Ganz im Sinne der VWL- und BWL-Studieninhalte dachte ich mir, es wäre Zeit für eine kurze Bestandsaufnahme, auch wenn es etwas schwer fällt… Ein SOLL-IST-Vergleich ist eine super Sache, schließlich dient er (im weiteren Sinne) dazu, ISTwerte- und Leistungen mit dem „was hätte sein sollen“ zu vergleichen. Man verwendet sie z.B. bei der Analyse von Kostenabweichungen:
„Eine Analyse der Kostenabweichungen, d.h. der Differenz zwischen Soll- und Istkosten, dient der Kontrolle der Wirtschaftlichkeit von Kostenstellen oder ganzen Betriebsbereichen. Erst eine Kontrolle ermöglicht die sinnvolle Analyse des Kostenverhaltens. Abweichungen weisen gegebenenfalls auf Planungsfehler hin bzw. fordern eine fundierte Abweichungsanalyse geradezu heraus.“
An dieser Stelle kann man wunderschön Parallelen zum Fernstudium ziehen, indem man die Definition einfach etwas anpasst:
„Eine Analyse der Wissensabweichungen, d.h. der Differenz zwischen SOLL- und IST-Wissen, dient der Kontrolle der Effektivität von Lernmethoden oder der gesamten Lernstrategie. Erst eine Kontrolle ermöglicht die sinnvolle Analyse des Lernverhaltens. Abweichungen weisen gegebenenfalls auf Planungsfehler hin bzw. fordern eine fundierte Abweichungsanalyse geradezu heraus.“
Ich stehe ehrlich gesagt nicht besonders darauf, mich selbst fertig zu machen, aber eine objektive Abweichungsanalyse werde ich schon verkraften ;).
Also, ich habe mein Fernstudium im Oktober begonnen, da sind bis heute rund 3,5 Monate. Im Oktober ging ich noch davon aus, dass zwei Module im Semester für mich kein Problem sein sollten, ich habe meine Meinung aber ziemlich schnell geändert.
Mein Problem ist hauptsächlich die Zeit, bzw. das Zeitmanagement (da das Thema „Zeitmanagement“ in der neuen Reihe von studies4studies behandelt wird, werde ich darauf demnächst noch in einem Extra-Artikel eingehen).
Im Oktober und November habe ich hauptsächlich noch für das Modul „Grundlagen der Wirtschaftsmathematik und Statistik“ gelernt, besser gesagt für den Kurs „Grundlagen der Linearen Algebra“. Da ich hier bald festgestellt habe, dass es vor Kursbeginn besser gewesen wäre, sich die ganzen mathematischen Grundlagen anzuschauen, habe ich mich entschieden, dieses Modul erst im zweiten Semester zu belegen.
Durch diese „vergeudete“ Zeit, komme ich nur in zeitliche Engpässe. Und das, obwohl ich dieses Semester „nur“ eine Prüfung vor mir habe. Die Wunsch-IST-Version wäre natürlich, bereits beim Bearbeiten der Einsendearbeiten (Ende Dezember/Anfang Januar) zumindest mit dem Durchlesen des Lernstoffs für diese eine Prüfung fertig gewesen zu sein. Aber die Realität sieht nun mal etwas anders aus.
An dieser Stelle möchte ich anhand des heute morgen geschossenen Anschauungsmaterials noch mal kurz den Lernstoff für das Modul „Einführung in die Wirtschaftswissenschaft“ vorstellen, welches es (zumindest) durchzulesen gilt ;):
Das erste Bild zeigt alle sieben Studienhefte für das Modul EWiwi. Die drei Studienhefte ganz oben sind für den Kurs „Einführugn in die Volkswirtschaftslehre“. Da sitze ich im Moment immer noch dran. Mit dem dicksten Heft (gleich das erste ganz oben) bin ich zum Glück schon durch. Das zweite Heft ist deutlich angenehmer, da es nicht ganz so viele Formeln enthält und auch ganz gut zu lesen ist. Das letzte Heft wird auch nicht schwer, ich hab da schon durchgeblättert.
Der große Brocken, der mir noch fehlt, sind die vier Klopper-Hefte ganz unten – Der Kurs „Einführung in die Betriebswirtschaftslehre“. Eigentlich könnte ich verzweifeln, weil ich schon in den 3,5 vergangenen Monaten nicht wirklich weit gekommen bin und die Zeit leider keine Rücksicht auf meinen Lernfortschritt nimmt :(.
Es ist daher an der Zeit, den Lernrythmus dem Lernumfang anzupassen.
Die Modulprüfung findet am 22. März statt. Bis dahin habe ich also noch rund 8 Wochen Zeit. Da ich dieses „Lernen auf den letzten Drücker“ ja bereits aus meinem Erststudium gewohnt bin, lasse ich mich durch solch kleine zeitlichen Engpässe nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Ist zwar sch…., dass es wieder mal so gekommen ist (denn eigentlich wollte ich ja meinen Lerntyp ändern), aber egal. Mein Vorhaben ist – wie manch andere guten Vorsätzen auch – leider nicht alltagstauglich…
Mein Zeitplan sieht daher wie folgt aus: Ich möchte bis spätestens Ende Januar mit VWL fertig sein. Es ist ja nicht mehr viel, eigentlich nur noch das letzte Studienheft. Idealerweise würde ich im Januar auch schon mit den BWL-Sachen anfangen. Da der Umfang des Studienmaterials (wie auch im dritten Bild erkennbar) nicht gerade gering ausfällt, muss ich mir die Studienhefte auf die Kalenderwochen aufteilen, also ungefähr ein Studienheft pro KW.
Da das erste Studienheft das dickste ist, Studienheft Nr. 2 schon schlanker ausfällt und die Hefte 3 + 4 die dünnen Begleiter sind, sollte das zu schaffen sein. Bis Ende März will/muss ich somit mit allen Studienheften fertig sein, um die Zeit im März zum wiederholen und üben investieren zu können.
Eigentlich sollte der Wiederholungs- und Übungsteil der intensivste Part beim Fernstudieren sein, aber das muss ich wohl auf das nächste Semester verschieben… Schließlich will ich die Studienhefte zumindest einmal durchgearbeitet haben. Um beim Lernen für EBWL effektiver zu arbeiten, werde ich mir gleich von Beginn an die wichtigsten Formeln rausschreiben. Ich habe beim Lernen für EVWL bereits immer schon wichtige Passagen markiert und mir Notizen zum besseren Verständnis gemacht.
Manchmal sitzt man vor den Lernheften und vor allem vor den Formeln, hat ein riesengroßes Fragezeichen im Gesicht und fragt sich, wie man auf diese Formelumstellung kommt. Das ist bei EVWL wirklich bemerkenswert, dass auf einmal Formeln, die vorher noch sehr verständlich aussahen auf einmal umgestellt werden (mit kurzen Vermerken, wie: „Setzten wir Gleichung 1.3 in Glichung 1.5 ein und Lösen nach G auf, erhalten wir ….“). Das es sich dabei um Kettenformeln handelt und man eine gefühlte halbe Stunde braucht, um die Formelsumstellung einigermaßen zu kapieren wird hierbei etwas vernachlässigt.
Angst macht mir im Moment nicht das Lernen, sondern das Merken der ganzen Formeln inklusive ihrer unzähligen Umstellungsvarianten. Daher schreibe ich mir Geistesblitze immer schnell auf, damit ich beim zweiten und dritten Durchlesen nicht genauso lange zum Verstehen brauche. Jedenfalls muss man sich beim Fernstudium (auch wenn es nur der Bachelor und das erste Semester sind) von ausführlichen Schritt-für-Schritt Lehrmethoden aus Fachhochschul-, bzw. Abizeiten verabschieden.
Aber ich weiß auch, dass zu Beginn, bzw. beim ersten Durchlesen des Lernstoffs alles immer viel schlimmer und umfangreicher aussieht, als beim zweiten und dritten Durchlauf. Dennoch habe ich das Gefühl, dass ich im Fernstudium deutlich mehr Zeit zum Lernen brauche, als während meines Präsenzstudiums. Dort habe ich meist knapp eine Woche vor der Prüfung angefangen zu lernen und es hat auch gereicht. Die Lernphasen waren zwar sehr intensiv, aber im Fernstudium kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Woche (nicht mal 2 oder 3 Wochen!) ausreichen würde, um die Prüfung einigermaßen zufriedenstellend zu bestehen.
Der Umfang des Lernstoffs ist erheblich größer, was ja auch kein Wunder ist. Schließlich gibt es keine Vorlesungen und keine Pflichtlektüre. Vielleicht kommt es einem aber auch nur so vor. Denn um die meisten Skripte an der Präsenzuni zu verstehen, brauchte ich auch den ein oder anderen dicken Wälzer.
Ich habe bis heute nicht viel gelernt. Ich nutze zurzeit die U-Bahn-Fahrten (ca. 1 Std/Tag), sowie die Wochenenden. Wirklich intensive Lernphasen hatte ich noch nicht. Insofern ist da noch Luft nach oben, auch was die Effektivität angeht. Wenn ich mich erst mal für einige Tage hinsetzte und durchlerne, sollte ich mich auch ausreichend gut auf die Ewiwi-Prüfung vorbereiten können.
Was das Thema Zeit angeht: Auch wenn ich nebenbei Vollzeit arbeite und nach der Arbeit mit diversen Projekten aus der Selbstständigkeit beschäftigt bin, ist es zu schaffen. Zwar werde ich in naher Zukunft sicherlich nicht in Astas Fußstapfen treten können, die dieses Semester 5 Prüfungen schreibt, aber eine Prüfung sollte nicht das Thema sein. selbst zwei Prüfungen (wie für das Teilzeitstudium vorgesehen) sind durchaus machbar.
Man sollte sich einfach an sich selbst orientieren und nicht an anderen. Jeder Fernstudent hat einen anderen Alltag, andere Verpflichtungen und Lernstrategien. Letztendlich zählt es doch, dass man mit sich zufrieden ist und im Rahmen seiner individuellen Möglichkeiten lernt. Druck aufzubauen ist nur kontraproduktiv, ebenso, wie sich selbst fertig zu machen oder enttäuscht zu sein. Wozu? Gesunde Selbstkritik ist gut, um Lernprozesse zu optimieren und neue Potentiale im Alltag aufzudecken, z.B. wenn es um das Thema Zeit geht.
Daher gilt: Kurs halten und mit Blick nach vorne dem Ziel entgegenschreiten – Das Tempo bestimmt man immer noch selbst ;).
Hey, mein persönlicher Tip: BWL-Buch von Hering kaufen (BWL-Klausuren: Aufgaben und Lösungen für Studienanfänger)
und es solange durchüben bis alles sitzt, da viele Klausuraufgaben aus diesem Buch genommen werden. Wenn die Zeit noch reicht entweder alle Klausuren / EAs durchrechnen in BWL oder Bartschart-Skript durchüben.
Die BWL-Skripte von der Uni verlangen nämlich sehr viel Zeit ab. Vor allem soll man auch in der Klausur in BWL sogar Formelableitungen niederschreiben und das dauert auch ein bisschen Zeit, das alles auswendig zu lernen…
Ist halt nur so ein kleiner Tip 😉
VG, Asta
Hey Asta,
danke für den Tipp! Die EAs werde ich mir definitiv noch anschauen und auch die Übungsaufgaben in den Studienheften. Aber gut zu wissen, dass auch gerne mal Aufgaben aus dem Buch von Hering genommen werden, schließlich sind die Skripte ja auch u.a. von ihm.
Hoffe dennoch, mir vor allem diese ganzen Formeln merken zu können! Da hilft wohl nur üben, üben, üben!
Viele Grüße,
Alicia
Hab bisher noch stillgehalten ob deiner Studierreihenfolge, aber jetzt wird es für mich Zeit doch mal hier einzugreifen!
Am Anfang sich mit möglichst vielen Modulen vollzufressen ist ein (wirklich!) typischer Anfängerfehler den Fernstudenten an der FernUni Hagen begehen. (Hier im Blog hat sogar einer vor 5 A-Module-Prüfungen zu schreiben)
Der nächste Fehler ist, sich vor den Fach Wirtschaftsmathematik und Statistik zu drücken!
Dann kommt auch noch die vorgeschlagene Studienplanung der FernUni-Hagen! Die ist auch nur von Nicht-Fernstudenten aufgestellt worden.
(Nur so „by the way“ zum Erkenntnisgewinn die Frage an einen der Herren und Damen Lehrstuhlinhaber stellen, ob sie den erfolgreich ein Fernstudium abgeschlossen haben!)
Wichtig ist mir aber hier mal dir einen guten überlegten Rat zum Fernstudium in (oder an, oder besser weit weg, Hm nicht so einfach so ein Studium aus der Fern , mit den richtigen Präpositionen (Verhältniswörter) zu benennen!) Hagen zu geben.
Wirtschaftsmathematik und Statistik ist an einer wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät das absolute „Basic“ (Denglish für euch in Norden, wir in Süden können halt noch Hochdeutsch, für uns sind dass dann Grundlagen).
Wirtschaftsmathematik und Statistik sind aber nicht deshalb gleich am Anfang des Studiengangs notwendigerweise zu belegen!
Am Anfang sollten (sofern der eiserne Wille zur Beendigung des Studiums vorhanden ist) jene Module belegt (und auch abgeschlossen werden) die nicht Kern eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums sind!
Also:
Grundzüge der Wirtschaftsinformatik (Hilfreich im Altagsleben)
Grundlagen des Privat- und Wirtschaftsrechts (Absolut Wichtig drin bewandert zu sein)
eventuell noch die Fächer (zählen aber zum Kern)
Einführung in die Wirtschaftswissenschaft
Externes Rechnungswesen (BWL I)
Unternehmensführung (BWL IV)
vor Wirtschaftsmathematik und Statistik zu legen, mag noch angehen.
Aber dann ist aber Schluß, und es gilt wirklich Wirtschaftsmathematik und Statistik mit Note 2 oder besser zu bestehen!
Die folgenden Fächer erfordern einfach fundierte mathematische Kenntnisse!
Und liebe Alicia, glaube bloß nicht die süßen Sprüche von der FernUni-Führung wie „wer zwei Semester übersteht, der schafft auch den Schluß“, die B-Module die kommen sind absolut „Hammer-Hart“.
Der Spruch gilt 30 30 30 30 30!!!!
(Später werde ich noch das erklären!)
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für deinen Beitrag! Für kritische Anmerkungen zum Fernstudium bin ich immer zu haben, ebenso, wie für Tipps und Ratschläge. Davon kann man nie genug bekommen ;)….
…zumal ich ja noch am Anfang meines Fernstudiums stehe und auch gerade meine ersten Erfahrungen mit der Fernuni und der didaktischen Methode „Fernstudieren“ mache.
Ob es generell ein Fehler ist, zu viele, zu wenig oder die falschen Module zu belegen, kann man pauschal nicht sagen.
Ich persönlich sehe die Fernuni als eine Institution, die mir (theoretisch) einen akademischen Abschluss ermöglicht. Und das zu einem deutlich günstigeren Preis, als andere private Fernstudium-Anbieter.
Nicht mehr und nicht weniger.
Meine Erwartungen halten sich daher in Grenzen. Das einzige, was ich erwarte ist einigermaßen gut aufbereitetes Lernmaterial, aber das ist nach meinen ersten Eindrücken gegeben. Bei Fragen sollten auch Ansprechpartner da sein, auch diesen Anspruch erfüllt die Fernuni.
Das es nicht einfach wird, ist klar. Und du hast absolut Recht, wenn du sagst, dass man sich vor grundlegenden Fächern, wie Wirtschaftsmathematik und Statistik nicht drücken kann/darf. Ob es Spaß macht, ist eine andere Sache.
Die vorgeschlagene Studienplanung der FernUni-Hagen ist wirklich sehr aus Distanz zu betrachten. Vor allem, wenn sie – wie du sagtest – auch noch von Nicht-Fernstudenten aufgestellt wurde. Hier sollte man lieber auf die Meinungen und Erfahrungen „echter“ Fernstudenten an der Fernuni zurückgreifen.
Danke auch für deine Tipps bzgl. der ungefähren Reihenfolge der Module. Wirtschaftsmathe & Statistik scheinen sich wohl durch alle anderen Module durchzuziehen, was bei einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium ja auch nicht wirklich abwägig oder erstaunlich ist.
Das bestärkt mich daher in meiner Entscheidung, nächstes Semester Wirtschaftsmathe (als zweites Modul nach EWiwi) zu belegen.
Für mich gilt es erstmal, frei nach dem Motto „Step by Step“ weiterzumachen, der Wille, das Studium (irgendwann) erfolgreich zu beenden – ohne dann reif für die Klapse zu sein – ist ja da.
Eines ist sicher: (Falls überhaupt jemals vorhanden) sind jegliche Spuren von Blauäugigkeit, was das Fernstudium betrifft, weggewischt. Ich bereite mich somit schon mal gedanklich auf die „hammerharten“ B-Module vor, um zum gegebenen Zeitpunkt gerüstet zu sein ;).
Freu mich schon auf deine Erklärung zu dem ominösen „30 30 30 30 30“- Spruch!
Viele Grüße,
Alicia