Wie hoch ist der Lernaufwand an der Fernuni Hagen?

Lernpensum nicht unterschätzen!

Der Lernaufwand bei einem Fernstudium ist nicht zu unterschätzen.

Auch wenn viele Fernhochschulen mit Begrifflichkeiten, wie „nebenberuflich“, „bequem von zuhause aus“ oder „im persönlichen Lerntempo“ werben, so ist gutes Zeitmanagement für ein erfolgreiches Fernstudium unerlässlich.

Die Fernuniversiät Hagen ist mit derzeit über 88.000 Studierenden die größte Universität Deutschlands und führende Hochschule auf dem Fernstudienmarkt.

Ein umfangreiches Studienangebot aus den Bereichen Kultur- und Sozialwissenschaften, Mathematik und Informatik, Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften, sowie die vergleichsweise sehr günstigen Studienbeiträge machen die Fernuni Hagen so beliebt.

Ca. 80 Prozent der Studierenden an der Fernuni ist berufstätig und muss sich somit den Herausforderungen eines nebenberuflichen Fernstudiums stellen. Ein entscheidender Faktor bei der Studienplanung ist der (wöchentliche) Lernaufwand.

Er dient zum einen als Entscheidungshilfe, ob ein Fernstudium (Vollzeit oder Teilzeitstudium) im Rahmen der individuellen Lebensumstände überhaupt machbar ist. Zum anderen hilft der Lernaufwand einzuschätzen, wie viele Module pro Semester bearbeitet werden können und wie lange die Studienzeit bis zum Abschluss ungefähr dauern wird.

Mehr Module = höherer Lernaufwand

Die Fernstudium an der Fernuni Hagen gliedert sich in Module.

Das Wort „Modul“ ist ein prüfungsrechtlicher Begriff und beschreibt ein Teilgebiet innerhalb des Studiums. Jedes Modul setzt sich wiederum aus einem oder mehreren Kursen zusammen.

Kurse sind für die Bestellung des Studienmaterials entscheidend. Denn an der Fernuni Hagen gibt es keine klassischen Vorlesungen, wie an einer Präsenzuniversität. Stattdessen werden die Studieninhalte überwiegend über schriftliche Studienbriefe und elektronische Studienmaterialien vermittelt.

Ein Kurs stellt dabei die kleinste bestellbare Einheit dar. Prüfungen können jedoch nicht für einzelne Kurse, sondern nur für ganze Module geschrieben werden. Das heißt: Um eine Prüfung schreiben zu können, müssen alle prüfungsrelevanten Studieninhalte vorliegen bzw. alle aktuell zum Modul gehörenden Kurse belegt und bearbeitet worden sein. Erst dann kann das Modul mit einer Prüfung abgeschlossen werden.

Der exemplarische Studienplan sieht bei einem Teilzeitstudium i.d.R. zwei Module pro Semester, bei einem Vollzeitstudium drei Module pro Semester vor. Je nach Anzahl der Module werden in jedem Semester die dazugehörigen Kurse belegt. Mit der Belegung erfolgt dann der Versand des dazugehörigen Studienmaterials.

Ein Kurs besteht aus einer oder mehreren Kurseinheiten und enthält somit die inhaltlich zusammengehörenden Teile des Studienprogramms.

Zusammenfassend lässt sich zum Ablauf des Fernstudiums an der Fernuni Hagen festhalten: Prüfungen können nur für ganze Module abgeschlossen werden. Hierfür müssen alle zum Modul gehörenden Kurse bearbeitet worden sein. Die Bearbeitung schließt bei den meisten Kurse der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge auch Einsendearbeiten (Hausaufgaben) ein, die zu vorgegebenen Terminen eingeschickt werden müssen.

Zur Teilnahme an einer Klausur der Fakultät für  Wirtschaftswissenschaft muss mindestens die Hälfte der Einsendearbeiten des Moduls erfolgreich bearbeitet worden sein.

Umfang der Kursbelegung selbst bestimmen!

Lernumfang selbst bestimmen!

Ein großer Vorteil des Fernstudiums an der Fernuni Hagen ist, dass es keine festen Lehrpläne gibt, in denen strikt vorgegeben ist, wie viele Module bzw. Kurse im Semester bearbeitet werden müssen.

Zwar gibt es exemplarische Studienpläne, diese sind allerdings nicht bindend. Sie dienen vielmehr der Veranschaulichung eines möglichen Studienverlaufs und zeigen die empfohlene Reihenfolge der Bearbeitung der Module auf.

Grundsätzlich kann daher jeder Student den Umfang seiner Kursbelegung selbst bestimmen. Für die Bearbeitung der bestellten Studienmaterialien gibt es Bearbeitungsfristen. Theoretisch könnte man im erste Semester also alle angebotenen Inhalte bestellen, ohne dass man gleich alle Prüfungen schreiben müsste.

Einmal belegte Kurse können im Studienverlauf beliebig oft wiederholt werden, um dann die Klausurteilnahmevoraussetzung zu erfüllen. Sofern man das Studienmaterial bereits bestellt und sich dieses inhaltlich nicht verändert hat, ist innerhalb von sieben Semestern eine kostenfreie Belegung von Einsendearbeiten möglich. Die Belegung erfolgt dann als „Kurswiederholer“ ohne erneuten Versand des dazugehörigen Studienmaterials.

Erst bei inhaltlichen Änderungen des Studienmaterials ist eine erneute Belegung erforderlich. Wer die Einsendearbeiten einer Kurseinheit bereits bestanden hat, kann diese auch bei inhaltlichen Änderungen zeitlich unbegrenzt sammeln. Allerdings müssen die Einsendearbeiten aus unterschiedlichen Kurseinheiten bzw. Stoffgebieten stammen.

ECTS, Workload, SWS & KS – Was ist das?

Um den Lernaufwand für die belegten Kurse bzw. Module zu bestimmen, sollte man die Bedeutung von Begriffen, wie ECT, Workload, SWS und KS kennen. Diese bilden die Grundlage für den zeitlichen Lernaufwand.

ECTS & Workload

Die Abkürzung „ECTS“ steht für das European Credit Transfer and Accumulation System. Dieses soll sicherstellen , dass die Leistungen von Studenten an Hochschulen des Europäischen Hochschulraumes vergleichbar und bei einem Hochschulwechsel (auch grenzüberschreitend) anrechenbar sind.

Mit ECTS-Punkten bzw. Leistungspunkten (Credit Points) werden die Prüfungsleistungen gewichtet und der Arbeitsaufwand der Studierenden ausgewiesen. Ein Leistungspunkt entspricht dabei einen Arbeitsaufwand von etwa 30 Stunden. Diese 30 Stunden beinhalten sowohl den Zeitaufwand für die Lektüre eines Kurses, als auch die Zeit für Vor- und Nachbereitung.

Ein Semester im Vollzeitstudium besteht i.d.R. aus drei Modulen und wird studiengangsunabhängig mit 30 ECTS-Punkten bewertet (1 Modul = 10 ECTS). Ein sechssemestriger Studiengang hat demnach: 6 *30 = 180 ECTS-Punkte.

Die Leistungen eines Moduls, bzw. im Umfang von 10 ECTS-Punkten entsprechen dabei einem Workload von 300 Stunden. Doch was ist der „Workload“ genau?

Durch den Workload wird der durchschnittliche Arbeitsaufwand in (Zeit-)Stunden quantifiziert. Darin enthalten sind alle erforderlichen Nebenarbeiten, wie z.B. das Lesen von Begleitliteratur. Die Angabe, dass ein Modul einen „Workload von 300 Stunden“ hat, bedeutet also eine Gesamtbelastung von 300 Stunden.

Semesterwochenstunden (SWS)

Neben den ECTS-Punkten werden Studiengänge auch durch die Summe der SWS charakterisiert.

Die Abkürzung „SWS“ steht für Semesterwochenstunden und geben die Anzahl der Stunden an, die eine Lehrveranstaltung während der Vorlesungszeit eines Semesters pro Woche hat. Für Studierende bedeuten die SWS demnach den Zeitaufwand, mit dem der Besuch einer Vorlesung verbunden ist.

In der Regel weisen Hochschulen den Zeitaufwand für Vorlesungen und andere Lehrveranstaltungen (z.B. Übungen und Seminare) in SWS aus. Die Vorlesungen finden meist wöchentlich statt und erstrecken sich über die gesamte Vorlesungszeit, also über einen Zeitraum von etwa 14 bis 16 Wochen im Semester. Eine SWS entspricht dabei einer Vorlesungszeit von 45 Minuten pro Woche.

Die Angabe „6 SWS“ bzw. „sechs Semesterwochenstunden“ bedeutet,  dass sich eine vergleichbare Veranstaltung im Präsenzstudium aus 6 Vorlesungsstunden (á 45 Minunten) zusammensetzt und über die Vorlesungszeit eines Semesters erstreckt.

Obwohl die Fernuni Hagen keine Präsenzuniversität ist, gibt sie für ihre Kurse ebenfalls die  Anzahl der Semesterwochenstunden an. Ein Kurs entspricht dabei meist zwischen 2 und 6 SWS. Ein Modul entspricht 6 SWS, sodass es sich i.d.R. aus einem bis drei Kursen zusammensetzt.

Die Angabe in Semesterwochenstunden soll den Studierenden die Planung ihres Studiums erleichtern. Da es an der Fernuni Hagen keine klassischen Vorlesungen gibt, dient dient die Angabe in Semesterwochenstunden lediglich dem Vergleich mit Studiengängen an Präsenzuniversitäten und zur Berechnung der Materialbezugsgebühren.

Die Einheit „Semesterwochenstunde (SWS)“ ist jedoch nicht mit den Leistungspunkten bzw. Credit Points nach dem European Credit Transfer and Accumulation System (ECTS) zu verwechseln. Die Semesterwochenstunden geben  lediglich Auskunft über den Zeitaufwand für den Besuch von Lehrveranstaltungen bzw. das Studium von Kursen. Sie berücksichtigen nur den für die Vorlesung selbst entfallenden Zeitaufwand.

Die ECTS-Punkte hingegen geben Auskunft über den gesamten Aufwand des Studierenden, in welchem neben der reinen Vorlesungs- bzw. Bearbeitungszeit auch die Zeit für Vor- und Nachbereitung der Veranstaltung berücksichtigt wird.

Die Angabe, das ein Modul aus 6 SWS besteht, heißt nicht, dass man zur Bearbeitung sechs Stunden pro Woche einkalkulieren muss. Vielmehr müssen für die Bearbeitung eines Moduls bis zur Prüfung ca. 10 Stunden pro Woche über das Semester hinweg einkalkuliert werden.

Zur Bewertung des Lernaufwand im Fernstudium sind die ECTS-Punkte daher die zuverlässigere Quelle.

Kursstunden (KS)

Neben den ECTS-Punkten, dem Workload und den Semesterwochenstunden (SWS) wird der Umfang eines Kurses durch die Angabe der sogenannten Kursstunden (KS) quantifiziert.

Die Kursstunden geben den durchschnittlichen Arbeitsaufwand wieder, der sich einschließlich der Nebenarbeiten (z.B. Lesen von Begleitliteratur) ergibt. Die Angabe, dass ein Kurs 50 Kursstunden hat, bedeutet, dass sich für die Kursbearbeitung eine Gesamtarbeitsbelastung von durchschnittlich 50 Stunden während der vorgesehenen Bearbeitungszeit ergibt. 

Eine Semesterwochenstunde entspricht 25 bis 30 Kursstunden. Die Kursstunden alleine geben aber nicht die tatsächlichen Lernaufwand wieder, sondern lediglich den Arbeitsaufwand für die Bearbeitung des Kurses.

Der Workload ist hierbei genauer, denn er umfasst darüber hinaus Nebentätigkeiten wie Arbeitsgruppen mit Kommilitonen, Prüfungsvorbereitungen und Prüfungsteilnahme. Eine Semesterwochenstunde entspricht einem Workload von 50 Stunden.

ECTS, Workload, SWS & KS im Überblick

Bachelorstudium = 6 Semester = 180 ECTS-Punkte = 5.400 Stunden Workload

1 Modul = 6 SWS = 10 ECTS = 300 Stunden Workload

1 ECTS =30 Stunden Arbeitsaufwand pro Semester (studentischer Workload)
1 SWS =25 bis 30 Kursstunden (Zeitaufwand, der durchschnittlich für die Kursbearbeitung während der Bearbeitungszeit erforderlich ist).
1 SWS =50 Stunden Workload

Wöchentlichen Lernaufwand im Semester berechnen

Nachdem die z.T. etwas verwirrenden Begrifflichkeiten rund um Credit Points, Workload und Semesterwochenstunden geklärt wären, wird es jetzt interessant. Denn wie wird nun der tatsächliche Bearbeitungsaufwand bei einem Voll- bzw. Teilzeitstudium ermittelt?

Hierfür spielen zwei Faktoren eine entscheidende Rolle: Die Anzahl der zu bearbeitenden Kurse bzw. Module und die Zeit, die zum Lernen zur Verfügung steht.

1. Wie viele Kurse belege ich?

An der Fernuni Hagen werden nicht ganze Module, sondern die dazugehörigen Kurse belegt. Ein Kurs wiederum besteht aus einer  oder mehreren Kurseinheiten, die im Verlauf des Semesters bearbeitet werden müssen.

Um an einer Modulklausur teilnehmen zu können, müssen mindestens die Hälfte der Einsendearbeiten des entsprechenden Moduls mit Erfolg bearbeitet worden sein. Das gilt jedoch nur, falls man das Modul auch bereits im selben Semester mit einer Prüfung abschließen möchte. Natürlich ist es auch möglich, die Kurse eines Moduls einzeln zu belegen bzw. auf zwei oder noch mehr Semester zu verteilen und die Modulklausur erst später zu schreiben. 

Der exemplarische Studienplan sieht bei einem Vollzeitstudium drei Module pro Semester vor. Vollzeitstudierende belegen und bearbeiten somit im Durchschnitt Studienmaterial in einem Umfang von etwa 30 ECTS.

Der Studienplan im Teilzeitstudium ist auf zwei Module pro Semester ausgelegt. Tatsächlich belegen Teilzeitstudierende jedoch weniger, nämlich in etwa die Hälfte der Kurse eines Vollzeitstudierenden, bei doppelter Regelstudienzeit. Das entspräche nicht zwei, sondern 1,5 Modulen pro Semester bzw. einer Belegung im Umfang von 15 ECTS-Punkten.

Zur Bestimmung des gesamten Lernaufwands im Semester (Workload) können die Semesterwochenstunden der belegten Kurse, die Anzahl der ECTS-Kunden oder die kompletten Module herangezogen werden:

Formel: Gesamter Lernaufwand (Workload) pro Semester:

  • SWS der belegten Kurse*50 Stunden
  • ECTS-Punkte*30 Stunden
  • Anzahl der belegt den Module*300 Stunden

Beispiel: Ein Teilzeitstudent belegt 1,5 Module, bzw. drei Kurse je 3 SWS. Der gesamte Lernaufwand pro Semester beträgt demnach 450 Stunden (9 SWS *50 oder 15 ECTS-Punkte*30 oder 1,5 Module*300).

Ein Teilzeitstudium mit einer Belegung von zwei Modulen (12 SWS) veranschlagt entsprechend 600 Stunden pro Semester. Ein Vollzeitstudium, welches i.d.R. drei Module (18 SWS) pro Semester vorsieht, entspricht demnach einem Workload von 900 Stunden.

2. Wie viel Bearbeitungszeit habe ich?

Nachdem der gesamte Workload bzw. Lernaufwand innerhalb eines ganze Semesters ermittel ist, geht es im zweiten Schritt darum, den wöchentlichen Arbeitsaufwand zu ermitteln.

Hierfür muss man wissen, wie viel Zeit zum Lesen und Bearbeiten der Studienunterlagen, für die Einsendearbeiten und Übungen, sowie die Prüfungsvorbereitung zur Verfügung steht. Diese Zeitspanne kann je nach persönlichen Lernpräferenzen variieren. Die maximale Lernzeit erstreckt sich vom Erhalt der Studienunterlagen bis zum Prüfungstermin.

Der Schwerpunkt der Belastung liegt auf den 15 bis 20 Bearbeitungswochen zwischen offiziellem Bearbeitunsgbeginn und Bearbeitungsende. Danach folgt die sogenannte „bearbeitungsfreie Zeit“. Diese ist mit den Semesterferien an einer klassischen Universität vergleichbar.

An der Fernuni Hagen gibt es zwar keine Semesterferien, dafür aber diese „bearbeitungsfreie Zeiten“, die – wie der Name bereits sagt – nicht für die Bearbeitung von Kursen vorgesehen sind. Die bearbeitungsfreie Zeit erstreckt sich im Wintersemester von Mitte/Ende Februar bis Ende März, sowie 2 Wochen nach Weihnachten und im Sommersemester von Mitte/Ende Juli bis Ende September.

Innerhalb dieser Zeiten finden i.d.R. Klausuren oder auch Seminare und Praktika statt. Daher wird die sich der offiziellen Bearbeitungszeit anschließende „bearbeitungsfreie Zeit“ von vielen Studenten trotz ihres Namens zur Prüfungsvorbereitung genutzt.

Die folgende Tabelle liefert eine Übersicht der Terminpläne für das WS 13/14, das SS 14, sowie die Klausurtermine an der Fernuni Hagen:

Wintersemester

Sommersemester

Bearbeitungsbeginn:
In der Regel 01.10.2013
(modulabhängig)
In der Regel 07.04.2014
(modulabhängig)
Weihnachtspause:18.12.2013 bis 02.01.2014entfällt
Bearbeitungszeit
(Zeit zwischen Bearbeitungsbeginn
und Bearbeitungsende
ohne Weihnachtspause: 20 Wochen
mit Weihnachtspause: 18 Wochen
15 Wochen
Bearbeitungsende16.02.201420.07.2014
Bearbeitungsfreie Zeit17.02.2014 bis 31.03.201421.07.2014 bis 30.09.2014
Klausurtermine 2014:WS 13/14: 03.03.2014 bis 28.03.2014SS 14: 01.09.2014 bis 26.09.2014
Klausurtermine 2015:WS 14/15: 02.03.2015 bis 27.03.2015SS 15: 31.08.2015 bis 25.09.2015
Bearbeitungszeit bis zum
ersten Klausurtermin:
ohne Weihnachtspause:22 Wochen
mit Weihnachtspause:20 Wochen
22 Wochen
Semesterende:31.03.2014
(Ende des Wintersemesters)
30.09.2014
(Ende des Sommersemesters)

Die offizielle Bearbeitunsgzeit erstreckt sich vom Bearbeitungsbeginn bis zum Bearbeitungsende. Sie liegt im Wintersemester zwischen 18 und 20 Wochen (je nachdem, ob man die Weihnachtspause in Anspruch nimmt oder nicht). Im Sommersemester liegen 15 Wochen zwischen Beginn und Ende der offiziellen Bearbeitungszeit.

Darüber hinaus kann natürlich auch die „bearbeitungsfreie Zeit“ weiterhin zum Lernen, sowie zur Prüfungsvorbereitung genutzt werden. Die endgültige Deadline ist der Klausurtermin selbst. Theoretisch hat man also bis zum Prüfungstag Zeit, sich den Lernstoff anzueignen. Die Zeitspanne vom Bearbeitungsbeginn bis zum Beginn der Prüfungsphase beträgt mindestens 22 Wochen.

Insofern ist der wöchentliche Lernaufwand eine individuelle Angelegenheit und kann nicht einheitlich für alle Studenten bzw. Lerntypen bestimmt werden. Dennoch gibt es Richtwerte und eine Formel, mit der sich die wöchentliche Studienbelastung bestimmen lässt.

3. Wie hoch ist meine wöchentliche Studienbelastung?

Je nach Belegung kann der Lernaufwand pro Woche durch ein Erweiterung der o.g. Workload-Formeln bestimmen.

Formel: Wöchentlicher Lernaufwand pro Semester:

  • SWS der belegten Kurse*50 Stunden/Bearbeitungswochen
  • ECTS-Punkte*30 Stunden/Bearbeitungswochen
  • Anzahl der belegt den Module*300 Stunden/Bearbeitungswochen

Beispiel: Ein Semester besteht inklusive Prüfungszeitraum aus 23 Wochen. Bei einer Belegung im Umfang von 1,5 Modulen im Teilzeitstudium (entspricht 9 SWS bzw. 15 ECTS) ergibt sich eine wöchentliche Studienbelastung von rund 20 Stunden. (Rechnung: 1,5 Module*300 Stunden/23 Bearbeitungswochen).

Werden im Teilzeitstudium zwei Module bearbeitet (12 SWS bzw. 20 ECTS) steigt die Lernbelastung auf rund 26 Stunden pro Woche. Bei einem Vollzeitstudium mit drei Modulen (18 SWS bzw. 30 ECTS) muss demnach mit einer wöchentlichen Studienbelastung von etwa 39 Stunden gerechnet werden.

Hinweis: Dieses Beispiel liefert nur einen Richtwert und bezieht sich auf eine Bearbeitungszeit von 23 Wochen. Je nach Lerntyp, Lerntempo und Lerndauer etc. kann die tatsächlich aufzuwendende Bearbeitungszeit abweichen. Die Beispielwerte können daher kein abschließender Maßstab für den(wöchentlichen) Arbeitsaufwand im Studium sein.

Allgemein lässt sich jedoch festhalten, dass man im Teilzeitstudium von einem durchschnittlichen wöchentlichen Lernaufwand von 20 bis 30 Stunden ausgehen muss.. Im Vollzeitstudium steigt die Arbeitsbelastung auf etwa 40 Stunden pro Woche.

10 Tipps zur Zeitplanung im Fernstudium

Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass der Lernaufwand – selbst für ein Teilzeitstudium – enorm hoch ist, wenn man nicht gerade 10 Jahr studieren möchte…

Wer getreu dem exemplarischen Studienplan für das Bachelorstudium zwei Module pro Semester belegen und auch abschließen möchte, muss sich ranhalten. Eine wöchentliche Lernbelastung von etwa 26 Stunden ist nicht für Jedermann machbar.

Ich habe im ersten Semester auch zwei komplette Module belegt, jedoch schnell feststellen müssen, dass das Lernpensum neben einem Vollzeitstudium viel zu hoch war. 26 Stunden pro Woche – Das sind täglich knapp über 3,5 Stunden! Selbst wenn man das Wochenende mit je 10 Stunden durchpowert, müssten immer noch sechs Stunden unterhalb der Woche verteilt werden. Das war für mich einfach zu viel.

Das Gute am Fernstudium an der Fernuni Hagen: Jeder kann das Lerntempo und die Lernbelastung selbst bestimmen. Ich habe später auf „nur“ ein Modul pro Semester runtergesattelt, was immer noch einen Arbeitsaufwand von rund 13 Stunden pro Woche bedeutete.

Mittlerweile studiere ich nicht mehr, weil ich mich zwischendurch selbstständig gemacht habe. Dennoch möchte ich Fernstudenten einige Tipps auf den Weg geben, die für das Zeitmanagement im Fernstudium wichtig sind:

Tipp 1 – Vorbereitung ist die halbe Miete!

Um einen reibungslosen Einstieg in die schriftlichen Studienmaterialien sicherzustellen, sollte man sich VOR dem Studium mit den Teilnahmevoraussetzungen der belegten Kurse zu beschäftigen. Mich hat z.B. das Aufarbeiten mathematischer Grundkenntnisse zwei wertvolle Wochen gekostet. Schlauer wäre es gewesen, die erforderlichen Kenntnisse vor Studienbeginn zu erwerben.

Welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, wird im Modulhandbuch erläutert. Neben der Aufarbeitung von Grundkenntnissen kann es sinnvoll sein, bereits in erste Lerninhalte hineinzuschnuppern (z.B. durch Fachliteratur, Online-Tutorials, schriftliche Repetitorien bzw. Zusammenfassungen etc.).

Tipp 2: Absteigende Lernbelastung

Je nachdem, ob der Lernstoff in einem Batzen oder auf das Semester verteilt verschicht wird, muss dieser auf die zur Verfügung stehende Bearbeitungszeit verteilt werden. Hierbei ist es sinnvoll, das Lernpensum in den ersten Wochen und Monaten zu erhöhen, um zum Ende des Semesters mehr Zeit zum Lernen zu haben. Das verringert den Zeitdruck und lässt mehr Raum für unvorhergesehene Ereignisse.

Für einen besseren Überblick sorgt ein (schriftlicher oder digitaler) Zeitplan, in welchem die Zeitfenster für das Lesen, Bearbeiten, die Übungsaufgaben, sowie Einsendearbeiten etc. verbindlich festgehalten werden.

Tipp 3: Pufferzeiten einplanen

Unverhofft kommt oft! Nicht selten gerät ein Zeitplan aufgrund von Krankheit, familiären Zwischenfällen oder mangelhafter Vorbereitung auf Kurse ins Wanken. Umso wichtiger ist es, von vornherein Pufferzeiten einzuplanen.

Dies gilt insbesondere für Feiertage, wie Weihnachten, Ostern, Geburtstage etc., an denen die Familie zusammensitzt oder Unternehmungen getroffen werden. Auch wichtige Geschäftstermine – und Reisen können vom Lernen ausgespart werden. Hier ist jeder selbst gefragt, eine realistische Einschätzung zu treffen, wann und wie viel er bei solchen Terminen wirklich lernen kann.

Tipp 4: Erst an das Lernpensum herantasten

Lernpensum nicht unterschätzen!

Wer überambitioniert herangeht und sich gleich im ersten Semester zu viele Module bzw. Kurse aufbürdet, riskiert, unter den Lernlast zusammenzubrechen.

Anfangs fällt es vielen Fernstudenten schwer, die Lernbelastung realistisch einzuschätzen. Viele orientieren sich an exemplarischen Studienplänen der Fernuni Hagen, welche jedoch vor allem im Teilzeitstudium relativ unrealistisch sind.

Zu hoch gesteckte Ziele können die Motivation schmälern und Frust aufbauen. Daher sollte das erste Semester daher genutzt werden, um sich an das Lernpensum heranzutasten und eine eigene Lernstrategie zu entwickeln.

Wer anfangs nur kleine Brötchen backt, kann sich im weiteren Studienverlauf immer noch steigern!

Tipp 5: Zum „Kurswiederholer“ werden

Die Kurse eines Moduls müssen nicht im selben Semester bearbeitet und mit einer Prüfung abgeschlossen werden. Für den Fall, dass man einen Kurs nicht im Belegungs-Semester, sondern erst in einem späteren Semester bearbeiten möchte, besteht die Möglichkeit einer Kurswiederholung.

Eine Kurswiederholung bedeutet, dass man das Studienmaterial nicht erneut zugeschickt bekommt (sofern das Studienmaterial seit der ersten Kursbelegung nicht grundlegend überarbeitet worden ist). Die Kursgebühr für das Studienmaterial entfällt somit. Trotzdem kann man als Kurswiederholer weiterhin auf Internetangebote (z. B. die Lernplattform MOODLE) zugreifen und erhält Zugang zu den aktuellen Einsendeaufgaben.

Die Kurse können sieben Folgesemester lang ab der ersten gebührenpflichtigen Belegung wiederholt werden. Wurde bereits eine Klausurteilnahmeberechtigung erlangt, so gilt diese über das Semester bzw. Studienjahr hinaus zeitlich unbegrenzt als erfüllte Voraussetzung für die Klausuranmeldung. Und das selbst dann, wenn das Kursmaterial zwischenzeitlich neu strukturiert oder überarbeitet worden ist.

Tipp 6: Zeit freischaufeln

Ein Fernstudium integriert sich nicht von alleine in den Alltag. Man muss Prioritäten schaffen, Abstriche machen und Zeit zum Lernen freischaufeln. Das ist leichter gesagt, als getan. Zunächst hilft es, sich bewusst zu machen, dass das Studium viel Freizeit „frisst“. Gemütliche Fernsehabende, Ausflüge an Wochenenden und sonstige Freizeitaktivitäten werden seltener.

Um neben Job, Familie, Hobbys etc. ausreichend Lernzeit zu finden, sollte man nach Möglichkeit einen Teil der Alltagsaufgaben delegieren (z.B. Einkäufe, Kinder aus der Kita abholen, Kochen, Putzen etc.). Wichtig ist nicht nur, Unterstützung einzufordern, sondern diese auch anzunehmen!

Tipp 7: Lernen zum Ritual machen

Ablenkungen lauern an jeder Ecke. Doch wer sich ablenken lässt, riskiert dem Zeitplan ständig hinterherzuhinken und gesteckte Ziele nicht zu erreichen.

Das Fernstudium wird für einige Jahre fester Bestandteil des Lebensalltags sein. Dies gilt es sich bewusst zu machen. Da es mit Sicherheit Angenehmeres gibt, als nach Feierabend oder an den Wochenenden zu büffeln, muss das Lernen zum Ritual werden.

Meine Mutter sagte damals zu mir: „Mach das Studium doch zu deinem Hobby!“ – Ok, Hobby ist jetzt übertrieben, aber im Grunde genommen hatte sie Recht. Wer es nicht schafft, das Lernen zur Gewohnheit zu machen und in den Alltag zu integrieren, ist weitaus anfälliger für Ablenkungen. Um dem entgegenzuwirken sind feste Lernzeiten und Orte enorm wichtig!

Tipp 8: Nicht mit anderen vergleichen!

Wenn man so manche Erfolgsstorys liest, in denen einige Fernstudenten ihr Studium trotz Vollzeitjob unterhalb der Regelstudienzeit und mit 1,0 + Auszeichnung bestanden haben, könnte man wahnsinnig werden.

Nicht, weil ich es solche Musterknaben nicht gäbe, sondern weil sie die Ausnahme von der Ausnahme sind. Der Großteil der Fernstudenten wird am Lernpensum zu knabbern haben und froh sein, im Teilzeitstudium 1 bis 2 Module pro Semester zu schaffen.

Ein Fernstudium ist kein Präsenzstudium. Der Alltag eines jeden Fernstudenten ist höchst individuell. Daher macht es wenig Sinn, sich mit anderen zu vergleichen und unter Druck setzen zu lassen. Dafür sind Ziele, Lernpläne und die Definition von Erfolgen einfach zu unterschiedlich.

Tipp 9: Ziel verfolgen

Warum studiere ich eigentlich? Diese Frage habe ich mir im Laufe meines Fernstudiums auch irgendwann gestellt. Zum Studienbeginn war ich noch als Angestellte tätig und wollte ursprünglich eigentlich ein Masterstudium machen. Als ich aufgrund eines zu geringen BWL-Anteil in meinem Erststudium abgelehnt wurde, entschied ich mich für den Bachelor (um danach den Master machen zu können).

Das wäre ein recht langer Weg geworden, auf dem mir irgendwann die Luft ausging. Und spätestens mit Beginn der Selbstständigkeit hatte das Fernstudium keinen Sinn mehr für mich. Es wurde zum reinen Zeitfresser.

Die finanzielle Fehlinvestition hielt sich zwar in Grenzen, an einer privaten Fernhochschule sähe das aber schon anders aus. Umso wichtiger ist es, von Anfang an ein klares Ziel zu fokussieren und dem Fernstudium damit einen Sinn zu geben.

Tipp 10: Spaß nicht verlieren!

Wer das Fernstudium als Ballast mit sich herumschleppt, droht früher oder später darunter zusammenzubrechen.

Lernen muss auch Spaß machen! Idealerweise entspricht der Studiengang inhaltlich den persönlichen Interessen und beruflichen Zielen. Wer weiß, wofür er lernt, ist mit mehr Spaß und Motivation bei der Sache!

Etwas lernen und mit der Zeit darin immer geübter werden, ist das nicht auch eine Freude?

Konfuzius (551 – 479 v. Chr.), chinesischer Philosoph

Über den Autor

Alicia
Hier schreibt Alicia, 36 aus dem schönen Geesthacht an der Elbe. Im WS 2010/11 habe ich ein WiWi-Fernstudium an der Fernuni-Hagen begonnen - Und bereits nach 18 Monaten erfolgreich abgebrochen. Die Gründe: Eine voreilige Entscheidung, berufliche Veränderungen und die Einsicht, dass nicht jeder der geborene Fernstudent ist. In meinem Blog berichte ich über persönliche Erfahrungen, Eindrücke, Probleme und Fragen aus meiner Fernstudienzeit, sowie allgemeine Informationen und News rund um das Thema Fernstudium und wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge. Mein Ziel ist es, Studieninteressierte bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen, damit das Projekt Fernstudium auch ein nachhaltiger Erfolg wird.

3 Kommentare zu "Wie hoch ist der Lernaufwand an der Fernuni Hagen?"

  1. Ich habe bis jetzt in keinem Semester in keiner Woche 26h pro Woche gelernt geschweige den dies als durchschnittliche Lernzeit.
    Ich komme vielleicht auf 5-8h pro Woche, wenn überhaupt.
    Deine Artikel fand ich am Anfang ganz hilfreich, zu dem Zeitpunkt zu dem du selbst noch studiert hast und ich noch mit dem Gedanken gespielt habe.
    Jetzt ist es eher eine Zusammenfassung der Informationen, die man auch auf der Seiter der Fernuni bekommen kann.

    Ich vergleiche mich auch regelmäßig mit anderen, jedoch nicht mit den Überfliegern. Die Fahrt zu einem Mentoriat bring oft klarheit über den eigenen Lernfortschritt.

  2. Hallo Alicia,
    vielen Dank für den hilfreichen Eintrag. Du scheinst Dich gut auszukennen:
    Ich möchte mich in den Masterstudiengang WiWi immatrikulieren. Mein Erststudium an einer Präsenzuni ist schon eine Weile her und ich möchte meine Kenntnisse auffrischen. Kann ich dafür auch Module buchen, die ich für den Master nicht benötige? Kann ich zum Beispiel die Einführung in die Statistik buchen, wenn ich hier nur meine Kenntnisse auffrischen möchte?
    Für Deine Antwort vielen Dank im Voraus.

    • Hallo Mathias,

      generell ist es an der Fernuni möglich, auch Module/Kurse aus anderen Studiengängen zu belegen und auch Klausuren abzuschließen. Als eingeschriebener Fernstudent zahlst du dafür lediglich die Modulkosten. Eine eventuelle Klausuranmeldung läuft dann über das Prüfungsportal, allerdings über den Link „Akademiestudium“. Allerdings sind dabei die individuellen Regelungen des Studiengangs zu beachten. So muss man beispielsweise im Studiengang im Psychologie zunächst die Klausuren der Einführungsmodule 1 und 2 bestehen, um Klausuren aus höheren Semestern schreiben zu dürfen.

      In deinem Fall dürfte eine Belegung der Statistik-Module jedoch kein Problem darstellen. Die Module müssten zum Belegen freigegeben sein. Die Belegung erfolgt – wie bei den den üblichen Module auch – durch Eintragung der Kursnummern ins Belegungsformular.

      Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen!

      Viele Grüße,

      Alicia

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