltevermögen! Bin gespannt, was ich demnächst berichten kann.

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