Ja, ich bin im Stress!!! Zwar sind es bis zur Prüfung noch knapp über 3 Wochen, aber das Lernpensum, die vielen Formeln und die VWL-Übungsklausuren machen mir im Moment zu schaffen. Eigentlich ist es vor allem das hohe Lernpensum und vielleicht auch mein hoher Anspruch an mich selbst, die mich stressen. Ich weiß, Stress ist Gift, aber er lässt sich nun mal nicht so einfach abschütteln.
Ich denke dauernd daran, was ich noch alles wiederholen und üben muss und an all die Formeln, Gleichungen und Lösungswegen, die ich am 22. März parat haben muss. Ich bin aber sehr froh, dass ich dieses Semester nur eine Prüfung schreibe, sonst wäre ich wohl jetzt schon reif für die Anstalt. Im Moment ist es doppelt- und dreifach stressig für mich, da ich neben meinem Vollzeitjob (der noch bis zum 31.03. geht) noch diverse Sachen für die ab April anstehende Selbstständigkeit erledigen und vorbereiten muss. Aber man will ja nicht rumjammern ;).
Ich bin sicherlich nicht die Einzige, die mehrere Sachen auf einmal erledigen muss und es ist nun mal sehr schwer, sich neben dem Job auf die Prüfungen vorzubereiten und Zeit zum Lernen zu finden. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, zwei oder sogar drei Prüfungen im Semester zu schreiben, aber vielleicht ändert sich die Situation auch mit Beginn der Selbstständigkeit und mit der damit einhergehenden Flexibilität. Müsste ich mich, wie anfangs auch eigentlich geplant, jetzt für zwei Prüfungen vorbereiten, hätte ich wahrscheinlich schon längst abgebrochen…
Es zeigt sich mal wieder, dass man ein Fernstudium absolut nicht mit einem Präsenzstudium vergleichen kann. Das Fernstudium ist für die meisten Fernstudenten etwas, das neben dem Beruf absolviert wird. Ein Fernstudium wird daher nur in den seltensten Fällen Priorität A einnehmen, sondern muss sich beruflichen, persönlichen und familiären Gegebenheiten unterordnen.
Ich nehme mein Fernstudium zwar ernst, versuche aber dennoch, mich nicht allzu sehr unter Druck zu setzen und die Sache locker anzugehen. Ich setze mir kleine Ziele, wie z.B. dieses Semester eine Prüfung zu schaffen. Damit bin ich schon ausgelastet genug und versuche mir so gut wie möglich die Freude am Lernen zu bewahren. Denn ich bin froh, dass ich das Fernstudium mache. Es ist wirklich eine Art Abwechslung von Alltagstrott und durch das Fernstudium habe ich das gute Gefühl, etwas für mich zu machen.
Jetzt gilt es nur noch die schwierige Aufgabe zu erfüllen, alle Verpflichtungen unter einen Hut zu bekommen. Da kann einem schon mal schnell alles über den Kopf wachsen. Und das soll es ja gerade nicht. Bis zur Prüfung sind es noch etwas über drei Wochen und bis dahin gilt es, Schritt für Schritt zu arbeiten und zu lernen. Zeitmanagement ist in dieser stressigen Phase genauso wichtig, wie Ausgleich zur Alltagshektik.
Weg mit den Stresshormonen, her mit den Endorphinen!
Ich habe mich in den letzten Woche etwas hängen lassen und das lockere Abhängen mit einem Schokoriegel auf dem Sofa jeglicher körperlichen Betätigung vorgezogen. Keine gute Idee. Denn ich habe das Gefühl, dass mich das nur noch mehr gestresst hat. Daher habe ich gestern wieder mit Sport und gesunder Ernährung angefangen und muss sagen: Es geht mir damit eindeutig besser!
Der aktive Ausgleich durch Sport baut nicht nur Stresshormone ab, sondern treibt auch die Endorphine zu Höchstleistungen. Und von Endorphinen kann ich im Moment wirklich nicht genug bekommen ;).
Sport, bzw. körperliche Bewegung baut nicht nur Stresshormone ab, sondern verbessert auch die gesamte körperliche Verfassung. Durch körperliche Aktivität wird der Stoffwechsel angeregt, was für mehr Energie im Alltag sorgt. Gleichzeitig wird die Versorgung des Gehirns mit Blut und Sauerstoff verbessert, was dazu führt, dass man oft klarer denken denken kann und den ganzen Tag über aufmerksamer ist. Sport hilft auch dabei, besser einzuschlafen, denn der Körper ist nach der sportlichen Anstrengung müde. Und regelmäßiger Schlaf ist wichtig, um gesund zu bleiben, da der Körper sich im Schlaf regeneriert und Schlafmangel zur Beschädigung der Zellen führen kann. Noch konnte ich immer gut einschlafen, aber nach dem Sport kann ich eindeutig schneller einschlafen.
Langsam, aber stetig
Auch beim Sport gilt es, sich nicht allzu hohe Ziele zu setzen. Denn sonst ist man enttäuscht, dass man sie nicht erreicht hat, was wiederum demotiviert und letztendlich dazu führt, dass man doch wieder auf dem Sofa abhängt. Dass Sport gesund ist und dem allgemeinen Wohlbefinden gut tut, wissen wir ja. Die Schwierigkeit liegt wie immer an der Umsetzung.
Auch bei mir war das so. Ich habe, wie bei so vielen Sachen im Leben, oft viel zu hohe Ansprüche an mich gesetzt: Das Fernstudium möglichst schnell absolvieren, meine Aufgaben im Job bestmöglich erfüllen, nebenbei noch so viel Zeit, wie geht in die Selbstständigkeit investieren, Familie & Freunde nicht zu vernachlässigen, mich immer gesund zu ernähren und am besten noch jeden Tag zum Sport zu gehen.
Dass das alles in Kombination nicht machbar ist, ist nicht sonderlich schwer zu erkennen. Nachdem ich beim Fernstudium einen Gang zurückgeschaltet, mich für die Selbstständigkeit, anstelle der Vollzeitanstellung entschieden und auch meine Freunde & Familie über mein schmales Zeitkontingent informiert habe, lebe ich ruhiger ;). Und auch beim Sport und bei der Ernährung gilt es, sich kleine Ziele zu setzen.
Denn nicht die Intensität, sondern die Kontinuität sind letztendlich entscheidend! Vor allem nach einer längeren Pause ist es wichtig, wieder langsam anzufangen. Denn wer seinem Körper zu viel zumutet, steigt schnell wieder aus. Und das gilt nicht nur für den Sport, sondern auch für andere Dinge des Lebens. Wenn man mit mehren Belastungen auf einmal fertig werden muss, muss man lernen, noch mehr auf seine innere Stimme zu hören und die eigenen Bedürfnisse besser abschätzen lernen. Ein Mensch ist nun mal keine Maschine und auch wenn man ein vorprogrammiertes Programm vielleicht für einige Wochen durchziehen kann, irgendwann ist man fertig mit den Nerven und bricht ab.
Wichtig ist es daher, auf seine eigenen Bedürfnisse zu hören und den überschüssigen Druck rauszunehmen. Denn nur dann wird man auch am Ball bleiben und den Spaß nicht verlieren!
Heraus aus dem Motivationsloch!
Auch wenn man die eigenen Anforderungen etwas heruntergeschraubt hat, ist es wichtig, sich zu motivieren und die persönlichen Ziele nicht aus dem Auge zu verlieren. Mir persönlich fällt es schon mal viel leichter, für die Prüfung im März zu lernen, wenn ich weiß, dass ich das auch schaffen kann. Und das kann ich, weil ich ich meine Anforderungen an die mir zur Verfügung stehenden Ressourcen angepasst habe. Mehr als eine Prüfung ist dieses Semester einfach nicht drin. Ich habe mein (kleines) Ziel vor Augen, ich habe noch drei Wochen Zeit und werde diese nutzen, um mich Schritt für Schritt auf die Prüfung vorzubereiten.
Beim Sport ist es nicht anders. Die Motivation, sich zum Sport aufzuraffen, hängt stark davon ab, ob man sein – in dem Fall sportliches Ziel – überhaupt nach einem anstrengenden Lern- oder Arbeitstag erreichen kann. Setzt man sich zum Ziel, nach der Arbeit noch zwei Stunden Laufen zu gehen, hat man oft schon Morgen keine Lust mehr. Und nach der Arbeit, wenn man müde, ausgelaugt und abgespannt ist, sieht es meistens noch schlimmer aus.
Wie „schubst“ man sich also an?
Zum einen mit kleinen sportlichen Zielen, zum anderen durch Motivation von außen. Viele verabreden sich z.B. mit Freunden oder Arbeitskollegen zum Sport. Aber auch der Gedanke an das positive Gefühl nach dem Sport oder ein leckeres Essen können antreibend wirken.
Ich trainiere meistens alleine im Fitnessstudio und mich motiviert schon mal, dass ich auf dem Crosstrainer oder Stepper meine Lieblingsserien im Fernsehen gucken kann. Ich bin absolut kein Freiluft-Sportfetischist, sondern genieße lieber das warme, überdachte Fitnessstudio mit breiter Fernsehprogrammauswahl ;).
Natürlich fällt es mir schwer, mich zum Sport aufzuraffen, der Hinweg ist meistens das Schlimmste. Aber wenn man erstmal da ist und andere beim Sport treiben sieht, motiviert das schon mal. Um das bekannte Phänomen „stark anfangen und stark nachlassen“ von mir abzuschütteln, werde ich es diesmal, auch beim Sport, etwas langsamer angehen lassen, öfters mal variieren und an die guten Emotionen nach dem Sport denken.
Fazit
Die Parallelen zwischen Sport und dem Fernstudium sind sehr ähnlich. Beides erfordert ein hohes Maß an Motivation. Das Fernstudium hat mich, neben Job und Selbstständigkeit ziemlich gestresst und ich bin froh, dass ich wieder mit Sport angefangen habe. Mit Sport geht es mir eindeutig besser, ich fühle mich wohler und die investierte Zeit ist definitiv gut angelegt.
Wie beim Fernstudium, ist es auch beim Sport wichtig, sich kleine und realistische Ziele zu setzen, um nicht wieder ins Motivationsloch zu fallen. Auch durch Eintönigkeit kann man schnell den Spaß verlieren. Daher gilt es, sowohl beim Sport, als auch beim Fernstudium ruhig öfters mal zu Variieren, ob mit den Sportarten oder der Form des Lernens.
Weiter hilft es, sich an positive Emotionen zu erinnern. Nach dem Sport fühlt man sich durch die Endorphinausschüttung oftmals viel besser, als vor dem Sport. Und auch beim Lernen kann man man daran denken, was für ein gutes Gefühl es sein wird, die Prüfung bestanden und hinter sich gebracht zu haben. Auch kleine Erfolge, wie das Verstehen einer Übungsaufgabe können als positives Gefühl motivierend wirken.
Niemals sollte man vergessen, auf den eigenen Körper zu hören. Sollte man sich unwohl, überfordert oder krank fühlen, hilft es nicht, sich zum Sport oder zum Lernen zu zwingen. Zwar wäre es kurz vor der Prüfung ziemlich ungünstig, krank zu werden, aber wenn der Körper Ruhe braucht, sollte man ihm diese nicht verwehren. Ansonsten riskiert man, neben gesundheitlichen Gefahren auch, dass die Motivation für die Zukunft sinkt, weil der Körper die unguten Gefühle mit dem Fernstudium in Verbindung bringt.
Alles, was viel Motivation und Kraft erfordert lebt von der Freude an der Sache. Mit dem richtigen Spaß wird alles viel einfacher, ob beim Sport oder beim Fernstudieren! Mit der Begeisterung kommt auch die Motivation, damit der Spaß und letztendlich auch der Erfolg!
Den Stress vor der Prüfung werde ich bestimmt nicht vollständig abschütteln können und ein bisschen gesunder Stress ist ja auch wichtig. Aber ich hoffe, dadurch, dass ich wieder mit Sport angefangen habe, den negativen, demotivierenden Stress abbauen zu können und durch das bessere Wohlbefinden auch noch mehr Spaß und Lust am Lernen zu finden!
Und jetzt genug geschrieben, ab zum Sport!
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