Ein erfolgreich absolviertes (Fern)Studium macht sich gut im Lebenslauf und kann die berufliche Karriere ordentlich vorantreiben. Doch nicht jeder hält nach einer mehr oder weniger langen Studienzeit den Abschluss in den Händen. Die Zahl der Studienabbrecher ist vor allem im Fernstudienbereich recht hoch. Die FernUniversität Hagen – mit insgesamt rund 80.000 Studierenden Deutschlands größte (Fern)Universität – schätzte ihre Abbrecherquote im Jahre 2010 auf satte 70 Prozent. Über die genauen Gründe, weshalb so viele Studenten ihr Fernstudium abbrechen, kann spekuliert und diskutiert werden.
Ein Grund mag in der Tatsache begründet, dass die Fernuni Hagen die einzige staatliche Fernuniversität ist. Die Studiengebühren sind im Vergleich zu privaten Fernhochschulen deutlich günstiger, wodurch die finanzielle Hürde für eine Einschreibung wesentlich niedriger liegt. Während ein Studium in Hagen zwischen 600 und 2.500 Euro kostet, muss man bei privaten Fernhochschulen zwischen 10.000 und 18.000 Euro berappen. Bei den vergleichsweise niedrigen Kosten kommt es dann vielleicht auch nicht mehr so sehr darauf an, das Fernstudium auch zu einem Abschluss zu bringen. Immerhin verfügen ca. 35 Prozent bereits über einen ersten Hochschulabschluss.
Fakt ist, dass die Abbruchquoten bei privaten Anbietern mit 20 bis 35 Prozent höchstens halb so hoch sind, wie in Hagen. Martin Kurz, Präsident des Fachverbands Forum DistancE-Learning führt dies auf die bessere Betreuung und flexiblere Studienmodelle zurück:
Mit einer Abbrecherquote von 70 Prozent könnte eine private Hochschule gar nicht überleben. Die wäre längst pleite.
Die meisten privaten Fernhochschulen sind auf anwendungsorientierte Fächer, wie BWL und Technik spezialisiert, wodurch es Berufstätige dort möglicherweise leichter haben. Geisteswissenschaftliche Fächer, wie Bildungs-, Kultur-, Politik-, und Sozialwissenschaften, werden bei privaten Anbietern nicht gelehrt.
Herr Professor Dr. Hering, seit Mai 2009 Dekan der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der FernUniversität Hagen äußerte sich in einem Interview auf die Frage, wie er sich die hohe Abbrecherquote der FernUni erkläre und welche Tipps er den Studierenden bezüglich des „Durchhaltens“ geben könne wie folgt:
Die hohe Abbrecherquote ergibt sich aus dem vollwertigen universitären Anspruchsniveau, welches unser Fernstudium im Gegensatz zu manchem Konkurrenzangebot auszeichnet. Viele Studenten scheitern schlicht an der Doppelbelastung von Studium und Beruf. Das Durchhalten erfordert Disziplin und Ausdauer; wer gleichzeitig Geld verdienen möchte, muss eben bereit sein, länger zu studieren als jemand, der sich voll auf ein Präsenzstudium an einer anderen Universität konzentrieren kann.
Die Gründe für einen Studienabbruch sind vielfältig, doch eines haben die Fernuni Hagen, sowie private Fernhochschulen gemeinsam: Die meisten Fernstudenten sind berufstätig und stehen vor ganz anderen Herausforderungen, als jüngere Studierende, die direkt nach dem Abi an eine Präsenzhochschule gehen. An der Fernuni Hagen beträgt der Anteil der Berufstätigen z.B. 80 Prozent. Bei einem Altersschwerpunkt zwischen 29 und 35 Jahren stehen ganz andere Themen auf der Tagesordnung, als die erste WG-Wohnung, Studentenparties und Nebenjobs. Stattdessen geht es bei berufstätigen und reiferen Fernstudenten um einen Job, das erste Kind, den Hausbau oder ein anderes wichtiges Projekt. Das Studium ist dann i.d.R. nicht mehr der Lebensmittelpunkt, auf den sich alles drumherum konzentriert.
Die Anonymität des Fernlernens, die auf der einen Seite zwar viele Freiheit, wie Lernzeit und Lernort bietet, verlangt auf der anderen Seite aber auch ein Höchstmaß an Selbstdisziplin, Organisationstalent und Durchhaltevermögen. Online-Studienzentren, Betreuungseinrichtungen und Präsenzveranstaltungen schaffen auch nur bedingt Abhilfe. Denn letztendlich sitzt jeder Fernstudent alleine vor dem Berg an Studienunterlagen.
War die Entscheidung für das Studium nicht von Anfang an richtig durchdacht, ist man Rückschlägen und Niederlagen oft geneigt, aufzugeben. Auch der Motivationshintergrund, also warum man sich überhaupt für ein Fernstudium, bzw. genau diesen Studiengang entschieden hat, muss stimmen, ebenso, wie die persönlichen und beruflichen Ziele, die man mit dem späteren Abschluss verfolgt. Wobei diese sich während einer langjährigen Studienzeit natürlich auch ändern können.
Gründe für meinen Studienabbruch nach 18 Monaten Fernstudium
So war es z.B. bei mir der Fall. Ursprünglich wollte ich meinem Bachelor in Wirtschaftspsychologie einfach nur einen Masterabschluss draufsetzen, um meine Karrierechancen zu verbessern. Damals war ich in einer Agentur angestellt und auf der Suche nach einer neuen Herausforderung.
Aufgrund der niedrigen Studiengebühren habe ich mich für die Fernuni Hagen entschieden, die allerdings keinen Masterstudiengang in Wirtschaftspsychologie anbietet. Als ich dann aufgrund eines zu geringen BWL-Anteils eine Absage für den Masterstudiengang Wirtschaftswissenschaften erhielt, habe ich mich für den Wiwi-Bachelor entschieden. Insofern war mein Fernstudium von Anfang an ein doppelter Kompromiss.
Als ich mich dann im letzten Jahr selbstständig gemacht habe, geriet das gesamte Konstrukt Fernstudium ins Wanken. Warum studiere ich überhaupt Wiwi und was habe ich davon? Und wo setze ich meine zeitlichen Prioritäten: Im Job oder beim Studium? Letztendlich habe ich mich aus inhaltlichen und zeitlichen Gründen für einen Studienabbruch entschieden und bereue diese Entscheidung bis heute keinesfalls.
Dennoch fiel mir der Abbruch meines Fernstudiums schwer, da ich es bisher immer gewohnt war, alles durchzuziehen, was ich angefangen habe. Das Fernstudium war eine komplett neue Erfahrung für mich und im Nachhinein habe ich den zeitlichen und organisatorischen Aufwand so ziemlich unterschätzt. Zwar habe ich das Lernpensum mit Beginn der Selbstständigkeit heruntergeschraubt, doch hätte das eine Studienzeit von etwa acht Jahren zur Folge – Definitiv zu lang für mich!
Wäre es wirklich beim absolutes Traum-Fernstudium gewesen, mit dem ich mir bestimmte berufliche Ziele verwirklichen wollte, hätte ich womöglich anders darüber gedacht und bestimmt Mittel und Wege gefunden, dennoch neben dem Job weiter zu studieren. Doch so fiel mir der Abbruch letztendlich doch leicht, auch wenn ich es kurzfristig als persönliche Niederlage empfunden habe. Aber genau das war es nicht. Vielmehr war es die korrekte Entscheidung für meine berufliche und persönliche Zukunft.
Studienabbruch richtig vermarkten
Ein Studienabbruch hört sich nie schön an und erweckt vor allem bei Außenstehenden den Eindruck, man habe persönlich versagt. Doch jeder Studienabbruch hat seine Gründe, die so vielfältig sein können, wie die Lebensumstände jedes einzelnen Fernstudenten sind.
Eine Erhebung der HIS – Hochschul-Informations-System GmbH hat in den Jahren 2000 und 2008 insgesamt 2.500 Studienabbrecher nach ihren Motiven für einen Abbruch des Studiums befragt. Die Ergebnisse zeigten, dass vor allem finanzielle Probleme und mangelnde Studienmotivation die Ursachen waren. Während im Jahr 2000 noch die berufliche Neuorientierung als weiteres wichtiges Motiv für den Studienabbruch fungierte, waren es acht Jahre später Leistungsprobleme.
Egal, wie die persönlichen Gründe für einen Studienabbruch letztendlich lauten, irgendwann kommt man in die Situation, in der man den Abbruch erklären oder sich Nachfragen gefallen lassen muss. Dies kann z.B. in einem Bewerbungsgespräch oder vor dem Arbeitgeber sein.
Viele Fernstudenten befürchten, der Studienabbruch könne sich nachteilig auf ihre Jobchancen und beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten auswirken und neigen dazu, ihn gänzlich zu verschweigen. Doch sollte man einen Studienabbruch gänzlich unter den Tisch fallen lassen? Und wie vermarktet man den Abbruch eine (Fern)Studiums z.B. in einer Bewerbung richtig?
Grundsätzlich sollte man – egal ob vor dem aktuellen oder zukünftigen Arbeitgeber – nicht lügen. Dies gilt sowohl im persönlichen Gespräch, als auch in der Bewerbung. Ein abgebrochenes Studium ist nun mal Teil des Lebenslaufs und es gab Gründe, weshalb man sich für einen Abbruch entschieden hat. Man sollte sich daher keineswegs für einen Studienabbruch schämen, sondern hinter seiner Entscheidung stehen und diese ggf. auch verteidigen.
Hierbei spielt natürlich auch die Studienzeit eine gewisse Rolle. Wer nur einen Monat zur Probe studiert hat, muss nicht großartig erwähnen, dass das Fernstudium überhaupt nicht war. Wer allerdings bereits mehrere Semester hinter sich gebracht hat, sollte das Fernstudium im Lebenslauf und ggf. auch in der Bewerbung erwähnen und begründen. Im Lebenslauf sollte man nicht explizit „Studienabbruch“ reinschreiben, sondern nur die Zeitspanne des Studiums, die Hochschule, den Studiengang und ggf. die Fachrichtung angeben. Auf den Studienabbruch kann man später kurz im Anschreiben eingehen.
Hat man bereits Prüfungen geschrieben und einigermaßen gute Noten erhalten, kann man den Bewerbungsunterlagen auch ruhig die Notenbescheinigung beilegen. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn die Studieninhalte mit den beruflichen Aufgaben thematisch verwandt sind.
Falls in der Stellenausschreibung Kenntnisse gefragt sind, die man im Verlaufe der Studienzeit erworben hat, kann man auch im Anschreiben auf das Studium und die ggf. Gründe für den späteren Abbruch eingehen. Denn der Personalchef sieht im Lebenslauf ja sowieso, dass man studiert hat und fragt sich dann, warum das Studium abgebrochen wurde.
Doch was sind „gute“ Gründe für einen Studienabbruch? Ehrlichkeit währt zwar am längsten, doch Gründe, wie „keine Lust gehabt“ oder „war zu faul“ kommen bei keinem Personalverantwortlichen gut an. Zunächst ist es wichtig, zu verdeutlichen, dass der Studienabbruch die eigene Entscheidung war und das man auch voll und ganz hinter diesem Schritt steht. Dann sollte man sich ehrlich fragen, weshalb man das Studium tatsächlich abgebrochen hat. Auch wenn mangelnde Selbstmotivation, Leistungsprobleme oder Prüfungsversagen ausschlaggebend waren, so gibt es auch immer Faktoren, die dazu geführt haben. Bei der Vermarktung eines Studienabbruchs geht es nicht darum zu lügen oder etwas schönzureden, sondern die Ursachen positiv zu formulieren.
Mangelnde Selbstmotivation kann z.B. durch eine berufliche Umorientierung entstehen, Leistungsprobleme ergeben sich oftmals aus mangelnder Zeit, die man z.B. für die Familie oder den Beruf investiert hat und auch Prüfungsversagen kann aus hohem Zeitdruck oder der fehlenden Vertrautheit mit dem „Prüfungsprozedere“ entstehen.
Anstatt die Ursachen für den Studienabbruch in sich selbst und eigenen Schwächen zu suchen, sollte sich vielmehr die individuellen Lebensumstände anschauen und überprüfen, ob es nicht auch an der Hochschule, den Studieninhalten oder der Lehrmethode lag. „Mangelnder Praxisbezug„, „Probleme bei der Finanzierung“ oder einfach „persönliche/familiäre/gesundheitliche Gründe“ sind Beispiele für „gute“ Gründe, die sich nicht nach Rechtfertigung anhören. Allerdings sollte man es vermeiden, im Anschrieben lang und ausschweifend zu werden. Eventuell ist es sogar besser, sich die konkreten Gründe für den Studienabbruch für das Bewerbungsgespräch aufzuheben. Schließlich geht es bei einer Bewerbung darum, die persönliche Motivation für den neuen Job in den Vordergrund zu stellen.
Ein Studienabbruch ist kein Weltuntergang
Ich finde es wichtig, sich klarzumachen, dass ein abgebrochenes Fernstudium nichts ist, wofür man sich schämen muss. Vielmehr war es eine persönliche Entscheidung, da auch ihre Gründe hatte. Wer hinter seiner Entscheidung steht, hat bereits die halbe Miete. Schließlich sollte man in einem Bewerbungsgespräch oder Ähnlichem nicht das Bedürfnis haben, den Studienabbruch groß und breit zu erklären, nach irgendwelchen „Ausreden“ suchen und sich rechtfertigen zu müssen. Vielmehr sollte man selbstbewusst mit seiner Entscheidung umgehen. Nicht jeder ist der geborene Fernstudent und nicht für jeden ist Form des Fernstudierens das Richtige.
Selbst, wenn man sich Beginn des Fernstudiums gründlich informiert, Erfahrungsberichte anderer Fernstudenten recherchiert, Vor- und Nachteile abwägt, die zeitlichen Anforderungen überprüft und sich genau mit den Studieninhalten auseinandersetzt, ist nicht garantiert, dass man die richtige Wahl getroffen hat. Zum Einen fällt es in der Anfangseuphorie schwer, die tatsächlichen zeitlichen und persönlichen Anforderungen an ein Fernstudium zu erkennen. Zum Anderen ist eine Fernstudienzeit sehr lang, sodass sich stets unerwartete Änderungen im Berufs- und Familienleben, der Gesundheit, den persönlichen Zielen im Leben etc. ergeben können.
Was die Auswirkungen auf die berufliche Karriere anbelangt, so bietet ein abgeschlossenes Studium natürlich andere Möglichkeiten, als ein Studium ohne Abschluss. Oftmals wird in den Stellenausschreibungen ein abgeschlossenes Hochschulstudium verlangt. Doch auch dies ist nicht immer zwingende Voraussetzung. Den Personalentscheidern kommt es neben dem fachlichen Wissen vielmehr auf die praktischen Kenntnisse an. Und auch wenn man keinen Abschluss in der Tasche hat, so hat man während des Studiums ja schließlich auch etwas gelernt. In den meisten Fällen war man während des Fernstudiums auch beruflich tätig, hat gearbeitet oder Praktika absolviert. In einer Bewerbung ist jede Zeit der praktischen Erfahrung hilfreich. Diese sollte man auch in den Vordergrund stellen.
Man kann dann z.B. erwähnen, dass man während des Studiums seine fachlichen Kenntnisse im jeweiligen Bereich vertiefen konnte, die praktische Arbeit jetzt umso mehr zu schätzen weiß und sich darauf freut, das erweiterte theoretisches Wissen samt der beruflichen Praxis im zukünftigen Job einbringen zu können.
Denn was interessiert den Personaler, der tagtäglich mit einer Flut an Bewerbungsunterlagen zu kämpfen hat wirklich? Bestimmt nicht, was man nicht geschafft hat und welche Gründe es dafür gab. Vielmehr geht es ihm darum, den geeigneten Bewerber zu finden, der hochmotiviert um genau diesen Job kämpft. Auch wenn der mehr oder weniger kurze Ausflug in die akademische Welt am Selbstbewusstsein geknackst hat, so sollte man diesen Knick schnell hinter sich lassen und sich auf die eigenen Stärken konzentrieren. Denn Ausdauer und Durchhaltevermögen hat man z.B. auch durch eine abgeschlossene Ausbildung oder ein abgeschlossenes Erststudium unter Beweis gestellt.
Im Bewerbungsschreiben und Vorstellungsgespräch punkten
Als Studienabbrecher braucht man also keine Angst vor einem anstehenden Bewerbungsprozedere zu haben. Stattdessen sollte man versuchen, durch eine kluge Wortwahl im Bewerbungsschreiben und im Vorstellungsgespräch zu punkten.
Aus dem Abschreiben sollte hervorgehen, dass man die ausgeschriebene Stellen haben will, weil man zum Einen die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten mitbringt (Beleg durch Zeugnisse) und zum Anderen wichtige Persönlichkeitseigenschaften dafür mitbringt (Flexibilität, Lernfähigkeit, Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Herausforderungen etc.).
Die Formulierungen im Anschreiben und im Lebenslauf sollten immer auf das jeweilige Anforderungsprofil zugeschnitten sein. Im Idealfall geht es aus der Bewerbung klar hervor, dass der bisherige Lebensweg ohne Umschweife auf genau diese Stelle hinausläuft. Man sollte in der Bewerbung zwar niemals lügen, allerdings gilt es auch immer die für die ausgeschriebene Stelle wichtigen Details in den Vordergrund zu stellen. Dies können z.B. Sprachkenntnisse sein, die man während der Studienzeit erworben, bzw. erweitert hat, für die neuen beruflichen Aufgaben wichtige Fachkenntnisse, Auslandserfahrungen bei Bewerbung in einem international tätigen Unternehmen oder einfach für das Berufsleben wichtige Softskills, wie Zeitmanagement und Organisationsfähigkeit.
Auch wenn man ein Studium nicht zu Ende geführt hat, bedeutet das noch lange nicht, dass man demotiviert ist und kein Durchhaltevermögen hat. Daher sollte man in der Bewerbung alle Projekte und Sonderaufgaben auflisten, die man in früheren Tätigkeiten übernommen und erfolgreich zu Ende geführt hat.
Im Vorstellungsgespräch muss man natürlich mit der Frage rechnen, warum man das (Fern)Studium abgebrochen hat und sich entsprechend darauf vorbereiten. Doch dies gilt nicht nur für den Grund des Abbruchs, sondern auch für den Grund der Studienaufnahme. Was hat man sich von dem Studium versprochen? Warum hat man damals genau diesen Studiengang gewählt? Auf diese und weitere Fragen sollte man ebenfalls gefasst sein und darauf achten, dass beide Antworten zueinander passen.
Sollte der Abschluss einen ursprünglich einen großen Sprung auf der Karriereleiter weiterbringen, so weiß man heute, dass die eigenen Fähigkeiten und Talente eher im praktischen Bereich liegen und man diese hier am wirkungsvollsten einsetzen kann. War man damals vielleicht auf der Suche nach beruflicher Orientierung, so hat man sie jetzt gefunden.
Anstatt krampfhaft an irgendwelchen Zielen festzuhalten, die man heute nicht mehr für sinnvoll hält, zeugt es vielmehr von geistiger Beweglichkeit und Entschlusskraft, rechtzeitig die Reißleine zu ziehen, das Studium mit Würde zu beenden und dorthin zu wechseln, wo man Besseres leisten kann. Ich persönlich habe mich nach meinem Studienabbruch zwar für keinen neuen Job beworben, dafür meine Zeit und meine gesammelten Kräfte voll in die Selbstständigkeit investiert. Im Nachhinein kann ich sagen, dass es manchmal gut ist, seine Entscheidungen zu revidieren und sich auf das zu konzentrieren, was einem persönlich wirklich wichtig ist.
Ich studiere derzeit an der FernUni um genau zwei Studienabbrüche endlich nicht immer wieder erklären zu müssen ;).