WINGS, das Fernstudienzentrum der Hochschule Wismar, hat in einer aktuellen Pressemittelung Tipps für zweifelnde Studieninteressenten gegeben.
Die behandelten Punkte: Finanzierung, Zeitmanagement und Networking.
In der Tat sind die Kosten für ein nebenberufliches Fernstudium, sowie Zeit und soziale Kontakte bei fast allen (angehenden) Fernstudenten ein Thema.
Fragen, wie „Kann ich mir ein Fernstudium überhaupt leisten?„, „Wie viel Zeit muss ich zum Lernen aufwenden?“ und „Ist ein Fernstudium nur etwas für Einzelkämpfer?“ führen häufig zu Zweifeln an der Idee eines nebenberuflichen Fernstudiums.
Doch sind diese Zweifel auch berechtigt?
Laut Professor Manfred Ahn, Geschäftsführer bei WINGS, muss „niemand aus diesen Gründen Scheu haben, ein Fernstudium zu beginnen„. Doch stimmt das? Wie sieht die Realität aus?
Erfahrungen einer Ex-Fernstudentin
Als Ex-Fernstudenten stand ich damals selbst vor der Frage, ob ein nebenberufliches Fernstudium das richtige für mich ist. Nach meinem Bachelor-Abschluss in Wirtschaftspsychologie an der Leuphana Universität in Lüneburg wollte ich gerne noch einen Master nachholen, um meine Karrierechancen zu verbessern.
Zu der Zeit war ich in einer Festanstellung und wollte den Job ungern für ein Studium auf Eis legen. Ein Abendstudium war mir zeitlich zu unflexibel, weshalb ein Fernstudium für mich eine willkommene Alternative war. Nachdem die Entscheidung für ein Fernstudium feststand, ging es auf die Suche nach dem passenden Anbieter.
Zwar hätte die Euro-FH mit dem Master-Studiengang in Wirtschaftspsychologie (M.Sc.) einen Studiengang gehabt, der perfekt auf mein Erststudium aufbaut hätte, allerdings waren mir die Kosten mit 11.760,- Euro bei einer Regelstudienzeit von 24 Monaten deutlich zu teuer. Die Monatsräte läge bei 490,- Euro, was ich mir damals definitiv nicht leisten konnte und wollte.
Wer sich auf dem Fernstudienmarkt umschaut wird schnell feststellen, dass die Anzahl an günstigen Alternativen zu privaten Fernhochschulen sehr rar ist. Letztendlich entschied ich mich für die Fernuni Hagen, die im Vergleich äußerst günstig ist.
Allerdings gab es zwei Probleme. Zum einen bietet die Fernuni keinen Master in Wirtschaftspsychologie an. Und zum anderen war dort überhaupt kein Master-Studium für mich möglich, da die Inhalte meines Erstudiums nicht ausreichend kompatibel zu den angebotenen Master-Studiengängen waren.
Die Master-Studiengänge, die meinem Erststudium am nähesten gekommen wäre („Wirtschaftswissenschaften“ und „Psychologie“) konnte ich also nicht belegen. Was tat ich also? Ich entschloss mich, zunächst den WiWi-Bachelor zu machen, um anschließend den entsprechenden Master-Studiengang belegen zu können.
Dass das keine gute Idee war, stellte sich schnell heraus. Bei dem mir möglichen Lerntempo hätte ich locker 10 Jahre zum Studieren gebraucht! Irgendwann blieb die Motivation auf der Strecke, zumal ich mich fragte: Warum mache ich das überhaupt?
Denn eigentlich wollte ich gar keinen weiteren Bachelor-Abschluss, sondern einen Master. Der lange Weg über zwei Abschlüsse war wohl etwas zu lang für mich. Doch nicht nur die fehlende Zeit, auch die inhaltliche Ausrichtung des Studiengangs war nicht das, was ich wollte.
Der doppelte Kompromiss aus Bachelor- und WiWi-Studiengang führte über kurz oder lang dazu, dass ich das Fernstudium als immer weniger sinnvoll ansah. Als ich zur damaligen Zeit auch noch den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, der mit noch weniger Zeit verbunden war, war ein Studienabbruch die einzig richtige Entscheidung für mich.
Ehrlich gesagt habe ich das Fernstudium unterschätzt. Die Finanzierung war aufgrund der günstigen Konditionen nie das Problem gewesen. Vielmehr waren es die Lerninhalte und das Zeitmanagement. Auch die Zeit zur Auffrischung von Grundlagenwissen (vor allem bei Mathe) habe ich unterschätzt. Das war ein Grund dafür, weshalb ich mein Lernpensum zurückschrauben musste.
Mein Fazit nach immerhin 10 Monaten Fernstudium: Es ist eine tolle Sache, wenn das Studium auf einem soliden Fundament steht. Dazu zählen: Der richtige Motivationshintergrund, eine solide Finanzierung, ausreichend Zeit, Unterstützung aus dem näheren Umfeld, Spaß am Lernen und und natürlich ein Ziel vor Augen.
Die Zutatenliste für ein erfolgreiches Fernstudium ist somit ziemlich lang. Bereits ein fehlender Punkt kann das Projekt ins Wanken bringen. Für Studieninteressierte ist es daher klug und unerlässlich, das Vorhaben Fernstudium kritisch zu beäugen.
Schwarzfärberei oder berechtigte Zweifel?
Im anfangs erwähnten Presseartikel der WINGS heißt es „Es gibt viele Möglichkeiten sich mit Dozenten und Kommilitonen zu vernetzen, seine Zeit gut einzuteilen und die Finanzierung zu stemmen„. Scheu vorm Fernstudium brauche daher niemand zu haben.
Im ersten Teil stimme ich der Aussage zu. Sicherlich gibt es viele Möglichkeiten, eine solide Finanzierung, ein gutes Zeitmanagement und Austausch mit anderen herzustellen. Allerdings ist eine gewisse Scheu und Skepsis durchaus angebracht. Schließlich kann beim Fernstudium vieles schiefgehen.
Obwohl meine persönlichen Erfahrung als Fernstudentin hätten erfolgsversprechender sein können, so versuche ich dennoch dieses Thema objektiv zu bewerten. Zwischen Schwarzfärberei und Ponyhof liegt auch immer etwas dazwischen.
Berechtigte Zweifel sind durchaus angebracht und können vor Fehlentscheidungen bewahren. Insbesondere bei kostspieligen Fernstudiengängen sind die finanziellen Folgen eines Studienabbruchs schmerzhaft – von der investierten Zeit mal ganz abgesehen.
Vor allem bei akademischen Studiengängen mit mehreren Jahren Regelstudienzeit sollten alle relevanten Aspekte vorab sorgfältig abwägt werden. Eine Garantie für ein Gelingen gibt es nicht. Im Verlauf der Studienzeit kann immer etwas passieren.
Allerdings ist jeder angehende Fernstudent aus meiner Sicht gut beraten, wenn er vorsorgt und potentiellen Risiken bestmöglich vorbeugt.
Tipps zu Finanzierung, Zeitmanagement und Networking
Laut WINGS sei es das Ziel, „Studium, Job und Familie so stressfrei wie möglich unter einen Hut zu bekommen„.
Wer das schafft, kann sich wahrhaft glücklich schätzen. In ihrer Pressemittelung gab WINGS nützliche Tipps zu allen drei Faktoren, die ich im folgenden vorstellen und kommentieren möchte.
Tipps zur Finanzierung
Die Kosten sind ein entscheidender Faktor, wenn es um die Entscheidung „Fernstudium: Ja oder Nein?“ geht.
Wenn man sich auf den Websites der Fernhochschulen umschaut wird man feststellen, dass die Kosten nicht bei allen Anbietern sofort ersichtlich sind.
Oft muss man zunächst seine Kontaktdaten angeben, um die Studiengebühren zu erfahren.
Und diese sind bei Fernstudiengängen an privaten Fernhochschulen meist im fünfstelligen Bereich.
Zwischen 7.000 und 19.000 Euro müssen Fernstudenten für den „Luxus“ eines nebenberuflichen Studiums bezahlen. Monatliche Raten von bis zu 900,- Euro schlagen in so manche Haushaltskasse ein tiefes Loch.
Die Semesterbeiträge bei WINGS liegen bei den Bachelor-Studiengängen zwischen 1.299,- und 1.390,- Euro. Die monatliche Rate beträgt somit 216,50 bzw. 232,- Euro. Günstiger ist nur der Online Bachelor-Fernstudiengang Wirtschaftsrecht, der bei WINGS bereits ab 89,- Euro pro Monat belegt werden kann.
Die Gebühren für die Master-Studiengänge bei WINGS liegen zwischen 2.000,- und 4.750,- Euro pro Semester. Auch hier wird Ratenzahlung angeboten.
Als Finanzierungstipps nennt die WINGS u.a. finanzielle Unterstützung durch den Arbeitgeber, wobei hier die Vorteile für das Unternehmen betont werden sollten. Allerdings sollte man sich dann auch darauf vorbereiten, dass der Arbeitgeber Leistung und Nutzen für sein Unternehmen erwartet. Oftmals wird die finanzielle Unterstützung an Bedingungen geknüpft, wie z.B. eine gewisse Betriebszugehörigkeit nach Studienabschluss.
Eine weitere vorgeschlagene Finanzierungsmöglichkeit sind Ratenzahlungen. An der WINGS kann man z.B. den kompletten Semesterbeitrag auf einmal bezahlen oder diesen in monatlichen Raten abgleichen. Allerdings sind die Monatsraten bei den meisten privaten Fernhochschulen fix.
Wer nicht 200,- bis 900,- Euro monatlich aufwenden kann, könnte auf die Idee kommen, die Raten durch einen Kredit zu finanzieren. Dieses Vorhaben kann allerdings schnell nach hinten losgehen. Im Falle einer Arbeitslosigkeit oder eines Studienabbruchs läuft der Kredit weiter. Zinsen und Tilgungsraten können so schnell zur finanziellen Belastung werden.
Daher mein Tipp: Wer sich ein teures Fernstudium nicht leisten kann, sollte es sein lassen oder zumindest einen gewissen Betrag ansparen. Schließlich garantiert niemand, dass der Studienabschluss sich später auch finanziell auszahlt. Wer sich für das Fernstudium verschuldet, könnte im schlimmsten Fall auf den Schulden sitzen bleiben und womöglich seine Existenz riskieren. Das ist es nicht wert!
Bildungskredite bieten zwar günstigere Konditionen und Bedingungen für die Studierenden. Doch auch hier sollte man die Rückzahlungsmodalitäten genau unter die Lupe nehmen. Kredit bleibt Kredit. Früher oder später muss auch dieser Betrag samt Zinsen zurückgezahlt werden.
Besser sind da staatliche oder private Förderungen, wie Bafög, Stipendien und andere Förderprogramme. Leider ist hierbei der Kreis der berechtigten Personen sehr überschaubar. Bafög wird z.B. nur bei einem Vollzeit-Fernstudium als Erstausbildung und nur bis 30 Jahre gezahlt. Zudem wird das Einkommen der Familie bzw. des Partners angerechnet.
Auch Stipendien und Förderprogramme knüpfen ihre Förderung an bestimmte Voraussetzungen, wie sehr gute Studienleistungen oder soziales Engagement. Zudem werden nicht immer die vollen Studiengebühren übernommen oder die Förderung nicht über die gesamte Studienzeit gezahlt.
Wer keinen Zuschuss seitens des Arbeitgebers, vom Staat, privaten Förderern oder der Familie erhält, muss die Finanzierung aus eigener Kasse stemmen. Hierbei empfiehlt es sich (ähnlich wie bei einer Kreditvergabe), einen Finanzierungsplan aufzustellen und monatliche Einnahmen bzw. Ausgaben gegenzurechnen.
Wichtig: Bei den Ausgaben für das Fernstudium sind nicht nur die Studiengebühren, sondern auch eventuelle Zusatzkosten zu berücksichtigen. Dazu zählen z.B. Kosten für Fahrten, Unterbringung und Verpflegung zu Präsenzterminen, Prüfungsgebühren oder Kosten für zusätzliches Lernmaterial.
Zur Sicherheit sollte – idealerweise eine gewisse Zeit vor Studienbeginn- in jedem Fall eine finanzielle Rücklage gebildet werden. Arbeitslosigkeit, Krankheit und andere unvorhersehbare Ereignisse können jeden treffen. Bleibt unterm Strich ausreichend Geld zur Finanzierung des Fernstudiums übrig, ist ein erster wichtiger Punkt bereits erfüllt.
Übrigens: Für beschäftigte Fernstudenten lohnt es sich i.d.R. immer, eine (freiwillige) Steuererklärung abzugeben. Die Aufgaben für das Fernstudium können nämlich steuerlich geltend gemacht werden und zu Steuerrückzahlungen führen!
Tipps zum Zeitmanagement
Ein nebenberufliches Fernstudium erfordert ein gutes Zeitmanagement. Das ist nicht jedem in die Wiege gelegt worden.
Viele Fernstudenten merken erst im Berufsalltag, wie schwer es eigentlich ist, ausreichend Zeit zum Lernen freizuschaufeln. Schließlich sind Familie, Freunde und Hobbys auch noch da!
Laut WINGS bleiben mit einem guten Zeitmanagement genügend Freiräume. Ich sage dazu: Es kommt kommt auf das Lernpensum an!
Fakt ist, dass man Prioritäten setzen muss. Wer weiterhin voll berufstätig ist, wird definitiv im privaten Bereich zurückschrauben müssen.
Um langfristig nicht die Motivation zu verlieren, muss das Fernstudium zeitlich strukturiert in den individuellen Alltag integriert werden. Hierbei empfiehlt WINGS u.a. einen genauen Zeitplan mit festen Lernzeiten zu erstellen. Diesen Tipp kann ich nur empfehlen!
Ich habe anfangs ohne Zeitplan gelernt und schnell gemerkt, dass es wesentlich schwieriger ist, sich so zum Lernen aufzuraffen und das nötige Lernpensum zu bewältigen. Ein Fernstudium braucht einen zeitlichen Rahmen. Das schafft Verbindlichkeit und macht es leichter, Lernziele zu verfolgen und zu erfüllen. Erfüllte Lernziele wiederum steigern die Motivation.
Wer mit festem Zeitplan und Lernzielen unterwegs ist, lernt wesentlich effektiver und stressfreier. Ein schlechtes Gewissen, weil man wieder nicht zum Lernen gekommen ist oder Zeitnot lassen sich so vermeiden.
Eine große Hilfe ist auch die Unterstützung seitens der Familie. Ob bei der Kinderbetreuung, bei der Hausarbeit oder beim Einkauf – Wer auf seine Liebsten zählen kann, schafft es, einige Stunden Lernzeit pro Woche freizuschaufeln. Neben Unterstützung bei den Haushaltstätigkeiten ist auch Verständnis für die neue Situation gefragt.
Familie, Freunde & Co. müssen sich daran gewöhnen, dass man früh morgens, spät abends oder an den Wochenenden und Feiertagen lernt. Ein Zeitplan, sowie ein fester Lernort helfen der Familie, entsprechend Rücksicht zu nehmen, um Lernzeiten ungestört nutzen zu können.
Neben dem Lernpensum aus den Studienunterlagen muss im Zeitplan ausreichend Zeit für den Besuch von Präsenzphasen und Prüfungen eingeplant werden. Der Anteil der Präsenzveranstaltungen kann je nach Fernhochschule und Studiengang stark schwanken.
Die WINGS empfiehlt, sich vor allem über das WANN und WO zu erkundigen. Nicht immer gibt es einen Prüfungsstandort in der näheren Umgebung, sodass zum Teil längere Fahrtwege in Kauf genommen werden müssen. Fahrt-, Unterbringungs- und Verpflegungskosten belasten nicht nur die Kasse, sondern nehmen auch mehr Zeit in Anspruch. Unter Umständen müssen sogar mehrere Urlaubstage im Jahr „geopfert“ werden.
Daher ist es dringend ratsam, die Veranstaltungsorte und Termine vor Beginn des Fernstudiums zu checken, um später keine bösen Überraschungen zu erleben. Wie WINGS betont, finden die Präsenztermine dort ausschließlich an zwei bis drei Wochenenden im Semester statt. In dem Fall wird keine Freistellung vom Arbeitgeber benötigt.
Auch viele andere Fernhochschulen berücksichtigen, dass ein Großteil ihrer Studierenden berufstätig ist und wählen Präsenztermine an den Abenden oder Wochenenden.
Was beim Thema Zeitmanagement im Fernstudium dringend zu beachten ist, sind regelmäßige Pausen und Erholungsphasen. Die Zeit gut einzuteilen bedeutet nämlich nicht nur, den Lernstoff möglichst effektiv auf die Wochentage zu verteilen, sondern eine Balance zwischen Job, Studium und Freizeit zu schaffen.
Während kurzfristig durchaus auch härtere Belastungsphasen zu stemmen sind, gerät ein solches Vorgehen bei einem mehrjährigen Fernstudium schnell ins Wanken. Wer sich über längere Zeit zu viel zumutet, die Zeit für Familie, Freunde und Hobbys vernachlässigt, riskiert in ein tiefes Motivationloch zu fallen. Dieser Fall kann für den Erfolg des Fernstudiums tödlich sein.
WINGS empfiehlt, regelmäßige Pausen einzulegen und einen Tag in der Woche komplett dem Partner, der Familie oder Freizeitaktivitäten widmen. Eine gute Zeitplanung macht´s möglich und erzeugt auch langfristig Motivation für das Fernstudium!
3. Tipps zum Networking
Kontakt mit anderen ist bei einem Fernstudium eher rar gesät.
Ich persönlich hatte während meiner Fernstudienzeit kaum direkten Kontakt zu Dozenten und anderen Kommilitonen – vielleicht hätte ich hier anders vorgehen sollen.
Allerdings lerne ich auch gerne alleine und bin nicht so der Fan von Lerngruppen, sowohl in der analogen, als auch in der digitalen Welt.
Viel wichtiger ist jedoch die Frage: Ist man als Fernstudent auf sich alleine gestellt? Und inwiefern bestehen überhaupt Möglichkeiten zum Networking?
Laut WINGS ist man auch als Fernstudent – entgegen aller Vorstellungen – kein Einzelkämpfer und kann durchaus sich mit Kommilitonen, Dozenten und Studienbetreuern vernetzen. Das kann ich aus meiner Fernstudien-Erfahrung nur bestätigen. Wer will, findet durchaus schnell Anschluss.
Mittlerweile verfügt jede Fernhochschule über einen virtuellen Studienplatz bzw. Online-Campus. Dort findet u.a. Online-Übungen, virtuelle Seminare und Praktika statt. Gleichzeitig bieten diese Plattformen die Möglichkeit, mit anderen Kommilitonen, Dozenten und dem persönlichen Studienbetreuer über Webforen, Themenchats und Newsgruppen zu kommunizieren.
Neben der Kommunikation via Internet und Web 2.0 Anwendungen empfiehlt WINGS auch Möglichkeiten, wie Auftaktveranstaltung oder Stammtische zu nutzen, um sich persönlich auszutauschen. Auch andere Fernhochschulen bieten solche „Start Up“-Veranstaltung zu Studienbeginn an und damit eine ideale Möglichkeit, sich mit anderen zu vernetzen.
Mittlerweile würde ich behaupten, dass jedem Fernstudenten – unabhängig vom Lerntyp – vom Kontakt zu anderen Studienteilnehmern profitieren kann. In Anbetracht der Tatsache, dass der Großteil des Studiums als Selbststudium zuhause im stillen Kämmerlein erfolgt, gibt der Austausch mit anderen das Gefühl, nicht alleine zu sein.
Ob Tipps zum Zeitmanagement und der Prüfungsvorbereitung, Austausch alter Klausuren oder Hilfe bei Übungsaufgaben – Selbst eingesessene Eigenbrödler können ihren Nutzen vom Networking ziehen. Wie weit der Kontakt reicht, bleibt einem selbst überlassen.
Einige Studenten kommunizieren rein virtuell, was z.T. auch der versetzten Wohnorte geschuldet ist. Andere hingegen suchen gezielt nach Kommilitonen in ihrer Umgebung, um Studiengruppen zu bilden und persönliche Treffen vor Ort zu vereinbaren.
Auch der Kontakt zu Dozenten und anderen Lehrkräften sollte nicht gescheut werden. Wer Fragen oder grundlegende Verständnisprobleme hat, kann diese nicht – wie bei einem Präsenzstudium – einfach während einer Vorlesung stellen. (Online-)Seminare oder der direkte Kontakt via Email, Telefon & Co. können helfen, die Distanz zu überbrücken.
Fazit
Wer neben dem Beruf seine Karriere- und Verdienstchancen neu aufstellen möchte, wählt ein Fernstudium oftmals als ersten Schritt.
Auf den Anbieter-Websites können Aussagen, wie „flexibel, praxisnah und individuell (Euro-FH)„, „gut mit Ihrer Arbeit und Ihrem Privatleben vereinbar (AKAD)“ oder „studieren Sie in Ihrem individuellen Rhythmus (Wilhelm Büchner Hochschule)“ schnell zu voreiligen Entscheidungen verführen.
Ja, ein nebenberufliches Fernstudium ist flexibel und neben dem Job absolvierbar, allerdings tragen drei Aspekte wesentlich zum Studienerfolg bei. Dazu zählen ein gutes Zeitmanagement, der Überblick über die Kosten, sowie der Kontakt zu anderen.
Die Tipps von WINGS zu Finanzierung, Zeitmanagement und Networking sind durchaus hilfreich, wobei man stets im Hinterkopf haben sollte, dass es sich bei WINGS um einen kommerziellen Anbieter handelt. Dieser wird wohl kaum die Nachteile eines Fernstudiums betonen. Das gilt natürlich auch für andere private Fernhochschulen.
Letztendlich sind eine kritische Betrachtung des Projekts Fernstudium und eine gute Vorbereitung die halbe Miete! Vor Studienbeginn gilt es daher, wesentliche Faktoren, wie Zeit und Geld zu klären. Hierbei hilft es, bereits Strategien für Worst-Case-Szenarien, wie z.B. Arbeitslosigkeit oder Krankheit zu entwickeln.
Ein Fernstudium, insbesondere in Teilzeit, erstreckt sich über eine recht lange Zeit. Niemand ist über mehrere Jahre vor unvorhergesehenen Ereignissen gewahrt. Daher kann es auch mit der besten Vorbereitung keine Garantie für Erfolg geben.
Wer jedoch vorsorgt und z.B. rechtzeitig Geld anspart bzw. als Reserve zurücklegt, Unterstützung für mehr Lernzeit einfordert, einen Zeitplan aufstellt und den Kontakt zu anderen nicht scheut, muss nun wirklich keine Angst vorm Fernstudium haben!
Hallo Alicia! Ich lese deinen Blog rund um die Uhr, habe mich dieses Semester an der Fernuni Hagen immatrikuliert.
Eine Frage zu Einsendearbeiten, schickt mal die im Umschlag, oder wie? Muss man für die Briefmarke selbst in die Tasche greifen :(?
Sorry total dumme Fragen aber ich komme nicht klar.
Hey Luisa,
ja, die Einsendearbeiten müssen per Post versandt werden. Einsendungen per E-Mail und Fax sind nicht möglich.
Eine Ausnahme besteht, wenn man aus dem nicht anrainenden Ausland stammt. Dann werden Einsendungen ausnahmsweise auch per E-Mail angenommen, sonst nicht.
Das Porto muss man selbst bezahlen (du kannst es aber von der Steuer absetzen). Zudem sind für die Einsendearbeiten einige formale Vorgaben zu Erfüllen (siehe http://www.fernuni-hagen.de/wirtschaftswissenschaft/studium/einsendearbeiten/vorgaben.shtml).
Ich hoffe dir etwas weitergeholfen zu haben!
Wünsche dir weiterhin viel Erfolg und vor allem Spaß beim Fernstudium!
Liebe Grüße,
Alicia
Danke! Dein Blog sollte ausgezeichnet werden! Einfach nur Top!
Vielleicht sollte man auch einfach mal eine Sache nach der anderen machen und das erste beenden, jeher man mit allem auf einmal überfordert ist und jammert. Sorry, aber die Dame aus dem Artikel zeigt das mehr als deutlich.
Hallo Gea,
vielen Dank für deinen Beitrag! Da ich die „Dame aus dem Artikel“ bin ich, möchte ich kurz auf deinen Einwand eingehen. Du schreibst, dass man „einfach mal eine Sache nach der anderen machen und das erste beenden“ sollte bevor man „mit allem auf einmal überfordert ist und jammert“. Nun wird ein Fernstudium jedoch meist von Berufstätigen absolviert, die sich nicht eben einfach mal ein paar Jahre Auszeit für ein Vollzeitstudium nehmen können.
Die große Herausforderung liegt darin, Studium und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Damit das klappt, müssen diverse – im Artikel beschriebene – Faktoren stimmen. Bei meinem Fernstudium war das damals nicht der Fall, sodass ich tatsächlich etwas zu naiv an die Sache rangegangen bin. Dennoch war es eine wertvolle Erfahrung für mich, da ich erfahren habe, was ich NICHT will.
Ein Fernstudium braucht eine gewisse Priorität, die bei einem nebenberuflichen Studium sehr teuer erkauft werden muss. Beruf, Familie, Freizeit – mindestens eines der drei Aspekte kommt zu kurz, dessen muss man sich bewusst sein. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen und man die langfristige Motivation aufrechterhalten kann, hat ein Fernstudium oder Abendstudium durchaus Aussicht auf Erfolg.
Dieser Artikel dient daher in erster Linie der Aufklärung, um sich nicht übereilt in ein akademisches Fernstudium zu stürzen, welches „bequem nebenberuflich“ absolviert werden kann. Bequem wird es nämlich mit Sicherheit nicht.
Ich habe damals nicht lange „gejammert“, sondern mein Fernstudium frühzeitig abgebrochen, weil es a) die falsche Studiumform und b) das falsche Studienfach für mich war. Das merkt man häufig erst, wenn das Fernstudium im Alltag angekommen ist. Der Studienabbruch war eine gute Entscheidung, die mich dazu bestärkt hat, nach (für mich) geeigneteren Alternativen Ausschau zu halten.
Viele Grüße,
Alicia