Man, jetzt ist schon ein Monat vergangen, seit mein Wiwi-Fernstudium offiziell begonnen hat und meine Motivation lässt mal richtig zu wünschen übrig. Vielleicht liegt es am Wetter oder daran, dass ich mir ne dicke Erkältung eingefangen habe. Wahrscheinlich an beidem. Jedenfalls durchlebt man auch während eines Fernstudium Höhen und Tiefen.
Eigentlich habe ich in diesem Monat, der ja morgen zu Ende geht, zu wenig gelernt, um noch im Plan zu bleiben. Das heißt: Jetzt habe ich nur noch zwei Monate Zeit, um die Einsendeaufgaben zu bearbeiten. Aber: Bis zu den Prüfungen ist es ja noch etwas hin – Zum Glück! Da die Prüfungen erst im März anstehen, habe ich bis dahin noch relativ viel Zeit. Dennoch setzte ich mich manchmal selbst unter Druck und habe die Anforderungen an mich, den gesamten Lernstoff bis Januar gepaukt zu haben.
Vielleicht sollte ich die Sache einfach mal etwas strukturierter angehen. Im Moment mache ich die Erfahrung, dass es wirklich anstrengend ist, sich neben der Arbeit zum Lernen aufzuraffen. Vor allem, wenn man viel Stress hatte, krank wird oder durch andere Sachen abgelenkt wird. Aber das ist nun mal so, es passieren dauern Sachen, die dem Lernen im Wege stehen. Nur muss man lernen, diese in den Alltag zu integrieren, bzw. das Lernen in den Alltag zu integrieren. Das stellt für mich die größte Herausforderung da. Nach der Arbeit lege ich mich viel lieber auf die Coach und gucke fern, bis ich eingeschlafen bin. Ich bin schon ganz schön faul für eine Fernstudentin, ich weiß.
Gute Vorsätze lasse ich an dieser Stelle lieber mal, das hat zum Jahreswechsel auch nie funktioniert. Das Geheimnis ist, sich selbst zu motivieren. Ich habe diesen Aspekt bereits in meinem letzten Artikel zu den Lerntipps im Fernstudium angerissen. Und was wirkt u.a. motivierend? Lernerfolge. Nur wird man diese nie erleben, wenn man nicht lernt. Erste Lernerfolge hatte ich schon, als ich angefangen habe für Lineare Algebra zu lernen und mal paar Formeln verstanden habe. Diese Lernerfolge möchte ich wieder erleben. Noch ist es nicht zu spät, obwohl ich mich schon mit dem rettenden Gedanken beschäftigt habe, dass ich mich ja nicht für Prüfungen in diesem Semester anmelden muss. Aber diesen Gedanken habe ich dann auch genauso schnell verworfen, wie er gekommen ist.
Zudem sind es ja „nur“ zwei Prüfungen. Aber auf dieses „nur“ kann man sich nicht verlassen, denn schließlich gliedern sich diese zwei Prüfungen in vier Kurse und pro Kurs in zig Lernhefte und Übungsaufgaben auf, die bearbeitet werden müssen. An dieser Stelle betone ich nochmal den Tipp für alle Vollzeit-Berufstätigen, die sich mit dem Gedanken an ein Fernstudium befassen: Bitte KEIN Vollzeitstudium machen, mit dem Teilzeitstudium seid ihr mehr als beschäftigt, glaubt mir!
Ich habe mein Ziel vor Augen nicht verloren. Und ich denke, dass ich den Lernstoff und die Bearbeitung der Einsendeaufgaben auch rechtzeitig erledigen werde. Die Motivation ist da, muss jedoch immer wieder zum Leben erweckt werden. Ich habe mich schließlich bewusst für ein Fernstudium entschieden und wusste ungefähr, was auf mich zukommt. Ich wusste auch, dass es nicht einfach wird. Ich werde in den kommenden Tagen versuchen, regelmäßiger zu lernen und ein tägliches Lernpensum festzusetzen, welches in in meinen Alltag integriere.
Ich glaube, darin liegt das Geheimnis. Genauso, wie sich Dinge in meinem Alltag festgesetzt haben, die mir die Zeit zum Lernen rauben, genauso liegt es in meiner Macht, diese Dinge zu eliminieren und durch kleine, tägliche Lernpakete zu ersetzen. Zur Macht der Gewohnheiten habe ich eine interessantes Interview mit Jörg Weisner, dem Autor des Buches „„Vergiss Selbstdisziplin, erfolgreiche Gewohnheiten bringen dich voran“ gelesen. Dort sagte er u.a.:
„Entscheidend ist aber nicht die Konzentration auf die Gewohnheiten, die ich loswerden möchte, sondern auf die erfolgreichen Gewohnheiten, die ich aufbauen will. Ich kann nur dann Gewohnheiten loswerden, wenn ich für jede alte Gewohnheit eine neue positive und erfolgreiche Gewohnheit aufbaue.“
Auf die Frage, wie man mit Rückschlägen umgehen sollte sagte er, dass die zum Leben dazugehören und voller Lernchancen stecken.
„Sie zeigen uns, dass wir etwas noch nicht können.“
Super, hört sich zwar demotivierend an, ist aber so. Als frische Fernstudentin muss ich eben auch erst noch lernen, neben der Arbeit und einer Beziehung ein gewisses Lernpensum zu schaffen. Und genauso ist es mit dem Aufbau neuer Gewohnheiten, wie ich abschließend mit dem Zitat beenden möchte:
„Manchmal erfordert es eben Geduld und Ausdauer. Der Erfolg ist dann umso süßer.“
Kopf hoch, Alicia!
Das, was du gerade spürst, ist völlig normal – ein Motivationstief. Das schöne ist: es geht vorüber und danach geht´s dir wieder besser, denn du hast schon den notwendigen Willen, das Fernstudium auch durchzuziehen. Und deshalb schaffst du es auch!
Wie du schon geschrieben hast, kann ich dir auch den Tipp geben, mit kleinen Happen anzufangen und die kleine Ziele zu setzen. Dann erreichst du die großen viel einfacher. Und nicht vergessen: Belohnung ist erlaubt! 😉
Viel Erfolg und gute Besserung für deine Erkältung!
Hey Steffi,
vielen Dank für die lieben Worte! Die haben mich echt aufgebaut! Habe mir jetzt vorgenommen täglich kleine Häppchen zu lernen und hoffe so das Motivationstief schnell zu überbrücken ;).
Viele Grüße,
Alicia
Hey Alicia,
meiner Erfahrung nach funktionieren Gewohnheiten auf Dauer auch wesentlich besser als Disziplin. Die Willenskraft geht einfach irgendwann aus und dann kann man nicht mehr. Genau deswegen setze ich jetzt auch 12 Gewohnheiten innerhalb des nächsten Jahres um. Mal gucken, wie das funktioniert 😉
Vielleicht hast du ja Lust, mitzumachen?
Viele liebe Grüße,
Lisa