Mit über 156.000 Studenten zählt Betriebswirtschaftslehre (BWL) deutschlandweit zu den am stärksten besetzten Studienfächern*.
Die Motive zur Wahl wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge liegen hierbei vor allem in den guten Berufsaussichten und späteren, hohen Verdienstmöglichkeiten. Es überrascht daher nicht, das BWL als Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaft auch im Fernstudienbereich der beliebteste Studiengang ist.
Alternativ zu einem Präsenzstudium bietet ein Fernstudium für die meisten Berufstätigen oder zeitlich eingeschränkten Personen deutlich mehr Flexibilität und ist – so war es auch bei mir – oftmals auch die einzige Alternative für eine akademische Weiterbildung. Die Auswahl an Fernstudien-Anbietern und Fernstudiengängen ist riesig – umso wichtiger ist es, Angebote und Studienkosten genau zu vergleichen, um die für sich beste Wahl zu treffen. Schließlich ist ein Fernstudiengang i.d.R. ein mehrjähriger Begleiter, der Zeit, Energie und manchmal auch Nerven kostet.
Ich möchte in diesem Artikel einige ausgewählte Studiengänge in der Fachrichtung Betriebswirtschaftslehre vorstellen, die drei Anbieter Fernuni Hagen, Euro-FH und AKAD genauer unter die Lupe nehmen und vor allem die inhaltlichen und preislichen Unterschiede darstellen.
Wirtschaftswissenschaften an der Fernuni Hagen
Wir beginnen, wie hätte es auch anders sein können, mit dem Studiengang, bzw. Fernstudien-Anbieter, für den auch ich mich letztendlich entschieden habe. Zu Beginn meines Fernstudiums an der Fernuni Hagen wollte ich eigentlich auch BWL studieren, jedoch bietet die Fernuni keinen rein betriebswirtschaftlichen Studiengang an, sodass Wirtschaftswissenschaften als Alternative herhalten musste.
Und nach knapp einem Jahr Studium muss ich sagen: Es war gar nicht mal die schlechteste Wahl! Denn gerade die Mischung aus BWL und VWL macht diesen Studiengang so abwechslungsreich und interessant. Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaft ist mit mehr als 20.000 Studierenden die größte Fakultät der Fernuni und damit auch gleichzeitig eine der größten innerhalb der deutschen Hochschullandschaft.
Neben den Fernstudiengängen Wirtschaftsinformatik (Bachelor of Science) und Volkswirtschaftslehre (Master of Science) kann man in dieser Fakultät die Abschlüsse Bachelor/Master of Science in Wirtschaftswissenschaft erlangen.
Der Bachelor-Studiengang Wirtschaftswissenschaft stellt den ersten universitären Ausbildungsabschnitt im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich dar und bietet einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Disziplinen der Betriebs- und Volkswirtschaftlehre.
Aufbauend auf den ersten Hochschulabschluss im wirtschaftswissenschaftlichen Bereich stellt der Master-Studiengang den zweiten universitären Ausbildungsabschnitt dar, in welchem man die bereits erlangten wirtschaftswissenschaftlichen Kenntnisse erweitern und vertiefen kann. Der Studiengang ist mit einem bunten Mix aus volks- und betriebswirtschaftlichen, sowie quantitativen und juristischen Modulen breit gefächert. So hat man die Möglichkeit, innerhalb selbst gewählter Themenschwerpunkte zu lernen und Fähigkeiten ,wie Medienkompetenz und analytisches Denken gezielt und systematisch ausbauen.
Der Abschluss Master of Science (M.Sc.) in der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaft (Business Administration and Economics) erhöht die fachliche Qualifikation und erweitert damit auch die beruflichen Perspektiven. So kann man z.B. in den höheren öffentlichen Dienst einsteigen oder vergleichbare Positionen in der privaten Wirtschaft belegen. Und all diejenigen, die dann immer noch Lust auf wirtschaftswissenschaftliches Arbeiten haben, können nach dem Master-Studium ein Promotionstudium aufnehmen ;).
Hier noch einige Eckdaten zu diesen beiden Studiengängen:
Bachelor Wirtschaftswissenschaft | Master Wirtschaftswissenschaft | |
---|---|---|
Abschluss: | Bachelor of Science (B.Sc.) | Master of Science (M.Sc.) |
Kosten insgesamt: | ca. 2000 € | ca. 1000 € |
Umfang: | 180 credit points (ECTS) | 120 credit points (ECTS) |
Workload: | 5.400 Stunden | 3.600 Stunden |
Studiendauer: | 6 Semester Vollzeit Teilzeit entsprechend | 4 Semester Vollzeit Teilzeit entsprechen |
Präsenzphasen: | Ein Pflichtseminar, ansonsten diverse freiwillige Veranstaltungen (z.B. zur Klausurvorbereitung) | Ein Pflichtseminar, ansonsten diverse freiwillige Veranstaltungen (z.B. zur Klausurvorbereitung) |
Studienbeginn: | Einschreibungsfristen: Wintersemester: 01.06.-15.07. (Studienbeginn ab Oktober) verspätet bis zum 15.08. mit Verspätungsgebühr von 25,00 € Sommersemester 01.12.-15.01.(Studienbeginn ab April) verspätet bis zum 15.02. mit Verspätungsgebühr von 25,00 € | Einschreibungsfristen: Wintersemester: 01.06.-15.07. (Studienbeginn ab Oktober) verspätet bis zum 15.08. mit Verspätungsgebühr von 25,00 € Sommersemester 01.12.-15.01.(Studienbeginn ab April) verspätet bis zum 15.02. mit Verspätungsgebühr von 25,00 € |
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Die Fernuni Hagen ist mit knapp 76.000 Studierenden nicht nur die größte Universität in Deutschland, sondern auch die einzige staatliche Fernuniversität. Damit lassen sich die – wie wir gleich sehen werden – deutlich günstigeren Studienkosten, verglichen mit privaten Fernstudienanbietern, erklären.
Mit insgesamt „nur“ 2.000 € Gesamtkosten beim Bachelor-Studiengang und 1.000 € Gesamtkosten beim Master-Studiengang Wirtschaftswissenschaft ist dieses Studium sogar deutlich günstiger, als mein Erststudium in Lüneburg. Aber da gab es auch zusätzlich zum Verwaltungsaufwand satte 500 € Semestergebühren zu zahlen, die in NRW wegfallen.
Neben den unschlagbar günstigen Studienkosten bietet die Fernuni ein hohes Maß an Flexibilität während des Studiums. So kann man das Studium in Voll- oder Teilzeit belegen und ist auch dann nicht an eine fixe Anzahl an zu belegenden Modulen gebunden, sondern kann trotzdem so viele Module belegen, wie man möchte.
Wie ich, sind mehr als 80 % der Studierenden an der Fernuni sind Teilzeitstudierende und studieren parallel neben Beruf, Ausbildung oder Familien. Zudem verfügen viele Studenten bereits über einen Hochschulabschluss und absolvieren an der Fernuni ein Zweitstudium. Das ist auch bei mir der Fall, daher ist mir eine hohe Flexibilität auch sehr wichtig. Das Studium stellt – im Vergleich zum Erststudium – nicht mehr den Mittelpunkt meines Lebens dar. Ich studiere neben meiner Selbstständigkeit und schaffe es dieses Semester mit Müh und Not die beiden Module abzuschließen, die ich bereits seit letztem Semester mit mir herumschleppe.
Für mich war damals, als es um die Wahl des passenden Fernstudienanbieters ging, hauptsächlich der Preis entscheidend. Denn eigentlich wollte ich ursprünglich den Master-Studiengang in Wirtschaftswissenschaft belegen (einen Bachelor hatte ich ja schon), wurde dann aber abgelehnt, weil mein Erststudium über einen nicht ausreichenden BWL-Anteil verfügte. Mein Ziel war einfach nur der Master – so schnell und günstig wie möglich. Als die Absage kam, war ich im ersten Augenblick zwar enttäuscht, aber wie sagt man: „Viele Wege führen nach Rom“. Und wie lang und verwinkelt so ein Weg ist, wurde schließlich auch nicht definiert.
Mit der Entscheidung für einen weiteren Bachelor und den Studiengang Wirtschaftswissenschaft bin ich, was meinen ursprünglichen Zeitplan und die Studienrichtung betrifft, einen kleinen Kompromiss eingegangen, den ich aber nicht bereue. Ich lerne in diesem Studiengang so viel Neues, dass ich beim Master wahrscheinlich verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätte.
Als weiteren Pluspunkt an der Fernuni empfinde ich den sehr geringen Anteil an Präsenzphasen. So gibt es im Bachelor- und Master-Studium nur ein einziges Pflichtseminar zum Studienende. Somit bleiben einem einige Urlaubstage, Fahrtkosten und Anreisezeiten erspart. Das Betreuungsangebot leidet darunter jedoch kaum, denn in den zahlreichen Regional- und Studienzentren werden regelmäßige Betreuungsveranstaltungen zu Modulen/Kursen, Kompaktveranstaltungen, Klausurvorbereitungen etc. angeboten. Der Lernraum „Virtueller Studienplatz“ und weitere neue Medien, wie z.B. „moodle“ runden das Angebot der Fernuni ab. Auch bei der Auswahl und Anzahl an Prüfungsorten konnte ich mich bisher nicht beklagen. Dieses Semester werde ich nach Bremen fahren müssen, aber Hamburg ist als Prüfungsort auch immer wieder dabei, sodass man eigentlich immer einen Prüfungsort in seiner Nähe findet.
Das hört sich ja alles super an. Wo aber ist der berühmt berüchtigte Haken? Nun ja, eigentlich gibt es keinen. Alles in Allem bin ich mit meinem Fernstudium bisher sehr zufrieden. Ich genieße die zeitliche Flexibilität und örtliche Unabhängigkeit. Zudem lerne ich sehr gerne mit den Studienheften, bzw. gedrucktem Lehrmaterial, auch wenn dieses bei dem ein oder anderen Kurs etwas leichter verständlicher sein könnte. Aber in solchen Fällen (z.B. bei Wirtschaftsmathe) habe ich auf die Online-Lerntutorials von Lecturio zurückgegriffen. Man muss sich nur zu helfen wissen. Und durch die günstigen Studienkosten sind solche Investitionen – ob nun in Lerntutorials, Fachbücher o.ä. – auch preislich drin ;).
Ein kleiner Nachteil an der Fernuni sind jedoch die festen Einschreibungsfristen. Der Studienbeginn ist fest vorgeschrieben, so ist die Einschreibung zum kommenden Wintersemester bereits vor wenigen Tagen verstrichen (Verspätungsfrist läuft aber noch bis zum 15.08.!). Wenn man sich also spontan für ein Fernstudium entscheidet, muss man bis zum nächsten Winter-, bzw. Sommersemester warten und kann leider nicht sofort loslegen.
Zudem ist auch das Studienangebot an der Fernuni beschränkt, sodass nicht jeder den Studiengang findet, den er sich wünscht. Ich war bei der Wahl des Studiengangs nicht festgelegt, er sollte lediglich in Richtung BWL gehen. Jedoch gibt es auch zahlreiche Studieninteressenten, die gezielte (Aufbau-)Studiengänge (z.B. passend zu ihren beruflichen Qualifikationen) belegen möchten. Diese könnten an der Fernuni schnell an ihre Grenzen stoßen. Ich hätte z.B. an einer privaten Fernhochschule auch direkt den Master in Wirtschaftspsychologie belegen und mir damit viele Jahre ersparen können. Jedoch war mir persönlich der Preis zu teuer, zumal es jetzt nicht mein absoluter Wunschtraum war.
Doch gerade private Fernhochschulen sind auf bestimmte Themengebiete und Studienrichtungen spezialisiert und bieten in vielen Fällen thematisch passendere und auch international ausgerichtete Studiengänge an. So zählt die Europäische Fernhochschule in Hamburg (kurz: Euro-FH) in der Studienrichtung BWL zu einem der führenden Anbieter und bietet mit ihren Studiengängen Europäische Betriebswirtschaftslehre (Bachelor of Arts) und General Management (MBA) international ausgerichtete Studiengänge an.
Europäische Betriebswirtschaftslehre und General Management an der Euro-FH
Die 2003 gegründete Europäische Fernhochschule Hamburg gehört zur Klett-Gruppe und ist eine der bekanntesten privaten Fernhochschulen in Deutschland. Bisher verzeichnet die Euro-FH über 5.000 Studierende. Die wirtschaftsorientierten Bachelor- und Master-Studiengänge sind alle FIBAA-akkreditiert und staatlich anerkannt.
Der Studiengang Europäische Betriebswirtschaftslehre (Bachelor of Arts) ist international ausgerichtet und qualifiziert für Management- und Leitungsfunktionen in multinationalen Unternehmen bzw. Unternehmen mit internationaler Ausrichtung.
So sind u.a. Wirtschaftssprachen ein wichtiger Bestandteil des Studiums. Bereits während des Grundstudiums erlangt man exzellente Englischkenntnisse, die durch das London Chamber of Commerce & Industry Certificate dokumentiert werden. Im Hauptstudium kann man seine Englischkenntnisse oder alternativ auch vorhandene Sprachkenntnisse in Französisch oder Spanisch vertiefen.
Neben Sprachen sind viele Studieneinheiten internationalen Inhalten, wie der Europäischen Integration, der Globalisierung oder international orientierter Volkswirtschaftslehre, gewidmet. Auch Themen, wie Interkulturelles Management oder internationale Personalfragen werden während des Studium betrachtet.
Das Highlight des Bachelor-Studiums ist ein zweiwöchiger Auslandsaufenthalt an einer der sieben Partnerhochschulen im Ausland. Dort hat man die Möglichkeit, in das Campus-Leben einer ausländischen Uni reinzuschnuppern und andere Länder und Kulturen kennenzulernen. Neben dem zweiwöchigen Internationalen Seminar im Ausland sind auch fünf Präsenzphasen, sowie ein Online-Seminar Bestandteil des Studiums.
Mit dem Master-Studiengang General Management (MBA) hat man nach dem Erststudium die Möglichkeit, sich für eine führende Management-Position zu qualifizieren. Dieser Aufbaustudiengang erweitert die betriebswirtschaftlichen, persönlichen, sowie internationale Management-Kompetenzen und vermittelt neben aktuellem Wirtschaftswissen auch das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge.
Auch während des Master-Studiums ist der Anteil an Präsenzphasen deutlich höher, als bei der Fernuni Hagen. So gibt es vier Präsenzseminare, die in Hamburg stattfinden, ein Online-Seminar, sowie das zweiwöchige Internationale Seminar im Ausland.
Die Eckdaten der beiden Studiengänge auf einen Blick:
Europäische Betriebswirtschaftslehre | General Management | |
---|---|---|
Abschluss: | Bachelor of Arts (B.A.) | Master of Business Administration (MBA) |
Kosten insgesamt: | 12.720 € (48 Monate) 12.060 € (36 Monate) | 15.680 € (32 Monate) 14.880 € (24 Monate) |
Umfang: | 180 credit points (ECTS) | 120 credit points (ECTS) |
Workload: | 5.400 Stunden | 3.600 Stunden |
Studiendauer: | Regelstudienzeit beträgt wahlweise 48 oder 36 Monate Kostenlose Verlängerung der Regelstudienzeit um 24 bzw. 18 Monate möglich | Regelstudienzeit beträgt wahlweise 32 oder 24 Monate Kostenlose Verlängerung der Regelstudienzeit um 16 bzw. 12 Monate möglich |
Präsenzphasen: | 5 Präsenzseminare in Hamburg, 1 Online-Seminar, ein 2-wöchiges Internationales Seminar im Ausland | 4 Präsenzseminare in Hamburg, 1 Online-Seminar, ein 2-wöchiges Internationales Seminar im Ausland |
Studienbeginn: | jederzeit | jederzeit |
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Was die Gesamtkosten angeht, fällt sofort ins Auge, dass es jetzt bereits fünfstellig wird. Die monatliche Belastung liegt beim Bachelor-Studiengang zwischen 265 € á 48 Monate, bzw. 335 € á 36 Monate. Der Master-Studiengang kostet bei einer Studiendauer von 36 Monaten monatlich 490 €, bei 24 Monaten 620 €. Das ist schon mal eine Hausnummer! Aber einen Vorteil hat das Ganze ja: Bei den Preisen ist die Motivation oder der Druck, das Studium zu schaffen, gleich doppelt so hoch ;)!
Doch was gibt´s dafür? Die Regelstudienzeit kann bei beiden Studiengängen um jeweils 50% verlängert werden. Und in puncto Flexibilität setzt die Euro-FH noch einen drauf: Jede Prüfung kann monatlich an 10 Prüfungsstandorte in Deutschland abgelegt werden. Denn an der Euro-FH gibt es, im direkten Vergleich zur Fernuni, keinen Semesterbetrieb. Man kann jederzeit starten und Prüfungen ablegen, wann man will. An einem ausgewählten Standort können pro Prüfungstag bis zu 2 Klausuren geschrieben werden, sodass doppelte Anfahrtswege- und Kosten entfallen.
Dieses Prüfungssystem ist in Deutschland einmalig. Man kann also in seinem ganz persönlichen Tempo lernen und muss sich nicht an feste Prüfungstermine zum Semesterende halten. Für die freie Termin- und Ortswahl bei Prüfungen gewann die Euro-FH den Studienpreis DistancE-Learning 2011 in der Kategorie „Service des Jahres“. Das würde ich mir für die Fernuni auch wünschen, denn zu den Prüfungen wird es doch immer ziemlich eng mit der Zeit… aber das ist ja immer so…
Die Studienunterlagen bestehen aus Studienheften, CD-Roms, Nachschlagewerken u.v.m.. Pluspunkt: Auf dem Online-Campus stehen alle Studienhefte auch zum Download als PDF und z.T. als Audio-Datei zur Verfügung. Auch das Versenden von Einsende- und Prüfungsaufgaben geht ganz bequem über den Online-Campus.
Ein Manko für mich sind die vielen Präsenzseminare. Zwar sagt die Euro-FH selbst, dass es „geringe Präsenzphasen“ seien, aber dann sollen sie mal zur Fenruni rüberschauen. Es ist sicherlich eine Ansichtssache, ob nun viele oder wenige Präsenzen vorteilhaft sind. Schließlich haben Präsenzphasen auch den Vorteil, dass man den Lernstoff vertieft und andere Studenten, Profs, Dozenten und Tutoren kennenlernt. Für mich sind sie aber nur lästig, da ich am liebsten alleine zu Hause vor meinen Studienheften lerne. Hört sich blöd an, ist aber so. Ich bin froh, dass ich nur die Anfahrtswege zu den Prüfungen in Kauf nehmen muss. Und wenn ich wirklich Lust auf prüfungsvorbereitende Veranstaltungen habe, kann ich ins Regionalzentrum gehen. Das ist für mich Freiheit beim Studieren!
Übrigens sind die Präsenzphasen nicht nur Anfahrswegen und Anfahrskosten verbunden, das Internationale Seminar z.B. muss auch aus eigener Tasche bezahlt werden (Flug, Unterkunft, Verpflegung etc.). Aber: Man kann die Kosten steuerlich geltend machen und außerdem ist das Auslandsseminar bildungsurlaubsfähig.
Neben der Euro-FH ist die AKAD mit rund 8.800 Teilnehmer an Studien- und Lehrgängen Deutschlands größter privater Hochschulverbund und darf im Anbieter-Check der BWL-Studiengänge nicht fehlen.
Betriebswirtschaft an der AKAD
Die AKAD Deutschland wurde 1959 gegründet und ist bundesweit an sieben Standorten präsent. Neben der Wissenschaftlichen Hochschule Lahr (WHL) und den AKAD Hochschulen Leipzig, Pinneberg und Stuttgart verfügt die AKAD auch über Seminar- und Prüfungsorte in Düsseldorf, Frankfurt und München.
Seit der Gründung zählte die AKAD über 52.000 Studierende und verzeichnet bei den Abschlüssen eine Erfolgsquote von 94%. Auch die Studenten scheinen mit der Vermittlung des Lehrstoff bei der AKAD sehr zufrieden zu sein, denn beim jährlichen Studienqualitätsmonitor des Hochschul-Informations-Systems (HIS) schneidet die AKAD regelmäßig mit den Noten „gut“ bis „sehr gut“ ab. Auch mit dem Praxisbezug, sowie der Förderung der Selbstständigkeit währen des Studiums sind 90 Prozent bzw. 88 Prozent der Studenten sehr zufrieden oder zufrieden.
Der Bachelor-Studiengang Betriebswirtschaftslehre ist ideal für alle, die einen anwendungsorientierten Abschluss und eine Position als Führungskraft, bzw. im mittleren Management anstreben. Neben der umfassenden betriebswirtschaftlichen Grundausbildung, die für Berufstätige aller Branchen geeignet ist, kann man sich im weiteren Studienverlauf auf einen von fünf Studienschwerpunkten spezialisieren.
Beim Master-Studiengang Betriebswirtschaftslehre bietet die AKAD zwei verschiedene Varianten (für Ökonomen und Nicht-Ökonomen) an. Der Master in BWL für Ökonomen ist ein konsekutiver Studiengang und baut auf den fachlichen und methodischen Kenntnissen des betriebswirtschaftlichen Erststudiums auf und qualifiziert – je nach gewählter Vertiefungsrichtung – für den Karrieresprung in anspruchsvolle, strategisch und international ausgerichtete leitende Positionen in mittleren bis großen Unternehmen.
Doch auch Akademiker nicht ökonomischer Fachrichtungen können den BWL-Master erwerben. Denn die nicht konsekutive Studienalternative für Nicht-Ökonomen baut ebenfalls auf fachlichen und methodischen Kenntnissen aus einem nicht ökonomischen Erststudium auf und bietet zusätzlich breit gefächerte Grundlagenkenntnisse in allen Zweigen der Allgemeinen BWL. Neben Kompetenzen in der Managementlehre kann man sich später auf eines von drei in der Wirtschaft am häufigsten nachgefragten Tätigkeitsfelder (Personalmanagement, Marketing oder Bilanzierung und Controlling) spezialisieren.
Hier alle Eckdaten der drei Studiengänge auf einen Blick:
Bachelor Betriebswirtschaftslehre | Master Betriebswirtschaftslehre (für Ökonomen) | Master Betriebswirtschaftslehre (für Nicht-Ökonomen) | |
---|---|---|---|
Abschluss: | Bachelor of Arts (B.A.) | Master of Arts (M.A.) | Master of Arts (M.A.) |
Kosten insgesamt: | 10.656 € | 11.400 € | 11.400 € |
Umfang: | 180 credit points (ECTS) | 120 credit points (ECTS) | 120 credit points (ECTS) |
Workload: | 5.400 Stunden | 3.600 Stunden | 3.600 Stunden |
Studiendauer: | 48 Monate (Standardvariante) 36 Monate (Sprintvariante) | 30 Monate (Standardvariante) 24 Monate (Sprintvariante) | 30 Monate (Standardvariante) 24 Monate (Sprintvariante) |
Präsenzphasen: | 42 Seminartage | Je nach Vertiefungsrichtung 34, 37 oder 39 Seminartage Dauer pro Seminar: 1-2 Tage (max. 8 Unterrichtsstunden) Ort: I.d.R. Hochschulen Leipzig, Pinneberg und Stuttgart statt. | Je nach Vertiefungsrichtung 31 oder 32 Seminartage, 1 Planspiel Dauer pro Seminar: 1-2 Tage (max. 8 Unterrichtsstunden) Ort: I.d.R. an allen AKAD-Standorten statt. |
Studienbeginn: | jederzeit | jederzeit | jederzeit |
Link: |
Wie bei der Euro-FH, kann man auch bei der AKAD jederzeit mit dem Fernstudium beginnen. Und wie bei der Euro-FH dürften auch hier die fünfstelligen Gesamtkosten für den notwendigen Antrieb sorgen. Denn hier tut ein Studienabbruch umso mehr weh. Auf den Monat gerechnet sehen die Kosten aber gar nicht mal so schlimm aus: 222 € beim Bachelor-Studiengang und je 380 € bei den Master-Studiengängen. Oder noch besser: Auf den Tag runterrechnen! Bei einem 48-monatigen Bachelor-Studium sind es nur noch 7,50 Euro pro Tag. Aber die fünfstellige Zahl hat sich bei mir bereits eingebrannt – AKAD wäre für mich also immer noch zu teuer, aber immerhin etwas günstiger, als bei der Euro-FH.
Und bei der AKAD hat man sogar die Chance, einen Teil der Investitionen wieder zurückzuerobern. Denn schafft man den Abschluss des Studiums in der Regelstudienzeit (plus maximal 4 Wochen) einen Bonus von 1500 €. Überschreitet man die Regelstudienzeit um maximal ein Semester, winken immerhin noch 750 €. Der Haken: Die Hälfte gibt´s bar auf die Kralle, die andere Hälfte als Gutschein, den man aber auch an andere Weiterbildungswillige übertragen kann.
Der Präsenzanteil ist mit 42 Tagen beim Bachelor-Studiengang und bis zu 39 Tagen bei den Masterstudiegängen deutlich höher, als an der Euro-FH, was – je nach Sichtweise – ein Vorteil oder Nachteil sein kann. Berufspraxis während des Fernstudiums
Zudem legt die AKAD Wert auf Berufspraxis. So muss während des Studiums ein 9-wöchiges Praktikum (mindestens 45 Präsenztage) absolviert werden. Alternativ reicht eine normale Berufstätigkeit im selben Zeitumfang.
Die sieben Prüfungsstandorte des AKAD Hochschulverbunds sind auf der Karte einigermaßen gut verteilt, nur im Norden sieht es etwas mau aus. Da ist die Euro-FH mit ihren 10 Prüfungsstandorten etwas besser aufgestellt.
Die Regelstudienzeit kann – je nach Studiengang – um bis zu 24 Monate kostenlos verlängert werden.
Fazit:
Es ist für jeden etwas dabei: Die Fernuni Hagen punktet vor allem mit dem unschlagbar günstigen Preis und für mich auch mit dem sehr niedrigen Präsenzanteil (lediglich ein Seminar). Zudem gibt es zahlreiche Regional- und Studienzentren mit einem umfangreichen Betreuungsangebot und auch was die Prüfungsorte betrifft wird meistens immer ein Standort in der Nähe angeboten.
Minuspunkte hingegen sind das beschränkte Studienangebot, sowie z.T. die Qualität der Studienunterlagen. Jedoch bleibt aufgrund der günstigen Studienkosten auch mehr Geld für Online-Tutorials oder Fachbücher übrig. Und wer sich alternativ zu BWL auch mit Wirtschaftswissenschaften anfreunden kann, kann mit der Fernuni Hagen glücklich werden ;).
Das BWL-Fernstudium an der privaten Fernhochschule Euro-FH ist zwar deutlich teuer, als an der Fernuni, dafür sind die betriebswirtschaftlichen Studiengänge stark international ausgerichtet und ideal für Personen, die eine internationale Führungsposition im Management-Bereich anstreben. Neben den betriebswirtschaftlichen Inhalten setzt die Euro-FH auf die Erweiterung von Sprachkenntnissen, die für eine internationale Karriere essentiell sind.
Der Umfang an Präsenzen ist mit 4-5 Präsenzphasen und einem Online-Seminar noch im Rahmen. Absolutes Highlight ist jedoch das zweiwöchige Internationale Seminar an einer Partnerhochschule im Ausland. Weiterer Pluspunkt ist, dass alle Studienunterlagen im Online-Campus auch als PDF downgeloadet werden können und teilweise sogar im Audio-Format zur Verfügung stehen. So kann man bequem in Bus und Bahn oder auf dem Weg zur Arbeit lernen.
AKAD ist als weitere private Hochschule preislich ähnlich der Euro-FH angesiedelt, ist jedoch etwas günstiger. Im BWL-Bereich hat man mit dem nicht konsekutiven Studiengang Betriebswirtschaftslehre auch als Nicht-Ökonom die Möglichkeit, einen Master-Abschluss zu erwerben. Wäre das an der Fernuni möglich, müsste ich jetzt nicht erst den Bachelor machen.
Der Anteil an Präsenzphasen ist bei diesem Anbieter-Vergleich an der AKAD am höchsten und beträgt z.B. im Bachelor-Studium 42 Tage. Positiv zu nennen sein noch, dass die AKAD bei unabhängigen Hochschulrakings von Studierenden in puncto Lehre, Service und Beratung regelmäßig gut bis sehr gut abschneidet, was eine hohe Zufriedenheit der Studierenden wiederspiegelt. Und wer sein Studienziel an der AKAD zeitnah erfüllt, kann sogar mit einem Bonus von 1.500 € rechnen.
Generell sind die Abbruch- und Durchfallquoten bei privaten Fernhochschulen, wie der AKAD oder Euro-FH deutlich niedriger, als z.B. an der Fernuni Hagen. Das mag an den höheren Kosten liegen, aber auch bei den Betreuungsleistungen und Studienmaterialien wird es sicherlich Qualitätsunterschiede geben.
Im Anbetracht der hohen Studienkosten darf und sollte man bei privaten Fernstudien-Anbietern mit einer höheren Qualität und intensiveren, persönlichen Betreuungsleistungen rechnen. Was jedoch nicht bedeutet, dass jeder Fernstudent der Fernuni zum Scheitern verurteilt wird. Das Scheitern tut nur nicht so weh ;). Nein, mal im Ernst: Bei jedem Fernstudenten – egal ob an einer günstigen Fernuni oder teuere Privat-Hochschule – hängt der Studienerfolg in erster Linie und hauptsächlich von der inneren Motivation und dem Durchhaltevermögen ab. Unterschiede sind vorhanden, das liegt auf der Hand, jedoch sind diese Unterschiede sicherlich nicht für Erfolg oder Misserfolg verantwortlich.
Der Studiengang, bzw. Anbieter muss zum persönlichen Studienziel passen, sei es nun persönliches Interesse, Hobby oder beruflicher Aufstieg. Nur aus Kostengründen irgendeinen Studiengang an der Fernuni zu wählen wäre sicherlich eine ebenso schlechte Wahl, wie sich nur deshalb für einen privaten Anbieter zu entscheiden, weil man schönere Studienhefte erwartet.
Denn das Wichtigste ist, dass man die Entscheidung für ein Fernstudium gut durchdacht hat und vollständig dahinter steht. Dann wird man auch den nötigen langen Atem beweisen können, der bei jedem Fernstudiengang – egal bei welchem Anbieter – erforderlich ist ;)!
*(Wintersemester 2009/10) |Quelle: Statistisches Bundesamt
Hallo Alicia,
danke für einen weiteren tollen Beitrag!
Ich bin beruhigt nach deinem ausführlichen Beitrag glaube ich dass die Entscheidung für Hagen wirklich richtig war 🙂
LG
Sascha
PS: Und wie kommst du aktuell so durch den Stoff?
Hey Sascha,
vielen Dank für deinen Kommentar! Deine Entscheidung für die Fernuni war bestimmt richtig, das Meiste hängt an einem selbst.
Zurzeit bin ich mit Statistik zugange und muss sagen, dass es deutlich besser ist, als ich dachte. Wirtschaftsmathe und Statistik waren meine absoluten Horror-Fächer. Bei Mathe habe ich mich mit den Tutorials von Lecturio ganz gut auf Stand gebracht, bei Statistik finde ich Studienhefte bisher echt super, weil viele Beispiele enthalten sind, sodass man die Theorie gleich praktisch erklärt bekommt.
Ansonsten wird es bis zu den Prüfungen ziemlich eng, wenn ich zwei Module schreiben will. Ich muss Statistik noch fertig bekommen und dann den Stoff von BWL & VWL wiederholen. Und nicht zu vergessen: Diverse Formeln etc. auswendig lernen und Üben, Üben, Üben.
Ich hoffe, dass ich mich einigermaßen gut vorbereiten kann, damit ich die Prüfungen wenigsten bestehe. Mittlerweile geht es mir nur darum, endlich einige Prüfungen abhaken zu können. Noten sind jetzt noch zweitrangig. Mal sehen, wie gut es klappt, aber etwas Prüfungsstress kommt jetzt schon auf.
Die letzten Wochen vor der Prüfung werden bestimmt richtig stressig, aber mit dem Lernstress ist man als Fernstudent der Fernuni ja nicht alleine. Und zur Not: Mut zur Lücke ;)!
Viele Grüße,
Alicia
Hey du,
na das hört sich ja gut an 🙂
Ich drücke dir auf alle Fälle fest die Daumen, dass du die zwei Klausuren abschließen kannst! Am besten noch mit nem guten Ergebnis 😉
Viele Grüße,
Sascha
Danke 😀 und dir wünsche ich viel Spaß beim Fernstudieren!
Viele Grüße,
Alicia